Warum ausgerechnet Sauerland ?- Es gibt Nordwände, Schwarzwälder Kirschtorte und Schnee der vom Himmel fällt !
Die Dortmunder Hütte in Bruchhausen ist auch in diesem Jahr der Ort, an dem sich die Familiengruppe zum Jahresabschluss zusammenfindet. Bis auf eine Familie aus dem Siegerland, die sich wegen der ergiebigen Schneefälle erst zur Anreise am Samstag entscheidet, treffen alle übrigen bereits am Freitagabend ein. Ein Teil der Gruppe war in den Herbstferien bereits bei bestem Wanderwetter im Hochschwarzwald unterwegs. Dank moderner Medien konnten wir diesen Trip von Lanzarote aus auch mit verfolgen.
Wir waren zuletzt Pfingsten dabei, was aber keinen Unterschied macht. Wir kennen uns alle mittlerweile so lange, das wir jedesmal da einsteigen, wo wir beim letzten Mal aufgehört haben. Selbst Martin, der seit einigen Jahren in Österreich und jetzt in der Schweiz lebt ist einfach mal wieder dabei.
Es hat in der Nacht zum Samstag satt Neuschnee gegeben. Der Schnee ist auf einmal ganz von selbst vom Himmel gefallen, in den letzten Jahren im Sauerland ein seltenes, zumeist kurzes Naturschauspiel. Beim Frühstück erreicht uns auch die Siegerländer Fraktion. Die Hüttenbesatzung ist mit 13 Erwachsenen und 6 Kindern nun vollzählig.
Für die Kinder steht das Programm schnell fest- Mit Rodelgeräten wie Poporutschern und Schlitten geht es unter Gejohle an einem Hang oberhalb der Hütte talwärts. Eine Weile verfolgen wir die rasanten Abfahrten von Klein und Groß.
Sechs Unerschrockene unternehmen eine Winterbegehung des Feldsteins an den Bruchhausener Steinen. Diesmal stapfen wir von der Hütte durch verschneiten Wald hinauf Richtung Iftenberg. Es schneit unaufhörlich und plötzlich taucht das Gipfelkreuz des Feldsteins vor uns auf. Der Blick in die verschneiten Felsen lässt etwas Nordwandfeeling aufkommen. Über den versicherten Treppenweg arbeiten wir uns hinauf zum Gipfelkreuz.
Zuletzt waren wir mit den Kindern bei der Adventsfahrt 2016 hier . Damals hatten wir bei Kaiserwetter einen Hammer- Blick über die Höhen rund um Bruchhausen. Heute ist es recht grimmig hier oben und es pfeift ein eisiger Wind. Nach einem Schluck heißen Tees im „Todesbiwak“ geht es zurück an den Wandfuß. „Nach der Schweizer Wanderskala T3 !“- meint Martin mit eidgenössischem Sachverstand.
Zurück in der warmen Stube der Hütte überrascht uns Eva mit Schwarzwälder Konditorenkunst. Zur selbstgemachten Torte gibt es Eierpunsch aus Eiern von Anjas Hühnern. Kulinarisch geht es auch am Abend weiter mit dem traditionellen Büffet. Leberkäs aus dem Backofen mit einer Variation verschiedener Kartoffelsalate. Auch diesmal präsentieren Frank und ich einige eigene Filmproduktionen, wobei vor allem der Zusammenschnitt der Schwarzwaldfahrt allen großes Vergnügen bereitet.
Der Abend wird lang, denn es gibt wie immer genügend Gesprächsstoff. Für seine steten Bemühungen rund um die Familiengruppe erhält Marc eine kleine Anerkennung, denn sowohl in die Quartierwahl, als auch in die Tourenplanungen steckt er stets viel Sachverstand und Zeit. Der harte Kern der Gruppe feiert noch in Martins Geburtstag hinein, während ich längst mein Nachtlager aufgesucht habe.
Am Sonntag wird nach einem langen Frühstück alles verstaut und die Hütte „Auf Vordermann“ gebracht. Der Wetterbericht hat auch für heute starken Schneefall mit Blizzards und Schneeverwehungen gemeldet. Die Kinder erhalten noch einmal Gelegenheit ihrem Rodelvergnügen nachzukommen. Die frühe Rückfahrt wird dann auch zu einem abenteuerlichen Rutschvergnügen, bei dem jedoch alle gut zu Hause ankommen.
Arnd Korbmacher
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