Gleitschirmkurs Wasserkuppe Part IV 2025

Motorradtour zur Wasserkuppe und Gleitschirm Part IV 2025

Nach meinem Dienst am Sonntag Mitte Juni mit etwas Schlaf mache ich mich am Montagvormittag mit dem Motorrad zu meiner Gleitschirmwoche 2025 in die Rhön auf. Diesmal werde ich keine Kursgebühren bezahlen müssen, da die Flugschule so nett war, mir die Möglichkeit einzuräumen die Schlechtwettergarantie als Wochenblock einzulösen, da ich spontane Angebote zur Höhenflugbetreuung eher schlecht wahrnehmen kann. Mit wenig Autobahn erreiche ich am Nachmittag bei herrlichem Wetter meine Unterkunft auf der Wasserkuppe (WaKu). Nach einer Dusche freue ich mich auf ein Abendessen im Peterchen. Ich habe bereits per WA- Gruppe Kontakt mit unseren Fluglehrern Mathias Berger, Holger Hoger und Thomas Jorzik aufgenommen.

Mittagspause am Dönerstand
Mittagspause am Dönerstand

Wir treffen uns um am Dienstag um 7:00h an der Garage der Flugschule. Ich muss noch mit Ausrüstung versorgt werden, bevor wir uns zur Inspektion des Südwesthangs an der Waku machen. Der aus West prophezeite Wind kommt aber eher aus Nord, womit ein Standortwechsel nach Heubach notwendig wird. Da ich bis auf einen Hangflug im letzten Jahr fast zwei Jahre nicht mehr geflogen bin, macht Holger mit mir noch Aufziehübungen im unteren Hangbereich. Ja- ich merke, dass es tatsächlich Sinn macht, da mir offensichtlich einige Routinen verloren gegangen sind. Holger entgeht das nicht und so bleibt es für mich bei einem bodennahen Repetitorium bei sehr wenig Wind.

Ankunft an der Wasserkuppe
Ankunft an der Wasserkuppe

Gleitschirmfliegen ist halt nicht wie Radfahren und so fängt der Dienstag für mich sehr ernüchternd an. Eigentlich fehlen mir die Höhenflüge, an die ich hoffentlich diese Woche noch anschließen kann. Es ist aber gut wie es ist und eigentlich bin ich ganz froh, dass sich Holger sehr kritisch anschaut wo ich stehe. Beim Zusammenräumen sehe ich auf Holgers Auto mit Bochumer Nummernschild Aufkleber von Christoph-Rettungshubschraubern der NRW- Region. Ich hatte eine sehr nette Kollegin aus Bochum, die als Notärztin in NRW geflogen ist und frage nach. Holger war Pilot auf dem RTH, auf dem er sie kennengelernt hat bevor sie seine Frau wurde.

Ex-RTH Pilot und Gleitschirm- Fluglehrer Holger
Ex-RTH Pilot und Gleitschirm- Fluglehrer Holger

Nach und nach lerne ich meine Mitstreiter kennen. Zu den Jüngeren zähle ich Peter, André und Kenan, zur eher reiferen Fraktion Simone, Jan, Jens, Michael und Bernd und natürlich mich. Diesmal bewege ich mich also nicht im obersten Altersbereich der Gruppe, denn Michael ist mit 69 Jahren und Bernd mit 70 Jahren an den Start gegangen.

Papillon-WaKu-Kombikurs 14.06.-21.06.2025
Papillon-WaKu-Kombikurs 14.06.-21.06.2025

Am Nachmittag höre ich zum wiederholten Male Ausführungen zur Flugpraxis. Mathias präsentiert uns diese relevanten Kapitel sehr anschaulich. Jeder Fluglehrer beleuchtet die Fakten aus einem etwas anderen Blickwinkel und setzt seine eigenen Schwerpunkte, was die trockene Theorie mit Leben füllt. Anschaulich spricht er über Aktives Fliegen und bespricht mit uns das Schirmverhalten bei Manövern in Standard-, aber auch in speziellen Situationen. Seine sicherlich hohe Flugerfahrung bewahrt ihn selbst nicht vor einem Malheur bei einem eigenen Flug in der Mittagspause, wonach er uns als Fluglehrer nicht mehr zur Verfügung steht. Er wird noch am Abend mit einer Wadenbeinfraktur in der Klinik versorgt. Es ist für mich jetzt das vierte Mal in einer Gruppe von Flugschülern auf der Wasserkuppe und bis auf das Vorjahr mit wetterbedingt geringem Flugaufkommen gab es jedes Mal einen Ausfall durch Knochenbrüche bei der Landung.

Vorflug-Check am Südhang der Wasserkuppe
Vorflug-Check am Südhang der Wasserkuppe

Abends mache ich noch drei Grundflüge am Südhang zwischen 30 und 60 Metern, mit deren Starts und Landungen ich leidlich zufrieden bin und zumindest zeigen kann, dass ich nicht alles verlernt habe. Mit der Tatsache, dass der Aufstieg mit Schirm zurück zum Startplatz zu Fuß erfolgt und mein mitgebrachtes Schlafdefizit da nicht grade hilfreich ist, versuche ich sowohl mittags als auch schon früh am Abend Schlaf zu generieren.

Der Wind dreht und dreht und dreht...
Der Wind dreht und dreht und dreht…

Den Wecker am Mittwoch habe ich um 5:45h gestellt. Nach dem Frühstück im Peterchen treffen wir uns zur Abfahrt um 6:30h an der Flugschule. Bei der Begehung des Südhangs, hat der Wind bereits eher auf West eingedreht. Der Westhang wäre ein idealer Hang für Höhenflüge, die für die Gruppe aber noch nicht frei gegeben sind. Die Reise geht wieder einmal nach Heubach, wo wir unser Geraffel ausbreiten und uns startklar machen. Die Startfreigabe erteilen Holger und Thomas aber nicht. Es ist recht windstill und die Startbedingungen sind nicht ideal teilt uns Thomas mit. Während die schlaffe Windfahne immer mal etwas aus West zappelt lege ich mich in die Wiese und genieße den großartigen Blick auf den Südhang der Wasserkuppe nach Norden.

Nordhang in Heubach- Alle Schirme bleiben am Boden
Nordhang in Heubach- Alle Schirme bleiben am Boden

Um für uns den idealen Startplatz zu finden bemühen unsere Fluglehrer einige Wettermodelle und kalkulieren auch mit den lokalen Gegebenheiten an den bekannten Hängen der Flugschule. Der Höhenwind setzt sich in Heubach oft erst durch, wenn die Sonne die Kaltluftseen in den Senken aufgelöst hat. So gibt es oft morgendlichen Hangaufwind, auf den Holger und Thomas gesetzt haben. Nach Windstille und dem Eindruck von SW- bis W-Wind versuchen die Fluglehrer mit Peter zwei Flüge am linken Hangbereich im Lee der Baumreihe. Peter macht dabei die Erfahrung, was beim Eintauchen ins Lee bei der Landung passiert. Er sackt bodennah durch, womit eine sanfte Landung nicht möglich ist. Peter hat aber die körperlichen Voraussetzungen das abzufangen. Uns anderen bleibt diese Erfahrung erspart. Uns bleibt nur der Rückzug zum Auto, mit dem wir auf der Rückfahrt zur WaKu noch eine Bäckerei in Uttrichshausen aufsuchen um Kaffee zu trinken.

Wetterpräsentation- Spannend vorgetragen von Thomas
Wetterpräsentation- Spannend vorgetragen von Thomas

Das immer noch spannende Thema Meteorologie, diesmal von Thomas vorgetragen, lasse ich nun zum dritten Mal auf mich einwirken. Die Wolkenformationen der unteren, mittleren und oberen Schicht bis zur Tropopause verraten uns viel über die weitere Wetterentwicklung und über potentiell nahendes Unheil. Eine Warmfront gibt sich gerne mit Nimbostratus- Wolken zu erkennen, und lässt Fliegen bis zum Einsetzen von Regen durchaus zu. Eine Kaltfront zeigt ihr erstes Gesicht gerne mit schnell vertikal wachsenden Cumulus-Wolken, die der Pilot im Auge behalten sollte. Eine Kaltfront kann uns Gleitschirmflieger in ernste Schwierigkeiten bringen.

Westblick von der Wasserkuppe
Westblick von der Wasserkuppe

Mit heftigem Regen, Hagel und Gewitter erzeugt die Kaltluft beim Ausregnen enorme Druckwellen. Mit hoher Geschwindigkeit und Turbulenzen löst die bodennahe Kaltluft die Warmluft schlagartig ab. Der Pilot am Startplatz kann das zunächst sogar als vermeintlich gute Startbedingung werten. Das könnte eine fatale Entscheidung sein, da man selbst mit maximaler Sinkgeschwindigkeit von 3-4m/Sek. mit Ohrenanlegen und Beschleunigen des Schirms einer nahenden Gewitterwolke nicht entkommt. Holger berichtet von einer Hubschrauberlandung mit einer geschätzten Entfernung zu einer Gewitterwolke von 10 Kilometern. Die Kaltluftauswüchse mit Bodennahen Böen haben den 3,5 Tonnen schweren Hubschrauber bei der Landung so erwischt dass das Heck in der Wiese aufgesetzt hat. „In dieser Situation als Gleitschirmflieger nie im Talgrund landen!!“- ist sein Rat- „Was glaubt ihr, was mit Euch und Eurer Plastiktüte da passieren würde!“.

Blumenwiesen auf der Wasserkuppe
Blumenwiesen auf der Wasserkuppe

Der Abend bietet uns keine fliegerische Perspektive mehr. Eine kleine Kaltfront nähert sich aus NW und frischt den Wind böig auf. Schaut man nur oberflächlich aufs Wetter würde man denken- alles gut- ja zum Wandern oder Radfahren, aber nicht zum Fliegen. Am Abend begebe ich mich noch mal zum Radom um mich von den Verhältnissen selbst zu überzeugen- ja der Wind bläst aus West mit Böen, wegen derer wir heute nicht mehr ausgerückt sind. Es ist auf jeden Fall ein toller Ort mit einem großartigen Rundumblick über die Höhen. In den Wiesen stehen Lupinen und Wiesenknöterich und auch ein Habicht macht auf einem Wegweiser seine Aufwartung.

United Colours im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön
United Colours im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön

Auch am Donnerstag geht es wieder um 6:30h mit dem Kleinbus los, diesmal haben Holger und Thomas einen Hang in Thüringen bei Kaltennordheim ausgesucht. Moritz hat sich als dritter Ausbilder dazu gesellt. Bevor wir den Hang anfahren, muss beim zuständigen LPG- Betrieb noch eine Erlaubnis zu Fliegen eingeholt werden, denn wir befinden uns im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön. Es ist ein Westhang nordöstlich der Wasserkuppe, an dem wir unsere Schirme ausbreiten. Wir befinden uns in einer Landschaft, in der das Grün der Hügel vom intensiven Rot des massenhaft vorkommenden Klatschmohns durchbrochen wird. Es weht Wind aus West, aber der Hang ist sehr flach.

Am Westhang bei Kaltennordheim
Am Westhang bei Kaltennordheim

Fliegerisch würde ich diesen Vormittag eher wieder als Aufzieh- und Laufübung mit Schirm beschreiben, bei denen ich vier bis fünf Mal den zusammengerafften Schirm zurück zum Startplatz trage. Bei jedem Start wird der Wind böiger. Klar- alles was man mit dem Schirm anstellt steigert das Verständnis für das Sportgerät, aber mein Ziel war es doch in dieser Woche Höhenflüge zu absolvieren.

Moritz und Thomas
Moritz und Thomas

Bei Kaltensundheim fährt uns Holger noch über eine Schotterstraße zur Schutzhütte am Lindchen hinauf. Hier gibt uns Moritz eine gekonnte Vorstellung vom „Soaring“ entlang einer Hangkante, wobei er den anströmenden Hangaufwind nutzt. Ein Stück weiter sehen wir einem Modellflugzeug- Piloten einen Moment zu. Über die ehemalige innerdeutsche Grenze geht es zurück zur Wasserkuppe. Hier lausche ich weiteren Kapiteln der Meteorologie. Der angehende Pilot sollte beim Thema Föhn sehr gut aufpassen. Das Einfliegen ins Lee einer Föhnlage bedeutet für unseren Sport absolute Lebensgefahr, die Ausnutzung von Thermik ist dagegen hochwillkommen um Höhe zu generieren.

Soaring im Hangaufwind- Moritz machts vor
Soaring im Hangaufwind- Moritz machts vor

Um 17:00h treffen wir uns zum Essen im Peterchen. Um 18:00h ist Abfahrt nach Heubach. Ans Fliegen kommen wir leider wieder nicht. Der Wind rüttelt böig an den Baumwipfeln, wozu uns Holger folgende Weisheit mit auf den Weg gibt: “Wenn der Wald mit Dir spricht- flieg nicht!”

Groundhandling- Moritz spielt mit dem Wind
Groundhandling- Moritz spielt mit dem Wind

Moritz, unser 19 Jahre junger Fluglehreranwärter führt uns bei vornehmlich Westwind mit Böen Groundhandling mit Hangaufstieg vor – Es ist ein Vergnügen ihm bei seinem spielerischen Umgang mit dem Schirm zuzuschauen. Wir versuchen es ihm gleich zu tun und das wird bei mir eher ein Kampf mit dem Wind, denn ich habe nicht wie Moritz mit 14 Jahren mit diesem Sport begonnen. Erst um 22:00h sind wir zurück an der WaKu. Ich verabschiede mich von Holger, der noch heute nach Hause fährt. Einige Mitstreiter machen sich einen Kopf wegen der morgigen Theorieprüfung, die ich im Vorjahr endlich komplettiert habe.

Perfekte Bedingungen in Heubach am Abend
Perfekte Bedingungen in Heubach am Abend

Freitag ist unser Treffpunkt wie bisher auch wieder um 6:30h an der Garage. Einige Nachholer sind heute zur angebotenen Höhenflugbetreuung eingetroffen und werden ebenfalls neu eingetroffenen Fluglehrern zugeteilt. Ich bleibe aber bei meiner Gruppe und den beiden Fluglehrern, denen ich mich gerne auch an den letzten beiden Tagen anvertrauen möchte. Das Wetter ist makellos und bei einem schönen NW- Wind lege ich heute Morgen ganz gute Starts hin. Fünf Mal geht es den Skihang bei Heubach hinauf. Bei der ersten Landung rutsche ich im feuchten Gras aus und knalle mit dem rechten Oberschenkel schmerzhaft auf die Schnalle meines Beingurts. Diese heftige Prellung ist beim Auslaufen der nächsten Landungen nicht hilfreich. Beim letzten Vormittagsflug erlebe ich die zunehmenden thermischen Einflüsse, die mich weit hinaus in die hinter dem Viehzaun liegende ungemähte Wiese tragen. Ich habe mich sogar reingesetzt und ans Knötchen gegriffen, lande aber leider auf dem Hintern.

Goldene Fliegerregel- Schaust Du dem Sack ins Maul ist was faul ;-)
Goldene Fliegerregel- Schaust Du dem Sack ins Maul ist was faul 😉

Das zweite Frühstück gibt es auf der Rückfahrt beim bekannten Bäcker. Für mich beginnt an der Flugschule eine lange Mittagspause, denn die Gruppe legt heute ihre Theorieprüfung ab. Beim Ablegen auf dem Bett meldet sich meine saftige Prellung im Oberschenkel. Ich esse mit Bernd gegen 17:00h in der Sonne auf Peterchens Terrasse. Um 18:00h fahren wir mit Thomas und Moritz zu unseren Übungshang nach Heubach. Wir sind heute mit Bernd, Kenan, Michael und mir zu viert. Simone, Peter und André haben ihre Höhenflugreife erlangt.

Flieger- Mahlzeit im Peterchen
Flieger- Mahlzeit im Peterchen

Die Bedingungen am Abend in Heubach sind ideal um die Essentials noch mal zu vertiefen. Es weht eine laminare Strömung aus Nord und mit fünf gelungenen Grundflügen liefere ich gestandene Landungen ab. Auch bei den geflogenen Kurvenkombinationen kehrt zum Schluss Ruhe ein. Ab morgen werden auch Thomas und Moritz nicht mehr als Fluglehrer für uns zur Verfügung stehen. An der Garage muss für die Höhenflüge bei Kenan und mir noch die “Rettung” eingebaut werden. Michael gibt bekannt, dass er morgen nicht weitermachen wird. Bernd hat sein eigenes Material.

Tagesbeginn an der WaKu
Tagesbeginn an der WaKu

Am Freitag hat der Wind auf SO eingedreht und es geht an den Südhang der Wasserkuppe zu 110 Meter Höhenflügen. Wir liegen am Rand eines Hochdruckgebietes, so dass sich die Windrichtung immer wieder ändert. Unsere heutigen Fluglehrer sind Tim und Alev, auch Thomas schaut anfangs noch vorbei. Wir checken den Wind am Südhang und der kommt aus SO. Die Landewiese befindet sich vor der querenden Schotterstraße am Hangfuß. Diese gilt es zwischen einer Baumreihe links und zwei Sträuchern rechts zu durchfliegen, die sich “die Zahnbürste” und “der Hase” nennen.

Alev checkt die Lage am Südhang
Alev checkt die Lage am Südhang

Beim ersten Aufziehen des Schirms ziehe ich eine “Krawatte” im rechten Stabi, so dass ich den Start abbrechen muss. Nach dem nächsten Start schaffe ich es nicht bis zur Landewiese und muss bei Bodenannäherung hinter einem Feuchtgebiet die Landung vorzeitig einleiten. Bei Flug Zwei und Drei gelingt es mir mit leichten Kurskorrekturen zwischen den beiden Hindernissen bis zur Landung durchzufliegen. Einsetzende thermische Einflüsse haben mich bis zum Ziel wunderbar auf Höhe gehalten. Allein für diese Flüge haben sich die fünf Tage in der Rhön gelohnt. Durch die Tatsache, dass ich in zwei Jahren nur einen einzigen Flug absolviert habe, musste ich noch einmal eine ganze Reihe von Grundflügen abarbeiten. Erfahrung mit dem Schirm sammelt man, sobald man das Ding in die Hand nimmt.

Endlich Höhenflüge am Südhang
Endlich Höhenflüge am Südhang

Es wird am Abend nicht mehr geflogen und ich nehme noch mal die Küche von Peterchens Mondfahrt in Anspruch. Nach einer Runde über die Abtsrodaer- Kuppe hinauf zum Radom verweile ich dort bis zum Sonnenuntergang. Mit ein paar stimmungsvollen Fotos endet meine kurze Woche an der Wasserkuppe. In meinem Zimmer im Deutschen Flieger auf über 900 Höhenmetern kühlt es nachts wunderbar ab.

Abendstimmung auf der WaKu
Abendstimmung auf der WaKu

Am Sonntag bepacke ich dann zeitig mein Motorrad und mache mich auf den Weg nach Hause. Gegen 10:00h betätige ich den Anlasser und fahre mit geöffneten Belüftungsschlitzen an Jacke und Hose los- es ist bereits sehr warm und die Temperaturen knacken heut vielerorts die 30 Grad-Marke. Ich habe den Adventure-Mode am Navi aktiviert und fahre vornehmlich über kleine und kleinste Straßen. Über augenscheinlich endlos erscheinende Asphaltbänder reite ich durch die hügelige Provinz Hessens und NRWs.

Sunset am letzten Abend auf der WaKu
Sunset am letzten Abend auf der WaKu

Was die Fahrzeit angeht bin ich gut 1,5 Stunden länger unterwegs als auf der Hinfahrt, da Schnellstraßen und Autobahnen in der Routenplanung außen vor bleiben. Temperaturbedingt mache ich nur zwei Tankpausen und eine Trinkpause an der Listertalsperre im Bergischen Land. Sobald das Motorrad zum Stehen kommt wird es unerträglich warm. Unglaubliche Blechlawinen haben sich rund um die Stauseen eingefunden. Überall an den Ufern suchen Menschen nach Abkühlung.

Listertalsperre- Gefühlte 50 Grad unter dem Helm ;-)
Listertalsperre- Gefühlte 50 Grad unter dem Helm 😉

Um 17 Uhr erreiche ich Wuppertal und bin froh aus den Motorradklamotten zu kommen. Nach einer Dusche grillen wir noch ein paar Würstchen auf der Terrasse und freuen uns nun auf eine Woche im Nordosten Frankreichs, wo wir unser mittendrin begonnenes Maasradweg-Projekt mit der 1. Etappe an der Maasquelle starten werden. Das momentane Hochdruckgebiet verspricht gute Bedingungen zum Radfahren, wobei die Landwirtschaft gut etwas Bewässerung gebrauchen könnte.

Auf den letzten Kilometern- Die Höhen Wuppertals in Sicht
Auf den letzten Kilometern- Die Höhen Wuppertals in Sicht

Herzlichen Dank an die Fluglehrer dieser Woche, die mich wieder einen kleinen Schritt im Verständnis zum Thema Gleitschirmfliegen weitergebracht haben. Mir ist klar geworden, dass die erlernten Routinen und das Gefühl für den Schirm auch wieder einschlafen, wenn zu lange Pausen dazwischen liegen. Es öffnet sich gerade die Möglichkeit von meinem Freund Frank einen sehr gut erhaltenen Schirm zu erwerben. Mit einem eigenen Gurtzeug dazu wäre ich den Stress mit den wechselnden Leihausrüstungen los und hätte die Gelegenheit mein Schirmgefühl auch beim Groundhandling selbstständig auszubauen. Gewertet werden aus dieser Woche nur die vier Höhenflüge von Samstag, so dass ich noch nicht wesentlich weitergekommen bin meine A-Lizenz zu erwerben. Ich möchte allerdings auch keine der Erfahrungen missen, wenngleich meine Ausbildungskurve eher flach verläuft.

Ich werde weitermachen!
Ich werde weitermachen!

Allen Mitstreitern viel Erfolg bei Euren mehr oder weniger steil verlaufenden Fliegerlaufbahnen. Es hat mir wieder viel Spaß gemacht und ich werde weitermachen!

A. Korbmacher

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