Jahreswechsel in Nordfrankreich 2022

Jahreswechsel in Sedan/Nordfrankreich

Wir haben im Familienkreis das Weihnachtsfest zu Hause verbracht. Wie es mittlerweile fast schon Normalität geworden ist bleiben auch in diesem Jahr Schneefälle und somit weiße Weihnachten aus. Am 2. Weihnachtstag versehe ich meinen Dienst auf der Intensivstation, aus dem ich am Dienstagmorgen in meinen Kurzurlaub über den Jahreswechsel entlassen werde. Nach dem Ausschlafen machen wir uns am Nachmittag auf den Weg zu unserem vorgebuchten Quartier in der nordfranzösischen Stadt Sedan im Département Ardennes der Region Grand Est.

Weihnachtsbaum in Sedan
Weihnachtsbaum in Sedan

Die 311 Kilometer lange Anfahrt über Aachen, quer durch die belgischen Ardennen führt uns über Bastogne in entspannten 3 Stunden nach Sedan. Wir haben uns hier ein ganz besonderes Hotel ausgesucht, in dem wir Saint Sylvestre 2022 verbringen wollen. Es befindet sich in der Festung von Sedan. Sie gehört zu den größten Festungen Europas und ist ein Bollwerk, das in den Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts zwischen Deutschland und Frankreich eine große Rolle gespielt hat.

Eingang zum Hotel Château Sedan
Eingang zum Hotel Château Sedan

Die Anlage geht auf ein Benediktinerkloster aus dem Jahr 1306 zurück, aus dem die heutige Festungsanlage gewachsen ist. Kaiser Napoléon III. wurde am 2.September 1870 mit 100.000 seiner Soldaten nach seiner Niederlage bei der Schlacht von Sedan gefangen genommen. Dieser Triumph wurde im Deutschen Kaiserreich als Sedantag gefeiert. Bis heute findet sich dieses Ereignis in Wuppertal wie auch in anderen Städten als Straßenname wieder. Die unzähligen Verwundeten der blutigen Schlachten des 1.Weltkrieges wurden in den Lazaretten Sedans versorgt.

Vaubans Porte des Princes (Prinzentor)
Vaubans Porte des Princes (Prinzentor)

Die Sichelschnitt-Offensive der deutschen Truppen im 2. Weltkrieg über die belgischen Ardennen wurde in Sedan an den gesprengten Brücken über die Maas verzögert. Als Monument Historique steht das Château de Sedan heute auch für die schwierige Beziehung zwischen den ehemaligen Erzfeinden Deutschland und Frankreich.

Blick in den Hof der Festung
Blick in den Hof der Festung

Wir fahren am Abend durch das nördliche Prinzen-Tor in den Innenhof der Festung. Mit diesem Tor hat hier der berühmte französische Festungsbaumeister Vauban seinen „Fingerabdruck“ an der massiven Außenmauer hinterlassen. Wir checken im Hotel ein und genießen nach dem Bezug unseres Zimmers ein erstes Abendessen im feinen Restaurant auf „unserer“ Burg. Im modern eingerichteten Zimmer in den alten Mauern schlafen wir sehr gut.

Das "Principauté" in der Burg
Das „Principauté“ in der Burg

Am Mittwoch wollen wir uns nach dem Frühstück zunächst unser Quartier genauer anschauen. Wir verlassen den Hotelflügel im nordwestlichen Teil und überqueren den Burghof zum Eingang in den als Museum ausgebauten Teil der Festung. Gut zu erkennen ist der ausgegrabene Grundriss der ersten romanischen Klosterkirche im Hof. Nach einer kurzen filmischen Einführung beginnen wir mit dem Rundgang durch einige Katakomben, in denen weihnachtliche Lichtinstallationen aufgestellt sind.

Weihnachtliche Lichtinstallation im Kellergewölbe
Weihnachtliche Lichtinstallation im Kellergewölbe

Ein zugiger Gang bringt uns hinaus auf die südwestlichen Bastionen. Mit Blick zum Stadtzentrum liegen an den Eckpunkten zu beiden Seiten die vorgelagerten Stellungen, nach rechts die Königs-Bastion und nach links die Bastion der Damen. Unter der Bastion des Königs liegt der Anfang des 17. Jahrhunderts erbaute Prinzenpalast.

Blick auf die südwestlichen Bastionen von der Bastion der Damen
Blick auf die südwestlichen Bastionen von der Bastion der Damen

Über die Bastion der Damen gelangen wir an Nachbauten historischer Steinkatapulte vorbei, durch das Portal an den südlichen Zwillingstürmen zurück in die Burg. Ein enger Treppenaufstieg im Turm bringt uns auf eine Galerie mit Zugang zum Wohnbereich der Prinzen. Hier betreten wir einen Saal mit einer langen, festlich gedeckten Tafel, auf der zahlreiche Kerzen den Raum in ein gedämpftes Licht tauchen. Man kann sich am Tisch förmlich die feiernde Gesellschaft vorstellen, die aus der benachbarten Küche mit allen erdenklichen Köstlichkeiten versorgt wird.

Der Festsaal mit der langen Tafel
Der Festsaal mit der langen Tafel

Die Hausherren auf der Burg im 15.-16. Jahrhundert waren die Prinzen des deutschen Adels-Geschlechts der „Von der Mark“. Die Grafen von der Mark gingen aus dem Geschlecht der Grafen von Altena, die wiederum der Grafen von Berg entstammten hervor. Der erste urkundlich nachweisbare Graf von Berg gab meiner heutigen Wahlheimat, dem Bergischen Land seinen Namen. Das Standbild Graf Adolf I. von Berg (1045-1106) ziert den Burghof von Schloss Burg im benachbarten Solingen.

Lebendige Ausgestaltung mit Szenen aus der Geschichte der Burg- Audienz bei Prinzessin Charlotte de La Marck
Lebendige Ausgestaltung mit Szenen aus der Geschichte der Burg- Audienz bei Prinzessin Charlotte de La Marck

Eberhard II. Graf von der Marck-Arenberg, bereits Besitzer der Burg Bouillon kaufte die Sedaner Burg 1424 von Ludwig von Braquemont. Mit dessen Tochter Marie de Braquemont gründete er die Dynastie der Herren von Sedan de La Marck. Er war ein kriegerischer Regent, der verschiedene Fehden mit dem Haus Luxemburg, dem Hochstift Lüttich und sogar mit Philipp dem Guten von Burgund austrug. Durch die Heirat mit seiner zweiten Frau Agnes von Rochefort kam auch die Grafschaft Rochefort im heutigen Belgien in seine Hand.

Graf Arnd I. (Der Nachdenkliche)
Graf Arnd I. (Der Nachdenkliche)

Nach dem Tod Eberhards II. wurde die Anlage von Sohn Johann II. von Marck- Arenberg weiter verstärkt und ausgebaut. Der Enkel Robert I. de La Marck beendete die Bauarbeiten. 1530 wurden die Festungsmauern noch durch einen Ringwall und Geschützwälle ergänzt. Im späten 16.Jahrhundert endet die Linie der La Marcks mit der Heirat von Charlotte de La Marck (1574-1594) und Henri de La Tour d’Auvergne (1555-1623). Charlotte stirbt früh, das Herzogtum Bouillon und das Fürstentum Sedan gelangen so in den Besitz des hugenottischen Hauses de La Tour d’Auvergne.

Blick auf Sedan mit St.Charles
Blick auf Sedan mit St.Charles

Mit den beiden Besitztümern, beide souveräne Staaten (Terres Souveraines), wird Henri de La Tour d’Auvergne zu einem der Princes Étrangers, die als unabhängige Herren direkt dem französischen Königshaus untergeordnet sind. Dies brachte die Möglichkeit einer bedeutenden politischen Einflussnahme. Als zweite Ehefrau nahm sich Henri 1595 Prinzessin Elisabeth von Oranien-Nassau zur Frau (Tochter Wilhelms I. von Oranien- Nichte von Königin Elisabeth I. von England). Aus dieser Ehe gehen sechs Töchter und zwei Söhne hervor.

Flagge mit dem Wappen der Stadt
Flagge mit dem Wappen der Stadt

1611 wird der Sohn geboren, der den gleichen Namen wie der Vater trägt. Als Henri de Turenne wurde er später neben Condé der bedeutendste französische Feldherr seiner Zeit. Auf Befehl Napoléon Bonapartes wurde er in seine letzte Ruhestätte im Invalidendom zu Paris umgebettet, vis à vis mit dem berühmten Festungsbauer Vauban.

Robert II. de La Marck-Duc de Boillon- Herr von Sedan 1491-1537
Robert II. de La Marck-Duc de Boillon- Herr von Sedan 1491-1537

Soviel zur Geschichte des Château-Fort Sedan. Wir befinden uns immer noch in dem Saal mit der langen Tafel, auf der sich neben den vielen Kerzen auch üppig gefüllte Obstschalen befinden. Der Raum ist geheizt, was wir nach dem Rundgang im Außenbereich als recht angenehm empfinden. Von den Wänden blicken die Ahnen der de La Marcks auf uns hinab. Auch ein geschmückter Weihnachtsbaum ergänzt diese einladende Szenerie. Der Zusammenhang mit einem Schlachten-Gemälde der Schlacht von Pavia ist mir noch nicht ganz klar.

Die Rüstung Robert III. de La Marck (1510/1515)
Die Rüstung Robert III. de La Marck (1510/1515)

Beim Verlassen des Raums werden wir aus einem Wandgemälde von Robert de La Marck auf Französisch angesprochen. Soweit ich seine Frage verstanden habe möchte er von mir wissen, warum ich so seltsame Kleidung trage. Ich komme nicht dazu die Gegenfrage zu stellen, warum er Strumpfhosen trägt als sich auch die anderen Ahnen der Familie aus ihren Gemälden in das Gespräch einmischen. Es ist eine gelungene Installation, die uns an die lebenden Bilder und Darstellungen in der Zauberschule Hoghwarts- Castle aus den Harry Potter- Geschichten erinnert.

Sprechende Männer in Strumpfhosen
Sprechende Männer in Strumpfhosen

Auch andere Räume sind mit historisch gekleideten Figuren liebevoll ausgestattet, was den Räumen Leben einhaucht. Wir gelangen im Weiteren in den großen Rundturm in der südwestlichen Gebäudefront, der mit einem Durchmesser von 20 Metern einen älteren Turm von 9 Metern umschließt. Von hier gelangt man in die benachbarte, zum Innenhof angebaute Kapelle und in die Ausstellung rund um die Schlacht von Sedan. Ein Modell zeigt die Stadt Sedan um 1870, als es im Deutsch-Französischen Krieg zur erbitterten Schlacht kam. Die meisten Exponate behandeln dieses Ereignis, das letztlich zur Niederlange Frankreichs unter Kaiser Napoléon III. führte.

Der große Rundturm mit den Mauern des alten Turms
Der große Rundturm mit den Mauern des alten Turms

Gemälde an den Wänden sind unter anderem Teile eines einstigen Großpanoramas, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts gerne in beträchtlicher Größe dem Publikum präsentiert wurden. Das Panorama der Schlacht von Champigny wurde mit einer Größe von 16 X 180 Metern in einer speziellen Rotunde in Paris ausgestellt. Auch ein Teil des Panoramas der Schlacht von Sedan ist zu sehen. In wesentlich größerem Format wurde es in Frankfurt ausgestellt. Man zahlte Eintritt und konnte sich so anhand der Bilder einen Eindruck des Geschehens machen- bevor wenig später das bewegte Bild die Kinosäle eroberte. Der Künstler Yadegar Asisi begeistert noch heute mit der Präsentation solcher Großpanoramen und vermittelt dem Betrachter mit dieser ur-analogen Technik viele Informationen zu geschichtlichen Ereignissen.

10-fach verkleinerte Miniatur des Großpanoramas "La Bataille de Sedan" -Louis Braun 1880
10-fach verkleinerte Miniatur des Großpanoramas „La Bataille de Sedan“ -Louis Braun 1880

So sind es in Berlin Großpanoramen in denen der Betrachter Zeitreisen unternehmen kann, in die Stadt Pergamon um 129 n.Chr. oder in die geteilte Stadt aus dem Fenster einer Kreuzberger Wohnung an der Mauer in den 80er Jahren. Auch die Völkerschlacht von Leipzig 1813 konnte ich mir so vor 9 Jahren in Leipzig vom Dach der Nicolaikirche ansehen.

Miniatur des Monument Aux Mort De 1870 vor Original-Ausschnitten des Großpanoramas der Schlacht von Champigny
Miniatur des Monument Aux Mort De 1870 vor Original-Ausschnitten des Großpanoramas der Schlacht von Champigny

Die Burg von Sedan beherbergte einst eine gewaltige Waffensammlung, die Napoléon Bonaparte nach Paris verbringen ließ. Ein Harnisch des Robert III. de La Marck aus dem Jahr 1510/1515 hat den Weg zurück aus dem Dépot du Musée de l’Armée Paris nach Sedan gefunden. Nun erschließt sich mir auch der Zusammenhang mit dem Wandgemälde der „Schlacht von Pavia“ im Festsaal. Unter Kaiser Karl V. kämpfte Robert III. de La Marck in den Italienischen Kriegen und wurde bei der der Niederlage der Franzosen in der Schlacht von Pavia (24.02.1525) gefangen genommen. Diese Schlacht steht für die endgültige Niederlage Frankreichs beim Versuch Norditalien zu beherrschen.

Der in der Schlacht von Sedan tödlich verwundete Général Margueritte als Studie von Auguste Rodin (19.Jh.)
Der in der Schlacht von Sedan tödlich verwundete Général Margueritte als Studie von Auguste Rodin (19.Jh.)

Der Entwurf einer Plastik Auguste Rodins, die den französischen General Margueritte im Kampf zeigt und ein Entwurf des „Monument Aux Morts De 1870“ des Künstlers Croisy sind Teil der Ausstellung. Letzteres zeigt einen Soldaten, der schwer verwundet an einer Kanone lehnt und von einem über ihm befindlichen Siegesengel eine Krone aufgesetzt bekommt. Das Denkmal mit diesem Motiv befindet sich seit 1897 in Sedan am Alsace-Lorraine-Platz.

Unterwegs in Sedan mit Blick auf den großen Rundturm der Festung
Unterwegs in Sedan mit Blick auf den großen Rundturm der Festung

Wir machen am Nachmittag noch einen Rundgang durch die Stadt und kommen an der Kirche St. Charles vorbei. Henri de la Tour d’Auvergne, ließ diese Kirche 1593 als protestantische Kirche bauen. Die La Marck- Familie konvertierte bereits 1562 zum protestantischen Glauben, das Herzogtum wurde zu einem sicheren Ort für verfolgte Protestanten. Die Bartholomäusnacht unter Karl IX. am 24.August 1572 führte in Frankreich zur Ermordung protestantischer Anführer und zu einer Flüchtlingswelle Schutzsuchender nach Sedan.

Spuren in den Hauswänden der umkämpften Stadt
Spuren in den Hauswänden der umkämpften Stadt

Das Edikt von Nantes 1598, das den Katholizismus als Staatsreligion fixierte sicherte Protestanten volle Bürgerrechte zu. Mit dem Anschluss Sedans an Frankreich 1642 wird St. Charles wieder katholisch, protestantische Gottesdienste werden verboten. König Ludwig XIV. wiederruft 1685 im Edikt von Fontainebleau alle gewährten Rechte der Calvinisten und lässt alle protestantischen Kirchen abreißen. Hunderttausende fliehen in die calvinistischen Gebiete der Niederlande, der Schweiz und nach Preußen. St.Charles blieb als eine der wenigen ehemaligen protestantischen Kirchen erhalten. Im 17.Jahrhundert entwickelt sich in Sedan eine florierende Textilindustrie.

Ehemals Lazarett- Lycee Elisabeth de Nassau
Ehemals Lazarett- Lycee Elisabeth de Nassau

Unser Rundgang führt uns zum Place Alsace-Lorraine mit dem Denkmal für die Gefallenen des Krieges 1870. Wir passieren Häuserfronten, an denen Kriegsschäden bis heute sichtbar sind. Der benachbarte botanische Garten ist mit seinen großen Bäumen und dem hübschen Weiher im Sommer sicher ein schöner Ort zum Verweilen.

Denkmal für die Gefallenen 1870 am Place Alsace-Lorraine
Denkmal für die Gefallenen 1870 am Place Alsace-Lorraine

Entlang der Avenue de Verdun kommen wir an der Synagoge vorbei, die seit 1878 der jüdischen Gemeinde als Gotteshaus dient. Nach der Konfrontation 1870 flohen viele Juden aus den von Deutschland besetzten Gebieten im Elsass und in Lothringen. Am Place Nassau kommen wir an einem weiteren Gefallenen-Denkmal vorbei, in dem die Jahreszahlen 1914-1918 eingemeißelt sind.

Abendstimmung in Sedan
Abendstimmung in Sedan

Zur blauen Stunde locken uns herrliche Baguettes und Brote an die Verkaufstheke einer Bäckerei, wo wir bei der netten Bäckersfrau eine Bestellung zur Abholung am Samstag aufgeben. Nach den heutigen Eindrücken kehren wir mit großem Appetit zurück ins Hotel, wo wir auch heute wieder toll bekocht werden.

Frische Baguettes
Frische Baguettes

Am Donnerstag steht ein Ausflug in die benachbarte Region Champagne-Ardenne an. Es geht nach Reims, in die inoffizielle Hauptstadt der weltberühmten Weinbauregion der Champagne. Von Sedan aus sind es 105 Kilometer, für die wir gut eine Stunde Fahrzeit benötigen. Bereits bei der Einfahrt in das Parkhaus werde ich auf ein erstes Fotomotiv aufmerksam. An der Wand hängen Motorhauben, die von Künstlern mit gotischen Ornamenten verziert sind. Gotik, die wir an der hiesigen Kathedrale in Vollendung vorfinden werden.

Motorhaube mit gotischer Ornamentik
Motorhaube mit gotischer Ornamentik

Am Traditionskaufhaus der Galleries Lafayette vorbei suchen wir uns den Weg zur Fassade der Kathedrale Notre-Dame de Reims. Bereits im Jahre 401 wurde an dieser Stelle eine Kathedrale durch Bischof Nicaise geweiht. Im Jahr 496 taufte Remigius, Bischof zu Reims hier den ersten Frankenkönig Chlodwig. Der Bau der heutigen Kathedrale geht auf das Jahr 1211 zurück. 56 französische Könige wurden in Reims gekrönt. Die letzte Krönung fand im Jahr 1825 mit Karl X. statt.

Reims- Kathedrale Notre-Dame
Reims- Kathedrale Notre-Dame

Wir stehen vor der unfassbar schönen Fassade der Kathedrale und brauchen einen Moment um die Komplexität aus Figuren, Szenerien, Architektur und Ornamentik zu erfassen. Wie muss ein solches Gebäude auf den mittelalterlichen Menschen gewirkt haben, zumindest nicht von dieser Welt. Bevor wir unter einem lächelnden Engel das Kircheninnere betreten überschreiten wir eine Inschrift auf dem Vorplatz. Am Sonntag den 8.Juli 1962 besiegelten hier Konrad Adenauer und Charles de Gaulle die Versöhnung von Frankreich und Deutschland.

Lächelnder Engel am linken Seitenportal
Lächelnder Engel am linken Seitenportal

Der Streifzug durch eine der größten Kathedralen Europas ist ein Sinneserlebnis der besonderen Art. Mit der Architektur der Gotik hat die Baukunst einen Höhepunkt in der europäischen Geschichte erreicht, der an Schönheit nie wieder überboten wurde. Neue Techniken ermöglichten es den Baumeistern Raum für große Fensterfronten zu schaffen. Das Wechselspiel des Lichteinfalls durch die bunten Glasfenster in die Gewölbe und Säulenfluchten hat etwas Wunderbares.
In der Front befinden sich die beiden Rosetten-Fenster von denen die große Rosette unter dem Gewölbe einen Durchmesser von 12,5 Metern hat. Auch in Reims kam es im 1. Weltkrieg zu schweren Schäden in der Stadt und an ihren Kirchen.

Notre-Dame Reims- Kirchenschiff mit Blick vom Chor auf den Eingangsbereich mit den Rosetten-Fenstern
Notre-Dame Reims- Kirchenschiff mit Blick vom Chor auf den Eingangsbereich mit den Rosetten-Fenstern

Beim Verlassen der Kathedrale scheint uns die Sonne ins Gesicht und nach einer Umrundung des Komplexes mit dem benachbarten Bischofspalast machen wir uns auf den Weg zu einer anderen bedeutenden Kirche in Reims. Es ist die romanische Basilika Saint-Remi, die aus der Grabkapelle des heiligen Bischof Remigius entstanden ist, der im Jahr 533 im Alter von 96 Jahren verstarb. Auf dem Weg der südöstlich vom Zentrum liegenden Kirche verirren wir uns an den Aisne-Marne Kanal, an dem wir ein Stück entlang laufen.

Reims- Basilika Saint Remi
Reims- Basilika Saint Remi

Benediktinermönche siedelten sich an der Grablege des Remigius an um dem Pilgerstrom zu begegnen, der sich mit dem Ruf des Heiligen als Erbringer von Wundern einstellte. Remigius entstammte einer galloromanischen Familie und taufte den Frankenfürsten und Merowingerkönig Chlodwig. Einer Legende nach öffnete sich der Himmel bei der Taufe und eine Taube überbrachte Remigius ein Salböl, mit dem auch die späteren Könige bei ihrer Krönung gesalbt wurden. Es wuchs nach dem Jahr 1000 eine große romanische Kirche heran, die 1049 während des Konzils von Reims geweiht wurde. Umbauten und Vergrößerungen folgten Ende des 12.Jahrhunderts.

Mausoleum des Heiligen Remigius in der Basilika Saint Remi
Mausoleum des Heiligen Remigius in der Basilika Saint Remi

Auch in Saint-Remigius zieht uns die mittelalterliche Atmosphäre in der romanischen Kirchenhalle in ihren Bann. Im Chorbereich befindet sich das Mausoleum des Remigius, das den Reliquienschrein des Heiligen enthält. Im dunklen Innenraum erleuchtet ein Sonnenstrahl die Statue des Remigius, der die heilige Ampulle in seiner Hand hält.

Das Mittelschiff in Saint Remi
Das Mittelschiff in Saint Remi

Das Museum der Abtei mit dem Kreuzgang betreten wir über den Kapitelsaal aus dem 12.Jahrhundert. Die Ausstellung informiert mit Fundstücken seit der Steinzeit über die Geschichte der Stadt und der Abtei. So einiges ist in Reims aus keltischer, galloromanischer, griechischer und römischer Zeit zu Tage getreten. Ein Gladiatoren-Mosaik aus dem 2.Jahrhundert und ein kunstvoller Sarkophag eines galloromanischen Generals aus dem 4.Jahrhundert sind solche eindrucksvollen Funde. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war die Abtei als Hôtel-Dieu auch ein Krankenhaus. Der 1. Weltkrieg brachte auch Saint-Remi schwere Zerstörungen bei.

Relief am Sarkophag des römischen Generals Flavius Jovinus (4.Jh)
Relief am Sarkophag des römischen Generals Flavius Jovinus (4.Jh)

Es passt heute einfach nichts mehr ins Programm und am späten Nachmittag kommen wir noch einmal in den Genuss die Kathedrale im warmen Licht der untergehenden Sonne zu sehen. Wir verlassen Reims und kommen an einem römischen Stadttor und dem Weihnachtsmarkt vorbei. Entspannt, müde und zufrieden mit dem Gesehenen fahren wir zurück nach Sedan und freuen uns auf ein weiteres kulinarisches Erlebnis beim Küchenchef unserer Burg.

Noch etwas Käse?
Noch etwas Käse?

Wir haben leider den Besuch des Bischofspalastes neben der Kathedrale nicht mehr geschafft, so dass am Freitag ein weiterer Besuch in Reims notwendig ist. Auf dem Weg ins Zentrum kommen wir am repräsentativen Tor der renommierten Champagner-Kellerei Pommery vorbei. Beim Blick auf den Stadtplan fallen rund um das Stadtzentrum auch bekannte Namen anderer nobler Prickel-Weine ins Auge.

Pommery-Reims
Pommery-Reims

Im ersten Weltkrieg wurde mit den Kirchen auch der Bischofpalast erheblich beschädigt. Die Gesamtanlage gehört heute zum UNESCO- Weltkulturerbe. Seit Anfang des 5. Jahrhunderts wurden die Räumlichkeiten des „Palais du Tau“, benannt nach dem T-förmigen Grundriss, durch den jeweiligen Bischof bewohnt. Die Krönungszeremonien der französischen Könige wurden im Bischofspalast vorbereitet. Dann war der Palast auch vom König mit seinem Gefolge bewohnt.

Reims- Park hinter Kathedrale und Bischofspalast
Reims- Park hinter Kathedrale und Bischofspalast

Wir betreten die untere Säulenhalle aus dem 15.Jahrhundert, unter der in einer weiteren Ebene Fundamente aus gallo-römischer und karolingischer Zeit gefunden wurden. Ein wunderbares Bild gibt der geschmückte Weihnachtsbaum in diesem Saal ab. Eine untere Kapelle vom Beginn des 13.Jh. dient als Lager für Steinfragmente, wie Teile des Lettners aus der Kathedrale des 15.Jh.

Palais du Tau- Untere Säulenhalle 15.Jh.
Palais du Tau- Untere Säulenhalle 15.Jh.

Im Festsaal in der oberen Etage fanden die Krönungsbankette der Könige statt. Kunstvolle Teppiche mit der Darstellung der Geschichte von Chlodwig schmücken die Wände. Auch die Palatinkapelle in der 1. Etage stammt aus dem ersten Drittel des 13.Jahrhunderts.

Festsaal des Bischofspalasts
Festsaal des Bischofspalasts

Die Kunstschätze der Kathedrale, die hier ausgestellt sind gehören zu den bedeutendsten Frankreichs. Wir sehen einen Talisman von Karl dem Großen (9.Jh.), den Kelch der Könige Frankreichs (12.Jh.), wertvolle Reliquienschreine und die besagte heilige Ampulle.

Im Palais du Tau- Bischofspalast
Im Palais du Tau- Bischofspalast

Im Krönungssaal Karls X. finden wir mit dem Krönungsmantel und dem Krönungs-Sessel noch andere Stücke des Königs, dem am 29. Mai 1825 hier zum letzten Mal die Krone Frankreichs aufgesetzt wurde. Ersetzte Original-Skulpturen der Kathedrale sind in den folgenden Räumen des Palais du Tau ausgestellt.

Hautvillers- Unterwegs in der Champagne
Hautvillers- Unterwegs in der Champagne

Am Nachmittag haben wir am Automobil-Museum von Reims kein Glück. Einige Museen und Sehenswürdigkeiten sind im Winter dann doch leider geschlossen. Auch die gallo-romanischen Ausgrabungen aus dem 1.Jh. n. Chr. sind dann nicht zugänglich. Wir entscheiden uns trotz des schmuddeligen Wetters zu einer Rundfahrt durch die Champagne. Wir fahren also südlich aus Reims heraus und nehmen Kurs auf Epernay. In den Hügeln südlich von Reims begegnen wir den ersten Weinbergen der Champagne. Wir fahren entlang der Marne und neben vielen Winzern finden wir auch bekannte Namen wie „Moet-Chandon“ an einem der Höfe und an den umgebenden Weinbergen.

In den Weinbergen der Champagne
In den Weinbergen der Champagne

Es ist die Jahreszeit, in der man jetzt zwischen den Feiertagen kaum offene Türen vorfindet, auch wenn an der Straße Schilder mit dem Hinweis „Verkauf-Geöffnet“ aufgestellt sind. So geht es uns im Ort Damery, wo wir gerne etwas von dem feinen Schaumwein eingekauft hätten, der im Hotel als Aperitif ausgeschenkt wird. Schemenhaft sehen wir unter den nebelverhangenen Weinbergen immer wieder die Marne, die sich gut gefüllt durch das Tal windet. Auf dem Weg zurück nach Reims fahren wir durch den Ort Dizy, wo beim Winzer „Gaston Chiquet“ im Verkaufsraum Licht brennt. So nehmen wir doch noch etwas von der Sonne der Champagne mit nach Hause.

Dizy- Gaston Chiquet
Dizy- Gaston Chiquet

Auf der Hälfte der Strecke zurück nach Sedan bei Saulces-Monclin steht abseits der Autobahn ein riesiges Wildschwein in der Landschaft, das uns bereits bei den bisherigen Fahrten nach Reims aufgefallen ist. Nun wollen wir wissen, was es damit auf sich hat. Das Schwein mit dem Namen „Woinic“ ist 10 Meter hoch, 15 Meter lang, 5 Meter breit und besteht aus 50 Tonnen Metall. Es ist das Werk des Bildhauers Eric Sléziak, der die Großplastik nach 11000 Arbeitsstunden 1993 fertiggestellt hat. Nach 55 Kilometern Anreise hat Woinic 2008 seinen Platz am Rastplatz neben der Autobahn gefunden. Es ist das größte Wildschwein der Welt und sieht absolut beeindruckend aus.

Doro mit Woinic
Doro mit Woinic

Das Abendessen auf der Burg, das von Chefkoch Olivot bereitet wird macht uns an jedem Abend Spaß. Wir schätzen uns glücklich französische Küche auf gehobenem Niveau zu genießen. Die europäische Küche bietet so viele Facetten, traditionelle aber auch experimentelle- gute Küche ist eine Kunst, die genauso entzücken kann wie ein schönes Gemälde oder eine Symphonie. Ein Glas Champagner oder ein feiner Wein dazu machen einen tollen Tag perfekt.

à votre Santé
à votre Santé

Samstag ist dann der letzte Tag des Jahres 2022, an dem sich auch die Sonne zwischendurch sehen lassen soll. Unser Ziel für den heutigen Tag ist die Landschaft bei Verdun, wo sich während des 1.Weltkriegs im Jahr 1916 eine der furchtbarsten Schlachten der Menschheitsgeschichte ereignete. In 300 Tagen und Nächten fielen in der sogenannten roten Zone Verduns 300000 Soldaten, 400000 wurden verletzt. Der Boden ist bis heute verseucht von Giftstoffen wie Schwermetallen und Giftgas. 60 Millionen Granaten wurden bei diesem irrsinnigen Stellungskrieg verschossen, bei dem es am Ende nur Verlierer gab- die Jugend Europas.

Heldentod auf dem Schlachtfeld- Verdun
Heldentod auf dem Schlachtfeld- Verdun

Das Mémorial Verdun wurde als Gedenkstätte 1967 eingeweiht und von 2013-2016 ausgebaut, um dieser furchtbaren Katastrophe mit einem umfangreichen Museum ein Bild zu geben. Genau 100 Jahre nach dem Beginn der Schlacht von Verdun, am 22.Februar 1916 stand das wiedereröffnete Museum im Mittelpunkt von Gedenkfeierlichkeiten, an der der französische Staatspräsident Francois Hollande und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam teilnahmen.

Schlachtfeld-Szene
Schlachtfeld-Szene

Es ist eine museumspädagogisch gut gemachte Ausstellung mit vielen Original-Exponaten, die in bedrückender Weise das Geschehene skizziert. Was ein Soldat in Verdun wirklich erleiden musste, das kann man sich wohl kaum vorstellen, wenn man wie ich in Friedenszeiten groß geworden ist. Die Chancen den Schrapnell- und Kugelhagel Verduns zu überleben waren sehr gering und die, die das Gemetzel von Verdun überlebt haben waren nicht mehr die gleichen Menschen wie vorher.

Absolut tödlich- Schrapnelle explodierender Granaten
Absolut tödlich- Schrapnelle explodierender Granaten

Wir besuchen auch Fort Douaumont, das größte und stärkste Kriegs-Werk des äußeren Fortgürtels um Verdun, das zu Beginn der Schlacht bereits am 25. Februar von deutschen Truppen eingenommen wurde. Das Fort erwies sich als sehr widerstandsfähig und lag zu Beginn der Schlacht unter schwerem Artilleriefeuer des deutschen 42cm Mörsers. Nach Besetzung des Forts durch deutsche Truppen durchbrach eine französische 400mm-Granate die Betondecke des Obergeschosses.

Deutsche 10,5 cm- Feldhaubitze Modell 1916- Reichweite 8400-9700 m
Deutsche 10,5 cm- Feldhaubitze Modell 1916- Reichweite 8400-9700 m

Eine Tragödie ereignete sich am 8.Mai 1916, als die Explosion eines Granaten- und Flammenwerfer- Depots 679 deutschen Soldaten den Tod brachte. Ihre Leichen wurden in den Innenhof der Kasematten verbracht, eine Gedenkstätte befindet sich vor dem zugemauerten Ausgang zu diesem Massengrab.

Fort Douaumont
Fort Douaumont

Es ist einer dieser WWI- Lost Places, die uns noch heute Gänsehaut machen. Auf den Schlachtfeldern Europas haben im 1. Weltkrieg 10 Millionen Soldaten ihr junges Leben verloren. Wir haben nach der Tragödie des 2.Weltkriegs gedacht, derartiges wird sich in Europa nicht wiederholen. Das Elend in unseren Städten machte die Menschen demütig. Mehr als 75 Jahre leben wir nun in Frieden mit unseren ehemaligen Feinden in einem gemeinsamen Europa. Mit Imperialismus und territorialem Denken werden wir die großen Fragen zur Zukunft der Menschheit auf diesem Planeten nicht lösen. Landesverteidigung gehört nicht mehr zur Kernaufgabe unserer Armeen. Auslandseinsätze der Bundeswehr haben mitgeholfen Krisengebiete in aller Welt zu stabilisieren.

Lost Place- Schlafsaal im Fort Douaumont
Lost Place- Schlafsaal im Fort Douaumont

Seit 1 Jahr tobt nun aber wieder ein Krieg auf dem Gebiet des geographischen Europas, den der russische Diktator Putin Anfang letzten Jahres mit dem Überfall auf die Ukraine begonnen hat. Die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland und den übrigen NATO-Ländern an die Ukraine wird heiß diskutiert. Zugegeben- es ist ein Dilemma, in dem sich die Weltgemeinschaft befindet, denn natürlich muss man dem russischen Aggressor Einhalt gebieten. International mehren sich wieder nationale Stimmen zu Lasten von Diplomatie und Verständigung, auch in unserem eigenen Haus Europa. Wir befinden uns wieder im kalten Krieg mit spürbaren Konsequenzen für die Weltwirtschaft und unseren Wohlstand. Selbst die grüne Partei mit ihrem traditionell pazifistisch ausgelegten Partei-Programm ruft nach Aufrüstung. Was ein heißer Krieg ist erleben derzeit die Menschen in der Ukraine, mit einer globalen Eskalation wäre die Zivilisation Europas und möglicherweise der ganzen Welt verloren.

Gedenkstätte für 679 deutsche Soldaten- Gefallen im Fort Douaumont
Gedenkstätte für 679 deutsche Soldaten- Gefallen im Fort Douaumont

Die Soldaten von Verdun, die 1916 stolz für Kaiser und Vaterland in die Schlacht gezogen sind können uns nichts mehr über das Grauen auf dem Schlachtfeld berichten. Die hiesigen Gedenkstätten bieten aber tiefe Einblicke. Im 137 Meter langen Beinhaus liegen in 46 Kammern die Knochen von 130000 nicht identifizierten französischen und deutschen Soldaten. Darüber führt ein Treppenaufgang auf den 46 Meter hohen „Tour des Morts“, von dem sich der Blick auf 16.142 französische Gräber öffnet. Die Grabkreuze der französischen Soldaten sind weiß, auf deutschen Soldatenfriedhöfen sind schwarze Kreuze aufgestellt. Die 2 Tonnen schwere Glocke „Bourdon de la Victoire“ läutet 3-mal täglich und nachts beleuchten rotierende Scheinwerfer das Schlachtfeld, das noch heute die Granaten-zerfurchte Topographie erkennen lässt.

Das Beinhaus von Verdun
Das Beinhaus von Verdun

Vor 100 Jahren stand in der roten Zone Verduns kein Baum mehr. Wanderwege führen durch das Gelände und die Wälder bestehen aus einem relativ jungen Baumbestand. Selbst der Verlauf von Schützengräben ist noch zu erkennen. Der Wanderer sollte die Wege nicht verlassen. Die blutgetränkte Erde des Schlachtfelds von Verdun ist ein großer Friedhof, in dem auch heute noch todbringendes Kriegsmaterial verborgen liegt.

Blick vom Turm der Toten auf das Schlachtfeld- Gegenüber das Mémorial Verdun mit dem Museum
Blick vom Turm der Toten auf das Schlachtfeld- Gegenüber das Mémorial Verdun mit dem Museum

Wir haben heute in die jüngere Geschichte Europas und in die hässliche Fratze des Krieges geschaut. Mit einem nachdenklichen Blick auf die Grabkreuze und über die Hügel und Wälder Verduns verlassen wir diesen grausigen Ort. Es ist der letzte Tag des Jahres und der Wunsch nach einer friedvollen Zukunft Europas und der Welt drängt sich auf. Wir wollen zeitig zurück sein in Sedan, wo uns Chefkoch Olivot heute Abend sein „Menu Saint Sylvestre“ kredenzen wird.

Château Fort Sedan
Château Fort Sedan

Vorher erkundigen wir uns, ob es wohl ein Feuerwerk auf der Burg geben wird. Aus der Antwort interpretieren wir ein gewisses Unverständnis „Nein, das ist in Frankreich verboten- diese Deutschen!….“. Wir erfahren, dass es dem Franzosen viel wichtiger ist mit Familie und Freunden einen schönen Abend in einem schicken Restaurant zu verbringen. Man fällt sich auch nicht um den Hals und wünscht Wildfremden ein gutes neues Jahr- ok- mit dieser Tradition können wir leben.

Das Menu Saint Sylvestre
Das Menu Saint Sylvestre

Das Menu ist wunderbar, zu Mitternacht spähen wir noch einmal durch das Fenster Richtung Sedan. An einer Stelle im Ort scheint es ein offizielles Feuerwerk zu geben und ein paar Raketen schießen in den Nachthimmel. Es war ein toller Kurztrip zum Jahreswechsel zu unseren Nachbarn. Am Sonntag besuchen wir noch das deutsche Denkmal auf dem ehemaligen Soldatenfriedhof von Sedan und rollen dann mit Kurs 2023 zurück nach Hause.

Neujahrsgruß Arnd & Doro aus dem Schnee (Anfang Dezember im Sauerland)
Neujahrsgruß Arnd & Doro aus dem Schnee (Anfang Dezember im Sauerland)

A. Korbmacher

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