Märchenlandschaft am Clemensberg oder Enttarnung des Weihnachtsmanns
Adventsfahrt der Familiengruppe 2014
Schon wieder ist ein Jahr um und es ist wieder 2. Advent. Die Dortmunder Hütte in Bruchhausen bietet wie im letzten Jahr Unterkunft für 15 Erwachsene mit 10 Kindern. Man findet sich im Laufe des Freitagabends an der Hütte ein- auch diesmal kollidiert meine Betriebsweihnachtsfeier mit meiner Freizeitplanung, wodurch es dann bis zu unserem Eintreffen auch bereits Samstag ist. Eine kleine Delegation begrüßt uns an der Hütte- die meißten Teilnehmer haben es bereits vorgezogen das Nachtlager aufzusuchen.
Am Samstag füllt sich der Frühstücksraum . Das jüngste Kind, bereits sicher im aufrechten Gang unterwegs ist 2 Jahre alt – das älteste, meine Tochter entrückt mit 17 Jahren gerade seiner Kindheit und hat neben den Eltern auch den Freund mit dem Auto ins Sauerland gefahren. Gegen Mittag steht auch das Ziel für eine Wanderung fest . Über das Wetter läßt sich leider auch diesmal nicht viel mehr positiveres sagen, als das es zumindest nicht regnet. An der Hütte haben wir wenige Grade über Null bei einer, sagen wir mal rheumafreundlichen Witterung. Mit den Autos fahren wir zur Hochheide und tauchen auf 800m Höhe in eine Märchenlandschaft ein. Eisreifbildung an den Bäumen hat die Landschaft mit einem Wintererzauber überzogen. So ist es trotz des Nebels ein Genuß durch das Gelände zu laufen. Alles wirkt als hätte ein Riese die Bäume wie auf einerModelleisenbahn dick mit Schneespray überzogen. Unter der Eislast sind allerdings an den Bäumen auch einige schwere Äste niedergebrochen.
Ein kurzer Aufstieg führt auf den Westgipfel des Clemensbergs, der mit seinen 837m Höhe dem höchsten Berg NRW’s dem Langenberg nur um 6 m nachsteht. 2m Höhe wurden dem Gipfel durch den industriellen Abbau des Diabas-Vulkangesteins geklaut.
Auch hier oben steht ein Gipfelkreuz und bei der eiskalten Witterung und der fehlenden Sicht fühlt man sich an diesem Ort mit etwas Phantasie viel weiter oben. Das Kreuz hat nach dem 2. Weltkrieg ein Hildfelder Soldat errichtet, der in auswegloser Lage in Italien ein entsprechendes Gelübde abgelegt hat. Dies erfährt der Wanderer auf einer Tafel am Gipfelkreuz. Weiter geht die Rundwanderung an der Hoppecke Quelle vorbei .
Wir befinden uns hier an einer Wasserscheide und das Wasser der Hoppecke fließt über die Diemel zur Weser, wogegen das Wasser etwas weiter südwestlich Richtung Ruhr und Rhein abfließt. Die Einkehr in der warmen Hochheidehütte am Ende unseres Rundwegs bietet willkommene Gelegenheit zu einer heißen Suppe oder Kaffee, Kakao und Kuchen.
An der Dortmunder Hütte bereitet Frank seine diesjährige „Smokey Joe“- Aktion vor. Die neue Lieferung seiner Wurstmanufaktur aus Thüringen wird uns mit entsprechenden Röstaromen versehen als Mittelpunkt für unser abendliches Salatbuffet gereicht. Jeder hat etwas vorbereitet und so kennt die Vielfalt keine Grenzen.
Nach dem Abendessen poltert jemand von draußen an die Tür- es ist ohne Zweifel der Weihnachtsmann in seinem untrüglichen Outfit mit weißem Bart und einem rotem (etwas eng geschneiderten) Samtmantel. Santa hat bei den Rackern allerdings keine Chance. Marc muß enttarnt seine Süßigkeiten rausrücken.
Es wird ein langer Abend. Per Diashow werden Bilder von gemeinsamen Gruppenfahrten unter dem Thema „Peinlichkeiten der letzten 20 Jahre“ aufgearbeitet.
Auch am Sonntag wird lange gefrühstückt und nachdem die Hütte „Klarschiff“ ist, werden die Autos gepackt. Es hat uns am Vortag so gut auf der Hochheide gefallen, daß wir uns dort auch heute vor der Heimfahrt noch etwas die Beine vertreten wollen. Heute bricht sogar die Sonne durch und verleiht der Landschaft noch etwas Glitzer. Erst nach einer weiteren geselligen Einkehr in der Hochheidehütte verabschieden sich alle voneinander. Die nächste Fahrt der Familiengruppe in die hiesige Region ist Pfingsten avisiert.
A. Korbmacher
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