Hier ein paar Einzelheiten zu meiner Kameraausrüstung, mit der ich im Laufe der Jahre fotografiert habe :
1977 war ich 14 Jahre alt und legte mit einer Minolta SRT 101b den initialen Grundstein für meine fotografische Karriere. Mit Freunden unternahm ich Fotostreifzüge zu allen möglichen Fotolocations in meiner Essener Heimat. Lokomotiven und die Industrie des Ruhrgebiets waren beliebte Motive. Nach anschließender Entwicklung der Filme und Bilder in einem Fotolabor der Kirchengemeinde, bestaunten wir gemeinsam unsere Ergebnisse. Erst nach einer Reise des Fotopapiers durch die verschiedenen Chemiebäder nahm das belichtete Silberbromid Farbe und das Bild selbst Gestalt an. Hinter der Schrankwand meines Jugendzimmers verbarg sich später mein eigenes Fotolabor.
Ein Spannhebel transportierte nach jedem Foto den Film um ein Bild weiter. Filme mussten am Ende (nach max. 36 Takes) zurückgespult, und bei Bedarf neu eingelegt werden. Das Fokussieren geschah durch Drehen des Focus- Rings am Objektiv noch manuell. Mit Hilfe einer Mattscheibe mit Schnittbild- Indikator wurde die gewünschte Schärfe- Ebene ermittelt. Der Belichtungsmesser wurde manuell mit dem Nachführ- Prinzip justiert. Für die, die das nicht mehr erlebt haben- das war die
Analog- Fotografie
Mit den Jahren hatte ich nach einigen Gehäuse- Wechseln (XG-2, X-700) auch ein umfangreiches Sortiment an Wechselobjektiven. Mehr und mehr zog die Elektronik in die Kameratechnik ein und machte die automatische Belichtungsmessung immer intelligenter. Das Minolta- System gab ich allerdings auf, da sich die Modellpolitik des japanischen Traditionsherstellers mit dem Aufkommen der Autofokustechnologie immer inflationärer gestaltete. Letztlich war die Entscheidung richtig, denn Minolta verlor den Anschluß an die Japanische Konkurrenz komplett. Ein Wechsel des Systems erschien mir daher sinnvoll, und mit der Nikon F 801s hatte ich eine innovative Kamera in der Hand, die mich mit Systemprogrammen, Autofokus und einem integrierten Motor absolut in Erstaunen versetzte.
Mit der unaufhaltsamen Entwicklung der Computertechnik erhielt die bislang analoge Projektion von Diapositiven eine Aufwertung durch programmierbare Diashows am PC. Nach verschiedenen Eigenbauprojekten und einem 4- Kanaltonbandgerät, auf dem Steuerimpulse, Musik und Ton hinterlegt wurden, habe ich an meinen ersten Überblend- Präsentationen gebastelt. Freund Frank hat mir dafür mit seinem Elektronik- Know How zwei Diaprojektoren umgebaut. Die Firma Bässgen brachte dann professionelle Technik anhand von entsprechenden Interfaces an den Markt, mit denen Kodak- Diaprojektoren angesteuert werden konnten. Statt monotoner und ermüdender Diavorträge mit starrer Bildfolge hatte der Fotograf nun die Möglichkeit vertonte Vorträge mit dynamischen Bildwechseln direkt vom Rechner zu programmieren. Mit der Anzahl der Projektoren wuchsen die Möglichkeiten das Publikum mit Audiovisions- Diashows zu begeistern.
Digital- Fotografie
Mit der digitalen Revolution zur Jahrtausendwende war es dann sehr schnell vorbei mit der analogen Fotografie. Bilder wurden nun digital auf Sensoren belichtet, die das Bild in Bits und Bytes auf ein elektronisches Speichermedium übertrugen. Nun war eine sofortige Ergebnis- Kontrolle bereits auf dem Kameradisplay möglich. Es war die Geburtsstunde der inflationären Fotografie, denn teures Filmmaterial gehörte der Vergangenheit an. Misslungene Bilder konnten nun sofort gelöscht werden.
Mit der Entwicklung von Beamern konnten Fotos bald auch großformatig auf Leinwände projeziert werden. Diaprojektoren hatten ausgedient und wurden zu Ladenhütern. Das was bislang mit der analogen Audiovision nur mit großem technischen Aufwand möglich war konnte nun mit Videoschnittprogrammen am Rechner erstellt werden und über ein einzelnes Wiedergabegerät dargeboten werden.
Nach den digitalen Nikon- SLR- Kameras D70 und D80 habe ich mich im Jahr 2010 noch einmal zu einem Systemwechsel entschlossen. Freund Frank ist Canon- Fotograf von Anfang an und nach einigen Überlegungen habe ich mich ebenfalls vom Canon- System überzeugen lassen. Zu diesem Zeitpunkt entschied ich mich für die digitale Spiegelreflex- Kamera Canon EOS 60D. Für Rucksack- Reisen und für Unternehmungen in den Bergen kam 2013 zusätzlich eine kompakte Canon Powershot G1X dazu. Seit 2015 kam bei Filmaufnahmen auch eine GoPro3+ – Kamera zum Einsatz.
Mit einem Nikon Coolscan 5000 ED habe ich meine gesamte analoge Mediathek digitalisiert. Daran war ich eine Weile beschäftigt, denn in über 40 Jahren sind einige Diapositive und Filmnegative zusammengekommen. Der Filmscanner konnte mit der entsprechenden Zufuhrhilfe automatisch bis zu 50 Dias in einem Arbeitsgang wegscannen. Das Ergebnis war ein geleerter Kleiderschrank, in dem ich die Diakästen archiviert hatte.
2016 habe ich die Kompaktkamera G1X durch die ebenfalls handliche Systemkamera Canon EOS M3 ersetzt- Bei der G1X traten mit der Zeit Verschmutzungen auf dem Sensor auf, die eine aufwendige und teure Reinigung erforderlich gemacht hätten. Die M3 habe ich dann 2018 durch das Nachfolge- Modell Canon EOS M5 ersetzt, die neben dem LCD- Display auch einen eingebauten Sucher hat.
Die Systemkameras EOS M3 oder M5 hatten den Vorteil der einfachen Sensorreinigung, was der eigentliche Grund für den Tausch war. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit Wechselobjektive zu verwenden. Als Systemkamera mit dem Canon M- Bajonett können entsprechende M- Objektive, mit dem Canon Mount Adapter EF-EOS M alle Canon EF und EF-S Objektive verwendet werden.
Mit den Systemkameras blieb die EOS 60D immer öfter zu Hause. Zu diesem Stand der Technik lag die DSLR gerade bei Action- Aufnahmen noch eine Nase weit vorn. Beim Delfin- Watching zum beispiel waren die Köpfe der Tiere zum Auslösezeitpunkt mit der Systemkamera M3 schon wieder unter Wasser. Vielleicht lag es aber auch daran, das helles Tageslicht das Erkennen des Motivs auf dem LCD- Display erheblich erschwert, was die Bedeutung eines Suchers an der Kamera offensichtlich macht. Ob die Kamera der Zukunft bei immer schnelleren Zugriffszeiten noch einen Spiegel für den Blick durchs Objektiv braucht ist eine Frage die sich zunehmend stellt.
Seit 2016 habe ich die GoPro3+ durch die GoPro4 Black Edition ersetzt- Mit einem 3- Achsen Gimbal (Feiyu-Tech FY-G4) war es mir möglich mit dem winzigen Ding auch in Bewegung extrem ruhige Kamerafahrten zu präsentieren.
Durch meinen Freund Frank hatte ich im April 2017 erstmals die Gelegenheit mich über die Möglichkeiten einer Kameradrohne zu informieren. Bei einem Ausflug nach Duisburg Walsum entstand das nachfolgende Video, gefilmt mit einer Phantom 4- Drohne der Firma DJI.
Seit August 2017 bin ich nun selbst Drohnenpilot. Ich habe mich für die Kameradrohne Mavic Pro der Firma DJI entschieden. Der enorme Vorteil des geringen Gewichts von unter 1kg und der kompakten Maße von 83 X 83 X 198mm (zusammengeklappt) liegt bei Rucksackunternehmungen auf der Hand. Dieses Gerät gibt mir die Möglichkeit unterwegs aus der Hubschrauberperspektive hochaufgelöste 4K- Videos zu erstellen.
Hier ein kurzes Video zum Jungfernflug in der Heimat zwischen Wuppertal und Essen :
Im Oktober 2019 habe ich meine 9 Jahre alte Canon EOS 60D- DSLR mit APS-C Bildsensor abgelegt und mich für eine Vollformatkamera entschieden. Die Wahl fällt auf die spiegellose Systemkamera Canon EOS R. Obwohl die Spiegelreflextechnologie noch nicht ausgedient hat zeigen die ersten „Spiegellosen“ eine Performance, die die Notwendigkeit eines Spiegels immer mehr in Frage stellt.
Auch hier habe ich mit einem Adapter ( EF-EOS R ) die Möglichkeit alle Canon EF- und mit Einschränkungen auch die Canon EF-S Objektive zu verwenden. Die EF-S Objektive sind mit ihrem kleineren Bildkreis allerdings für Kameras mit dem kleinen APS-C Sensor berechnet und machen auf einer Vollformat- Kamera keinen Sinn. Die Vollformatkamera EOS R erkennt zwar den Objektivtyp, nutzt aber dann nur einen Teil ihres 30 Megapixel- Sensors. Neu im System sind die qualitativ hochwertigen aber auch hochpreisigen RF- Objektive, die speziell für das R- System konzipiert sind.
5 Jahre später im Jahr 2024 habe ich die EOS-R gegen das Nachfolgemodell EOS-R5 ausgetauscht. Die R5 bringt neben 45 Megapixel Vollformat eine technische Aufwertung ins Spiel. Der Hersteller hat einen weiteren Bildstabilisator im Gehäuse verbaut, der mit dem Bildstabilisator des Objektivs kommuniziert. Das ist ein weiterer Quantensprung zu verwacklungsfreien Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen aus der Hand.
Im gleichen Jahr habe ich mich vom M-System verabschiedet. Canon hat offensichtlich entschieden dieses System nicht mehr weiter zu entwickeln. Als neuer leistungsstarker Begleiter kommt nun mit der EOS-G7X Mark III wieder eine Kompaktkamera ins Spiel. Zusammen mit einer Gopro 12 Black bin ich gut gerüstet für Unternehmungen, bei denen die „Große“ doch zu Hause bleiben muss. Beide passen gut in die Hosentasche.
Die aktuelle Gopro hat neben weiterentwickelter Technik eine eingebaute Bildstabilisation. Gerade im Bereich der Videografie stellt die 4K – Auflösung bei allen Geräten mittlerweile einen neuen Standard auf. 8K Auflösung sind mit der EOS R5 zwar möglich, aber nicht lange. Ein Temperatursensor schaltet das Gerät ab, um die CPU nicht zu überhitzen. Das Cinema-Modell „C“ der R5 hat dafür bei größerer Gehäusetiefe einen Ventilator eingebaut.
Natürlich machen Smartphones mittlerweile auch durchaus „ansehbare“ Bilder, wenn man keine zu hohen Erwartungen hat. Das Smartphone ist immer dabei und wer hätte vor 20 Jahren geglaubt wie leistungsfähig die kleinen Dinger mal werden. Mein I-Phone in der 14. Generation hat gleich 3 Objektive an Bord und kann Bilder mit 48 MP (Effektiv 12MP durch Pixel- Binning) und Videos in 4K bis 60 Bilder pro Sekunde aufzeichnen. Dabei ist der Mini- Computer längst auch unverzichtbares Tool sowohl zur Steuerung der Kamera als auch für die Übertragung von Bildern geworden. Unbedingt zu erwähnen wäre natürlich noch, dass man mit dem Ding auch telefonieren kann 😉
Arnd Korbmacher
©Copyright 2024