Allrounder Runter vom Sofa 2024

Allrounder Runter vom Sofa…(…und schnell wieder drauf)- Tour 2024

Im Angebot des Tourenprogramms der Allrounder ruft Marc nach den Weihnachtsfeiertagen zu einer Aktion auf, mit der das Jahresende noch einmal einen Trainings- und Abenteuer- Akzent erhält. Unter dem Motto „Runter vom Sofa“ geht es nach dem „All You Can Eat“ der Festtage auf eine abendliche Wanderung in den heimischen Wäldern. Startpunkt ist der Bahnhof der historischen Hespertalbahn in Essen-Kupferdreh. Um 16:30h haben sich nach uns Marc, Heike, Bernhard, Monika, Bianca, Gert, Martina und Percy eingefunden. Neun paar Bergschuhe und vier aufgeregte Hundebeine machen sich auf den Weg zum Kupferdreher Ufer des Baldeneysees, hinter dem die längst untergegangene Sonne den wolkenlosen Himmel und den See in ein rötliches Licht taucht.

Baldeneysee Abendstimmung
Baldeneysee Abendstimmung

Ein Stück begleitet der Weg die Bahnstrecke der Hespertal-Bahn, die heute im Museumsbetrieb als Zeugnis der Industriekultur erhalten geblieben ist. Bedeutung hatte die Bahn im Ruhr-Bergbau und bediente frühe Erzgruben und Zechen, wie die Zeche Pörtingsiepen bei Haus Scheppen. Von der asphaltierten Uferpromenade steigen wir bei zunehmender Dunkelheit in einen stark vernachlässigten Hangweg ein, der oberhalb von Schieferfelsen parallel zum See verläuft.

Acht Paar Bergschuhe und vier Pfoten
Acht Paar Bergschuhe und vier Pfoten

Der Weg verlangt auf matschig- moosigem Untergrund Trittsicherheit und querliegende Bäume bescheren einen interessanten Hindernis- Parcours, den wir im Schein unserer Stirnlampen abarbeiten. Nicht jeder Hosenboden bleibt heute trocken. Stachelige Brombeerranken und Ilex in Gesichtshöhe erschweren das Durchkommen. Auch Labrador Percy kommt an diesem Abend voll auf seine Kosten. An seinem hübschen Leuchthalsband können wir ihn trotz seines schwarzen Fells in der Nacht gut erkennen.

Nachts im Kupferdreher Outback
Nachts im Kupferdreher Outback

Wir treffen auf den Augustasteig, der uns durch ein Bachtal auf dem ehemaligen Gebiet der Zeche Augusta durch den Wald aufwärts führt. An den Bäumen finden wir nun auch Markierungen des Bergischen Weges, der dieses Tal ebenfalls in Richtung Hespertal durchquert. Der Bergische Weg, den ich mit Doro in den Jahren  2017 bis 2019 gelaufen bin findet seinen Endpunkt am Rhein auf dem Drachenfels. Wir erreichen mit der L439 die Hammer Straße, der wir 200 Meter nach Westen folgen müssen, um den Aufstieg zur Hammer Mark fortzuführen. Gut 110 Höhenmeter haben uns auf die Anhöhe zwischen Baldeneysee und Hespertal gebracht. Über uns funkeln die Sterne und Marc überrascht uns mit astronomischen Kenntnissen.

Percy by Night
Percy by Night

Ja gut, den großen Wagen, der am Winterhimmel knapp über dem Horizont steht erkenne ich gut. Auch das die 5- fache Verlängerung seiner Hinterkante zum Nordpolarstern weist ist mir kein Geheimnis. Marc zeigt uns mit dem Stern Aldebaran das Auge des Sternbildes Stier. Als alternde Sonne ist er 45-mal größer als unsere Sonne und sendet rötliches Licht aus. In der Nähe zeigt er uns den hell leuchtenden Jupiter. Da funkeln die Plejaden und auch Saturn lässt sich ausmachen.

Extraterrestrische Beobachtungen auf der Hammer Mark
Extraterrestrische Beobachtungen auf der Hammer Mark

Bei diesem interessanten Exkurs beginnen die ersten gestandenen Alpinisten in ihren Daunenjacken bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu frieren, so dass wir uns an den Abstieg machen. Entlang des Waldrandes geht es ein Stück nach Norden und mit Einschwenken in nordöstlicher Richtung fällt der Blick auf das Lichtermeer von Heisingen. Erneut überqueren wir die Hammer Straße, ich gerate in der Dunkelheit auf ein Grundstück und erhalte vom Bewohner trotz erfolgter Entschuldigung sofort einen Vortrag über seinen Grundbesitz- „alles meins!“

Wo geht es jetzt lang?
Wo geht es jetzt lang?

Durch das Distelbach-Tal geht es weiter hinab Richtung Seeufer, dem wir nun über den asphaltierten Weg zurück zum Parkplatz folgen. Das GPS zeigt 8,8 Kilometer mit aufsummierten 210 Höhenmetern. Es war eine tolle Aktion, die uns aus der Melancholie der diesjährigen verregneten Weihnacht herausgeholt hat. Gegen halb acht trennen sich die Sofa-Flüchtlinge voneinander, denn offensichtlich wollen nun wieder alle drauf, auf das heimische Sofa.

Die Runde schließt sich...
Die Runde schließt sich…

So kehre ich mit Dorothee allein im alten Bahnhof von Kupferdreh ein und esse hier noch eine Kleinigkeit im ehemaligen Wartesaal der alten Prinz-Wilhelm-Eisenbahn von Wuppertal-Vohwinkel nach Essen-Überruhr. Hier müssen wir schnell bestellen, denn auch für die Crew des hiesigen Restaurants „Lukas“ lockt das Feierabend-Sofa. So legen auch wir zu Hause die Beine bald hoch- aufs Sofa- ach herrlich!

Der alte Wartesaal im Bahnhof Kupferdreh
Der alte Wartesaal im Bahnhof Kupferdreh

A. Korbmacher

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