Mal wieder Sauerland- und diesmal blieb der Tod im Topf
Adventsfahrt der Familiengruppe 2016
Schmuddelwetter im Sauerland, so habe ich es bei einem meiner bisherigen Berichte beschrieben, kann man trefflich unter dem Begriff „Tod im Topf“ zusammenfassen.
Diesmal blieb wettertechnisch der Deckel auf besagtem Topf. Schon Freitagabend bei der Ankunft in Bruchhausen, bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt funkeln die Sterne unglaublich klar über der Dortmunder Hütte . Eine schmale Mondsichel beginnt 3 Tage nach Neumond am Horizont ihre Reise durch die Nacht.
Elf Erwachsene und acht Kinder füllen nach und nach die Stube der Hütte. Es gibt wie immer viel zu erzählen und es wird mal wieder nicht nur für die Erwachsenen spät.
Am Frühstückstisch präsentiert sich Samstag die Landschaft draußen unter einer glitzernden Raureifschicht, die sich in der sternenklaren Nacht gebildet hat. Was liegt an einem solchen Prachttag mehr auf der Hand, als einen geeigneten Aussichtspunkt aufzusuchen. Mein Quengeln wird erhört und so fällt die Entscheidung auf den Feldstein am 728m hohen Iftenberg zu gehen.
Von der Hütte aus wählen wir für den Aufstieg die Direktissima direkt durch den Wald. Die Gruppe bläst gewaltige Dampfschwaden in die klare Winterluft.
Auch die jüngste Teilnehmerin kämpft sich bravorös durch das steile Gelände zum Schlussanstieg. Wir erreichen den Wandfuß des Feldsteins. Wie oft haben wir hier unsere Seile ausgepackt, als wir selbst noch als Jugendgruppe zum Klettern hierher kamen, das ist locker 30 Jahre her.
Die Bruchhausener Steine wurden 1992 im Rahmen einer Stiftung zum Boden- und Kulturdenkmal erklärt- Erst hatte man das Klettern reglementiert, aus Rücksicht auf die hier brütenden Vogelarten. Diesem, auch für Kletterer nachvollziehbaren Argument folgten weitere Diskussionen und endeten in der Entscheidung zu einem generellen Kletterverbot- ähnlich wie in vielen anderen Naturklettergebieten des Landes. Nun ja- wir haben ja tolle Kletterhallen.
Ein Treppenweg führt hinauf zum Gipfelkreuz des Feldsteins. Der Blick an dem heutigen Tag von hier oben ist atemberaubend. Bald schon wirft die tiefstehende Sonne lange Schatten und zaubert satte Farben ins Gelände. Für den Rückweg zur Hütte wählen wir den moderateren Abstieg.
Auf unseren Adventsfahrten haben sich in den letzten Jahren einige Traditionen eingestellt , wie das Zusammentragen eines delikaten Buffets . Frank hat auch wieder eine Lieferung Thüringer reinbekommen und so wird auch diesmal die Tradition des Adventsgrillen hochgehalten.
Nach dem gemeinsamen Essen präsentieren Frank und ich noch einige Filmproduktionen zu maritimen und alpinen Unternehmungen des Jahres. Für mein Patenkind Richard beginnt um Null Uhr das fünfzehnte Lebensjahr mit einer gebührenden „Reinfeier“, bei der auch noch anständig „abgezappelt“ wird.
Der Sonntag beginnt mit ähnlich gutem Wetter und die Wahl fällt auf die Hochheide. Auch vom Clemensberg präsentiert sich eine gute Fernsicht. Richtung Winterberg wird Schnee produziert was das Zeug hält, erkennbar an den in der Ferne aufstäubenden Schneefahnen für die dortige Skischaukel. Soweit ich mich erinnere fiel der Schnee im Dezember manchmal ganz von selbst vom Himmel- ist aber auch schon lange her. Nun ja- es gibt ja auch tolle Skihallen- sogar in Dubai !
Nach einer Runde über die sonnige Hochheide kehrt die Gruppe zum Abschluss des Wochenendes noch in der gemütlichen, gleichnamigen Hütte ein. 2017 werden wir auch wieder am zweiten Adventswochenende auf der Dortmunder Hütte zusammenkommen- dann vielleicht auch mal mit echtem Schnee vom Himmel.
Arnd Korbmacher
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