USA- Südwest 1994
Ich schreibe heute über eine Reise, die wir vor über 30 Jahren unternommen haben. Einige Erinnerungen werden beim Durchblättern meiner alten Tourenbücher, in denen ich die damaligen Erlebnisse zwischen 1980 und 2012 in Notizbüchern niedergeschrieben habe wieder wach. Ich beginne hier also damit eine Reihe meiner älteren Reiseaufzeichnungen aufzuarbeiten. Dorothee und ich haben 1991 unsere Staatsexamen abgelegt und das damals noch geforderte Jahr als Arzt im Praktikum im Krankenhaus absolviert. Für wenig Geld haben wir als AIP unsere ersten Erfahrungen sammeln dürfen bis uns endlich im Frühjahr 1993 die Approbation als Arzt zugestanden wurde.

Mit der Vollapprobation erhielten wir neben einer arg schmucklosen Urkunde der Ärztekammer auch die Aufforderung des BAFÖG- Amtes mit der Tilgung unserer Darlehen zu beginnen. Auch durch viele Nacht- und Wochenend- Dienste floss endlich Geld auf unser Konto. Mit Zuschüssen von Familie und Freunden konnten wir dann 1994 unsere Hochzeitsreise in den amerikanischen Südwesten unternehmen. Wir bereisten die weiten Landschaften des „Wilden Westens“, die uns schon als Kinder begeistert haben. Mit Hollywood haben wir sicherlich eine verklärte Vorstellung über die Ureinwohner Amerikas erhalten. Der Begriff Indianer steht heute für kulturelle Respektlosigkeit gegenüber den einst stolzen indigenen Völkern der „First Nation“, die von ihrem Kontinent verdrängt und in Reservate gesperrt wurden. Aber ist es wirklich kulturelle Aneignung und fehlender Respekt, wenn Kinder sich als „Winnetou“ verkleiden wollen?

Am Samstag Mitte Mai geht es los, unsere Freundin Tina bringt uns freundlicherweise sehr früh nach Düsseldorf. Nach dem Abflug um 7:35h landen wir in London um 8:05 Uhr Ortszeit. Um 10:50 Uhr starten wir mit einer 747 der British Airways über den „großen Teich“. Nach endlosen 11 Stunden Flugzeit landen wir um 13:40 Uhr Ortszeit auf dem internationalen Flughafen von San Francisco. Wir mussten im Flugzeug eine Karte für die Einwanderungsbehörde mit der korrekten US- Schreibweise von Ziffern, also einer Eins als Strich und einer Sieben ohne Querstrich ausfüllen- Glücklich ist wer sich nur einmal verschreibt, so wie ich. Beagles der Landwirtschaftsbehörde beschnüffeln Koffer und Taschen, denn die Einfuhr von Lebensmitteln in die USA ist zur Prävention von Agrarseuchen strikt verboten.

Unser Leihwagen ist nicht der vorgebuchte Economy- Car. Ungefragt erhalten wir mit einem kostenlosen Upgrade einen Buick- Century, einen Sechs- Zylinder- Straßenkreuzer, mit dem wir nun den Südwesten Amerikas erkunden werden. Für 1,65 DM (heute 0,84€) bekommen wir 1 US-Dollar, auch die Spritpreise sind 1994 in den USA noch kein Thema, für 1 US-Dollar gibt es mit einer Gallone rund 3,8 Liter in den Tank. Hätte es den Euro schon gegeben wären das umgerechnet traumhafte 22 Cent/Liter. Auf der Interstate 101 gleiten wir in Richtung San Francisco- Downtown. Unser erstes Hotel (Holiday Inn) liegt am „Golden Gateway“, der Van Ness Avenue. Wir beziehen unser Zimmer im 18. Stock mit Blick Richtung West.

Am Nachmittag laufen wir die Van Ness Ave. hinunter bis zur Bay und weiter auf den Municipal Pier. Am Fishermans Wharf vorbei folgen wir der Hide- Street hinauf und kaufen Tickets für Cable- Car, die legendäre Straßenbahn, die seit 1873 von angetriebenen Drahtseilen unter der Straße gezogen wird. Nach dem Erdbeben von 1906 blieben nur noch die steilsten Strecken und nur durch ein Bürgerbegehren von 1947 bis heute die letzten beiden Linien erhalten. Heute ist Cable- Car ein Wahrzeichen und nicht mehr wegzudenken aus der Metropole mit den steilen Straßen.

Wilde Verfolgungsjagden lieferten sich Karl Malden als Lieutenant Mike Stone und Michael Douglas als sein junger Assistent Steve Heller in den 70ern in der US- Fernsehserie „Die Straßen von San Francisco“. Wir kommen am oberen Ende der Lombard- Street, einer sehr steilen kurvigen Straße vorbei und essen etwas in einem Thai- Restaurant in der Nähe des Hotels. Wir sind mit einem Zeitsprung von Minus 9 Stunden seit mehr als 24 Stunden auf den Beinen und krachen im Hotel müde in die Kissen, werden aber am Sonntag schon sehr früh wach.

Wir frühstücken in einem Diner an der California- Ecke Powell Street und besuchen dann das Cable-Car- Museum und das Maschinenhaus an der Masonstreet. Eine ganz besondere Welt betreten wir in China Town, von wo wir den Union- Square im Financial- District aufsuchen. Mit dem gläsernen Außen- Aufzug des Westin St. Francis- Hotels fahren wir in die 32. Etage mit Tiefblick auf Downtown und die Bay-Bridge. An der Transamerica- Pyramide vorbei laufen wir auf den Telegraph- Hill. Vom Coit- Tower bietet sich ein toller Blick über die Stadt. Wir kehren zurück in die Bay- Area und kaufen am Pier 43 am Fishermans Wharf für morgen Tickets für die Überfahrt zur legendären Gefängnisinsel Alcatraz, für die der derzeitige Präsident allen Ernstes die Reaktivierung als Gefängnis fordert.

Am Hyde-Street- Pier besuchen wir noch den Maritime Historical Park mit seinen Museumsschiffen, u.a. dem Dreimaster „Balclutha“ von 1886. Am Nachmittag geht es noch raus aus San Francisco über das „Golden Gate“ zu alten Bunkeranlagen, von denen sich ein großartiger Blick auf die Stadt hinter der berühmten roten Hängebrücke öffnet. Auf dem Weg zurück lassen wir es uns nicht nehmen auch einmal den steilen „Slope“ der Lombardstreet hinab zu fahren. Wir suchen noch ein Steak- House am Hotel und dann unser Nachtlager auf.

Am Montag sind wir spät dran und fahren ohne Frühstück mit Cable- Car hinunter zum Pier 41. Der Fahrer des betagten Wagens bedient einen langen Hebel, mit dem er beim Anfahren eine Seilklemme mechanisch in das Stahlseil einhängt. Dafür benötigt er einen gewissen Aktionsraum, der mit einer gelben Linie am Boden markiert ist. Bei Missachtung folgt sogleich eine scharfe Rüge. Unser Boot zur Gefängnisinsel legt pünktlich um 8:30h Uhr ab und wir durchstöbern die Anlage mit einem Tonbandgerät als Self-Guided Tour.

Bis 1963 haben hier auf „The Rock“ die ganz harten Brocken des organisierten Verbrechens eingesessen. Al Capone, Machine-Gun- Kelly und viele andere Berühmtheiten waren hier zu Gast und gaben den Trakten und Räumen Namen, wie Broadway und Time- Square. Einzel- und Dunkelhaft gehörten zu den gefürchteten Optionen des damaligen Strafvollzugs. Mit dem Ufer in Sichtweite scheiterten Fluchtversuche spätestens mit der eiskalten Strömung in der Bucht. Es gibt bis heute keinen Beweis für eine überlebte Fluchtaktion.

Zu Mittag sind wir wieder zurück am Fishermans Wharf, wo wir uns in einem Kult- Diner Köstlichkeiten der amerikanischen Fast-Food- Küche schmecken lassen. Im Innenhof der Cannery, der alten Konservenfabrik hören wir eine Weile Folkloremusik aus den Anden. Wir kaufen etwas ein und besuchen noch mal das Steakhouse in einem umgebauten Eisenbahnwagon am Hotel.

Am Dienstag frühstücken wir ausgiebig am Frühstücksbuffet des Holiday-Inn. Wir checken aus und verlassen nun die angenehme Pacific- Metropole noch einmal über die Golden-Gate- Bridge auf dem Interstate- Highway 101 Richtung San José und weiter bis Gilroy. Von dort geht es auf die California 152 Richtung Osten bis Fairmead, auf der Cal.99 bis Merced und auf der Cal.140 erreichen wir den ersten Nationalpark auf unserer Route, den Yosemite- NP. Wir kaufen uns hier einen Golden-Eagle- Pass mit dem wir ein Jahr lang alle Nationalparks der USA besuchen können. Es ist ziemlich voll im Valley und ein Zimmer in einer Lodge ist nicht zu bekommen. Wir sind zwar mit Zelt und Schlafsack auch für Camping gerüstet, auf über 1100 Meter Talhöhe ist das Wetter aber kalt und regnerisch und nicht sonderlich einladend fürs Zelt.

Wir lassen uns auf eine Unterkunft im Housekeeping- Camp ein. Es ist ein überdachter Unterstand, der eine Schlafgelegenheit mit einer wasserdichten Matratze bietet und einen Vorhang für die Privatsphäre. Auf Campgrounds gehört immer eine verriegelbare Stahlkiste dazu, denn wir sind unterwegs im Bärenland. Am Nachmittag fahren wir noch etwas herum, und ich erhalte dabei sofort eine Belehrung durch einen Ranger, der mich auf die zulässige Geschwindigkeit im Park von 25 mi/h (40 km/h) hinweist. Wir schauen uns den Bridaveil- Fall an und fahren zum Tunnel- View mit einem verregneten Ausblick auf die berühmten Wände von El- Capitan und Half-Dome.

Über den Badger- Pass 2200m fahren wir nach Warmona zum Tanken. Es schneit hier oben und leider bleibt uns die Straße hinauf zum Glacier- Point wegen Wintersperre bis Ende Mai verwehrt. Am Zelthaus zurück kochen wir etwas, es ist klamm, kalt und ungemütlich und so mummeln wir uns bald in unsere Schlafsäcke ein. Die ganze Nacht prasselt Regen auf das Zeltdach, so stornieren wir am Mittwoch die geplante zweite Nacht im Valley. Wir besuchen aber noch den Lower- Fall und steigen vom Parkplatz an den Upper-Falls auf, bis wir nach 2 Stunden am oberen Teil des Wasserfalls vorbei die Schneegrenze als Umkehrpunkt erreichen. Auf dem gleichen Weg geht es zurück zum Auto, mit dem wir dann noch einmal über den Badger-Pass zum Mariposa- Grove fahren. Hier treffen wir auf die bis zu 3000 Jahre alten gigantischen Baumriesen, die Sequoia- Redwoods. Die Sequoia- Trees mit ihrer roten Rinde, deren Wipfel im Nebel verschwinden ergeben ein ganz besonderes Bild auch an einem solch verregneten Tag.

Erst um 18 Uhr verlassen wir den Mariposa- Grove und nehmen die California 41 bis Fresno und mit der Cal.180 Kurs auf den Kings Canyon/ Sequoia- NP. Auf der Suche nach einem Motel werden wir in Reedley fündig und sättigen uns noch in der Burger- Schmiede mit dem gelben Buchstaben. Nach dem Frühstück am Donnerstag kaufen wir etwas ein und fahren bei wohltuendem Sonnenschein über Orange- Cave durch das San Joaquin- Valley. Auf der Cal.180 geht es an Orangenhainen vorbei wieder hinauf in die Sierra Nevada auf 2300 Höhenmeter, wo sich Regen und Schnee zurück melden.

Im Sequoia/Kings Canyon- NP drehen wir eine weitere Runde durch Mammutwald und treffen auf das größte Einzel-Lebewesen der Erde, den General Sherman- Tree. Mit einem Stammumfang von 31 Metern und einer Höhe von 83 Metern wird sein Alter auf bis zu 2700 Jahre geschätzt. Knallrote Pilze gedeihen bei dem nassen Wetter.

Mit 350 in den Granit geschlagenen Stufen besteigen wir die markante Granitkuppel des Mono- Rock, von dessen Gipfel 2050m es eine grandiose Aussicht auf die High- Sierra geben soll- bei gutem Wetter, wir befinden uns hier oben aber leider in dichtem Nebel. Beim nächsten Halt im Giant-Forest- Village machen wir einen wunderschönen Rundweg durch den Sequoia- Wald über den angeschneiten Bear-Hill zurück zum Village.

Wir verlassen den Park über die California 198 Richtung Süden. Es geht über die Cal.65 bis Ducor, die J22 über Fountain- Springs und bis Glennville auf der Cal.155. Es wird dunkel auf der kurvenreichen Bergstrecke auf den 2200m hohen Pass Alta- Sierra. In Wofford- Heights checken wir um 21:00 Uhr in einem Motel ein. Das Abendessen generieren wir aus den morgendlichen Einkäufen. Am Freitag frühstücken wir alles was ein amerikanisches Frühstück zu bieten hat. Mit Ham & Eggs und Pancakes mit Ahornsirup kann der Tag beginnen. Auf der Interstate 14 geht es um den Isabella- Lake herum zur Interstate I14, zur I395 und der Cal.190 Richtung Death Valley. Wir befinden uns jetzt im Great Basin östlich der Sierra Nevada- Range und das Wetter ist hier ein Gegenpol zu den feuchten Tagen in den Parks westlich der Sierra Nevada- Kette.

An der Tankstelle in Panamint Springs füllen wir noch einmal den Tank, denn wir fahren nun durch eine menschenleere Wüstenlandschaft in der hier und da ein paar Joshua- Trees in der Landschaft stehen. Bei Stovepipe Wells stimmen uns Sanddünen auf das Death Valley als Teil der Mojave- Wüste ein. Es ist trocken und heiß und man tut gut daran ausreichend Flüssigkeit mitzuführen. Es ist eine lebensfeindliche unbesiedelte Landschaft die man betritt, sobald man das klimatisierte Gefährt verlässt.

Ein Trail führt uns rund um den Ubehebe- Krater, einen 2000 Jahre alten Vulkan im nördlichen Teil des Death Valley. Das 230 Meter tiefe und etwa 1 Km breite Loch in der Erde entstand wie ein Maar durch den explosiven Kontakt von Grundwasser und Magma. Die einzige Begegnung auf dem Trail um den Kraterrand ist eine kleine Echse mit hornigem Panzer. Es ist wohl ein Texas-Horned- Lizard, ein ungefährlicher Geselle, der in der kargen Wüste gut klar kommt. Beim Nachlesen erfahre ich, dass er bei einem Angriff sein leicht reizendes und für Kojoten unangenehm schmeckendes Blut aus den Augen verspritzen kann.

Um 17 Uhr fahren wir weiter zu Scottys Castle, der Prunkvilla eines Geschäftsmannes, aus der letztlich eine Touristenattraktion wurde. Nach dem großen Börsencrash von 1930 verblieb das kuriose Schloss im Status „Fast, aber nicht ganz“ fertig. Neben einem riesigen Pool gibt es einen Golfplatz mit Palmenhain mitten in der Wüste. Wir bauen unser Zelt auf dem Zeltplatz Mesquite-Spring auf und verbringen hier eine einsame Nacht auf dem weitläufigen Campground, wo in einiger Entfernung nur noch ein anderes Auto zu sehen ist. Wir erleben die Campingplätze auf unserer Tour oftmals als echtes Privileg, denn jede Parzelle ist geräumig, hat eine Picknick-Bank und eine Grill-Feuerstelle. Vor allen Dingen befindet man sich mitten in den großartigsten Naturparks und Landschaften der USA. Wir bereiten unser Abendessen während die Sonne untergeht und die Nacht hereinbricht.

Wir sitzen noch lange draußen auf unserer Picknick-Bank. Mich beunruhigt ein wenig das Geraschel zu unseren Füßen im Sand. Es gibt natürlich Klapperschlangen, deren Biss sehr schnell sehr tödlich sein kann. Sobald ich die Taschenlampe einschalte ist aber nichts mehr zu hören und zu sehen. Auf meinen damals noch analogen Fotos erkenne ich erst zu Hause die Wüsten-Rennmäuse, die sich wohl wie „Speedy-Gonzales“ die Krümel unter unserem Picknick-Tisch wegholt haben. Es ist eine unglaubliche Stille in der Einsamkeit des Death Valleys und über uns funkelt ein Sternenhimmel wie wir ihn vorher noch nie gesehen haben- eine absolut bereichernde Erfahrung.

Am Samstagmorgen treibt uns die die Hitze der gerade aufgegangenen Sonne aus dem Schlafsack. Einen ersten Halt machen wir an einer alten Borax-Mine in Furnance-Creek. Ein Dampf-Traktor steht als Industriedenkmal vor der verlassenen Mine, mit dem die vorher auf dem Twenty-Mule-Trail eingesetzten Maultiere ersetzt wurden. Das seltene Mineral Borax wurde früher in Haushalt und Industrie eingesetzt. Es in Europa heute nicht mehr frei erhältlich, da es reproduktionstoxisch ist. Vom Talboden, der sich auf Meereshöhe befindet fahren wir auf 250 Meter Höhe zum Aussichtspunkt Zabriskie-Point mit Blick über die zum Tal abfallenden Badlands.

Mit einem extremeren Höhenunterschied befahren wir eine Schotterstraße durch den Twenty-Mule-Trail- Canyon hinauf zum 1670 Meter hohen Dantes- View, von wo wir nach Westen einen großartigen Ausblick auf den 3370 Meter hohen Teleskope- Peak und in weiter Ferne auf die schneebedeckte Sierra Nevada haben. Die gleiche Straße fahren wir zurück in den Talgrund und nehmen den Scenic- Drive in südlicher Richtung an der Artists- Palette vorbei, den durch Mineralien pastellfarben kolorierten Badlands. Als Devils Golf-Course wird ein Salzsee bezeichnet, dessen Salzkruste so uneben auskristallisiert ist, dass die Oberfläche kaum zu begehen ist. Ein Abstecher führt uns in den Natural-Bridge-Canyon, in dem sich stärkere Regenfälle schnell zu einer reißenden Flutwelle zwischen den steilen Felswänden sammeln können. Den tiefsten Punkt des nordamerikanischen Kontinents erreichen wir mit Minus- 86 Metern in Badwater.

In kurzer Hose und T- Shirt gehe ich vielleicht 200 Meter hinaus auf den schneeweißen Salzsee. Wir befinden uns in einem Glutofen, in dem die Temperaturen extreme Werte erreichen können. Wir schwitzen sehr bei diesem kurzen Ausflug und viel schlimmer- ich habe mir arg die Beine verbrannt. Mit Kurs Süd überwinden wir den Jubilée- Pass und den Salsberry Pass 1002m auf unserem Weg nach Shoshone, wo wir in einem kleinen Motel einchecken. Was Gutes zu essen gibt es direkt gegenüber in Buggy’s Café. Shoshone hat sich etwas Wild-West- Flair bewahrt, der Sheriff fährt aber schon einen Streifenwagen.

Am Sonntag erwartet uns der Keeper in Buggy’s Café bereits zum Frühstück. Wir verlassen das Death Valley nach Osten und überfahren auf der Cal.178 die Grenze nach Nevada. Über Pahrump fahren wir mit einer Schleife durch den Red Rock- Canyon Richtung Las Vegas. An den roten Felswänden sehen wir eine Weile Kletterern zu und werfen auch einen Blick auf das natürlich entstandene Amphitheater, das den Superstars der Musikszene bei Konzerten eine magische Kulisse bietet. Wir durchqueren erst einmal Amerikas Vergnügungs- Metropole und kaufen südlich von Las Vegas in Henderson etwas ein. Auf einem Zeltplatz am Lake Mead bauen wir unser Zelt auf, gehen im See baden und bereiten uns dann ein abendliches BBQ am See.

Am Montagmorgen pelle ich mich bereits um 5 Uhr aus dem Zelt und schieße ein paar Fotos vom Sonnenaufgang am Seeufer. Der Lake Mead ist ein Aufstau des Colorado- Rivers am Hoover- Damm. Nach einem Frühstück in der Morgensonne bauen wir unser Camp ab und fahren nach Las Vegas an der Staumauer des Hoover- Damms vorbei. Die Anlage liegt auf der Grenze zwischen Nevada und Arizona, 45 Kilometer ostsüdöstlich von Las Vegas. Erbaut wurde die 221 Meter hohe Staumauer zwischen 1931-1935 und galt bis 1961 bis zum Bau der Vajont-Staumauer in Norditalien als höchstes Absperrbauwerk der Erde. Mit einem Wasserspeicher von 35,2 Milliarden Kubikmetern produziert die Anlage eine Kraftwerksleistung von 2080 Megawatt pro Sekunde.

Schließlich fahren wir über den „Strip“, wie der Las Vegas- Boulevard auch genannt wird zum Hotel Mirage, wo Doros Bruder und Schwägerin bereits übernachtet haben. Die Hotels haben Tagespreise und je nach Auslastung kann man Glück haben in Top-Hotels ein Zimmer für wenig Geld zu ergattern, was bei guter Buchungslage für uns heute leider nicht klappt. Das große Geld wird in Vegas aber in den unzähligen Casinos gemacht, denn viele Amerikaner verbringen hier ihren Urlaub entweder mit der ganzen Familie, oder um einfach mal „die Sau“ raus zulassen. In Wedding- Chapels besteht die Möglichkeit mit allerlei Schnickschnack in den Stand der Ehe zu treten und wenn der Standesbeamte dabei im Elvis- Outfit durch die Zeremonie führt ist das nicht ungewöhnlich. Shopping-Malls, Attraktionen, Shows, Konzerte und Vergnügung aller Art findet man hier an jeder Ecke. Las Vegas ist ein glamouröses Artefakt mitten in der Wüste, ein Rummelplatz für Erwachsene, von dem auch wir uns bei einem Rundgang durch das abendliche Lichtermeer der Stadt berauschen lassen. Im Aladdin-Hotel essen wir zu Abend.

Man kann beim Glücksspiel in den Casinos große oder kleine Einsätze riskieren. Wir setzen uns ein Limit und legen 50 Dollar als Spielgeld fest, mit der Fiktion unseren Urlaubsetat vielleicht etwas aufzustocken. Wir lassen uns tatsächlich ein wenig anstecken vom allgemeinen Goldrausch und füttern fleißig die einarmigen Banditen mit Quarters, also den 25 Cent- Münzen. Hey- da prasseln uns gleich einige Münzen entgegen, der Popcorn-Becher füllt sich, und das motiviert uns beide weiterzumachen. Letztlich geht es auf und ab und zuletzt nur noch ab- es ist schon weit nach Mitternacht und die 50 Dollar sind futsch. Für ein paar Stunden suchen wir noch unser äußerst komfortables Zimmer auf und vergessen leider den Türriegel auf „Do not disturb“ zu stellen. Um 9:00 Uhr steht daher das Zimmermädchen in der Tür. Wir frühstücken am Buffet und checken mittags gegen 12:00 Uhr aus.

Wir verlassen Las Vegas und Nevada am Dienstag nach Norden über die I15 nach Utah, wo wir auf der Utah 9 bis Springdale fahren. Hier erreichen wir den Zion-NP. Auf dem South- Campground bauen wir unser Zelt auf und entrichten unsere Übernachtungsgebühr von 7 Dollar. Beim Abendessen kommen Rehe an unserem Zelt vorbei.

Am Mittwoch stehen wir gegen sieben Uhr auf und machen uns auf den Weg in den Zion-Canyon bis zum Picknickplatz „Grotto“, wo wir etwas frühstücken. Über den West-Rim-Trail laufen wir zum Einstieg von „Angels- Landing“. Die Landebahn der Engel ist eine exponierte Gratschulter, die auf das Gipfelplateau einer Canyon-Wand auf 1765 Meter hinaufführt. Die 200 Meter senkrecht in den Talgrund abfallenden Sandstein -Wände werden östlich von einer Flussschleife des Virgin- Rivers umflossen. Trittsicher sollte man unbedingt sein, denn der mit Ketten versicherte obere Bereich ist arg exponiert und die Tiefblicke nicht jedermanns Sache.

2,5 Stunden sind wir vom Parkplatz zum Gipfelplateau unterwegs, wo wir uns eine Weile ausruhen. Wir beobachten Chipmunks, die Streifenhörnchen, die hier oben herum tollen und sind begeistert von der Schönheit der Landschaft um uns herum. Es ist bislang trocken geblieben und wir machen uns an den Abstieg, bei dem noch einmal volle Konzentration angeraten ist. Mit dem Auto fahren wir an die Flussschleife am Fuß von Angels- Landing und gehen einen kurzen Weg zum „Weaping Rock“, einer überhängenden Felswand, die auch an trockenen Tagen tropft, da das Wasser aus dem Sandstein hier auf eine undurchlässige Schicht stößt. Jetzt weint der Fels aber sowieso, da es angefangen hat zu regnen.

Den Regen lassen wir bei einer informativen Diashow über den Zion-NP im Visitor-Center draußen, bis er zumindest weniger wird. Wir fahren weiter nördlich zu einem Punkt, der sich „Temple of Sinawava“ nennt. Hier blickt man auf ein natürliches Amphitheater aus senkrechten roten Sandsteinwänden. Wir gehen von hier den „Gateway to the Narrows-Trail“ bis zu dem Punkt, an dem man den Canyongrund nur noch durchs Wasser begehen kann. Danach fahren wir zurück zur Zion-Lodge 1303m, von wo aus wir zum oberen Emerald- Pool aufsteigen. Wasser stürzt von einer hohen Felswand und füllt einen oberen Pool, von dem sich weitere Wasserfälle über Felskanten ergießen, die den mittleren und unteren Pool füllen. Der Rückweg führt teilweise hinter diesen Wasserfällen entlang.

Am Abend essen wir in Springdale am südlichen Parkeingang und kehren danach müde zu unserem Zelt zurück. Am Donnerstagmorgen bauen wir das noch etwas nasse Zelt ab. Wir verlassen Zion über den Zion-Mount Carmel- Highway, eine Bergstrecke, die nördlich des Visitor- Centers nach Osten abzweigt und uns durch einen langen Tunnel zum Canyon Overlook auf 1562m hinaufführt. Die Sonne lässt das Zion-Tal erstrahlen, Kakteenblüten in sattem Rot und Gelb öffnen ihre Blüten. Über die Utah 9 und die Utah 89 Nord zweigen wir auf die Utah 12 ab und fahren durch den Red Canyon auf den Bryce Canyon-NP zu. Bevor wir in den Park einfahren gehen wir noch etwas einkaufen.

Unser Zelt stellen wir auf dem North-Campground auf und obwohl sich ein Gewitter ankündigt gehen wir zum Sunrise-Point am Amphitheater für einen ersten eindrucksvollen Rundblick über den Bryce-Canyon. Es ist recht frisch, denn wir befinden uns auf 2400 Höhenmetern. Von der Entstehungsgeschichte her handelt es sich hier nicht um einen echten Canyon, da die bizarren Felsformationen (Hoodoos) nicht durch einen Fluss entstanden sind. Wind, Wasser und Eis erodierten die Kante des Plateaus zu großen Amphitheatern aus unzähligen Felsnadeln, die eine Höhe von bis zu 60 Metern haben. Bryce Canyon ist mit einer Breite von 5- und einer Länge von 19 Kilometern das größte dieser Amphitheater, das über 240 Höhenmeter vom Plateau- Niveau abfällt. Wir duschen am Zeltplatz und waschen etwas Wäsche, nach dem Essen sitzen wir noch eine ganze Weile am Feuer vor dem Zelt.

Am Freitag haben wir um 4:50 Uhr den Wecker gestellt, um den Sonnenaufgang um 6:15 Uhr am Sunrise-Point zu sehen. Wir sind nicht die Einzigen, die das Farb- und Schattenspiel in diesem gigantischen Labyrinth aus Felssäulen miterleben möchten. Wir unternehmen heute eine längere Wanderung, bei der wir vom Sunrise-Point über den Navajo-Loop- Trail in den Canyon absteigen und mit dem anschließenden Peekaboo-Loop- Trail komplett durchqueren. Nach 3 Stunden steigen wir zum südöstlich an der Rim- Kante gelegenen Bryce- Point auf. Über den Rim- Trail laufen wir zurück zum Camp und essen dort etwas zu Mittag.

Mit dem Auto wollen wir uns noch den Rest des Nationalparks bis zum Rainbow- Point im südwestlichen Teil ansehen. Leider ist die Straße am Fairview- Point gesperrt, so dass wir zum Camp umkehren. Wir sind ganz schön alle und schlafen auf den Sitzen im Auto ein. Als ich aufwache habe ich quälende Kopfschmerzen und Übelkeit, möglicherweise weil ich im Canyon länger keine Kappe getragen habe. Wir entfachen zwar den Grill und bereiten das eingekaufte Grillgut zu, allerdings habe ich überhaupt keinen Appetit und verkrieche mich bald im Schlafsack. Doro isst allein noch etwas, legt sich dann aber auch hin. Sie hat sich wohl gestern die Blase etwas verkühlt und muss in der Nacht häufiger die Toilette aufsuchen.

Mir geht es am Samstagmorgen wieder gut und nach dem Frühstück vor dem Zeltabbau sind wir schon vor neun „On the Road“ auf der Utah 12. Im Dixie- National-Forest überwinden wir eine Höhe von 3000 Metern, bevor wir Torrey erreichen. Über die Utah 24 fahren wir in den Capitol-Reef- NP ein. Wir stoppen am Goosenecks- Overlook mit Blick in den Canyon des Sulphier-Creeks. Im Visitor-Center besorgen wir uns die obligatorische NP-Karte und fahren über einen Abzweig in den „Grand Wash“ ein. Von hier führt ein Trail zu einem Felsbogen mit dem Namen „Cassidy-Arch“. Angeblich soll sich hier die Bande des gesetzlosen Butch Cassidy versteckt haben, was man sich gut vorstellen kann. Trotz Gewitterstimmung ist es eine tolle Wanderung von der wir nach gut drei Stunden trocken zum Ausgangspunkt zurückkehren.

Wir fahren auf dem Scenic-Drive weiter in südlicher Richtung. In der Gegend wurde bis 1904 Uran für fragliche medizinische Anwendungen abgebaut. Wir biegen in den Capitol-Gorge ein, durch den bis 1961 die alte NP-Straße führte. Auf ihrem Weg nach Westen nutzten auch die Pioniere Amerikas diese Schlucht und hinterließen seit 1800 an einer Wand namens „Register“ ihre eingeritzten Namen. Über 1000 Jahre alt sind dagegen die Petroglyphen der Ureinwohner aus der Fremont- Kultur. Den Besuch altgenutzter Naturzisternen unterlassen wir, da wieder ein Gewitter heranzieht. Bei ergiebigem Regen befänden wir uns im Canyon-Grund nicht unbedingt auf idealem Terrain.

Über den Scenic-Drive an der Felsformation „Agyptian Temple“ vorbei biegen wir wieder auf die Utah 24 in östlicher Richtung ein. Auch hier haben die Natives der Fremont-Kultur Petroglyphen auf den Felsen hinterlassen. Wir verlassen den Capitol-Reef-NP in Richtung Henksville, wo wir uns auf die Suche nach einem Motel machen. Leider lesen wir hier „No Vacancy“, so dass wir weitere 52 Meilen in nordöstlicher Richtung bis zur Interstate 70 fahren. Amerika hat mit dem Memorial-Day am Montag ein langes Wochenende und auch in Henksville ist die Auswahl nicht mehr groß. Am ersten Motel mit der Info „Vacancy“ checken wir ein. Wir essen noch etwas direkt gegenüber im Diner und gehen bald schlafen. Mit günstigen 35 Dollar für die Übernachtung gleicht die Matratze im Bett auch eher einer Hängematte, wofür sich der Rücken am nächsten Tag bedankt.

Der Sonntag beginnt um 6:30 Uhr und wir frühstücken ausgiebig im Motel, bevor wir uns wieder auf der Interstate 70 einfädeln und die Utah 191 über Moab zum Parkeingang im Süden des Arches-NP nehmen. Zum Campground am Devils-Garden fahren wir die Parkstraße 18 Meilen nach Norden und sind überrascht wie voll es hier bereits um 9:00 Uhr morgens ist. Normalerweise registriert man sich selbst und wirft den Betrag in einen Kasten, hier werden die Permits zugeteilt. Wir ergattern die letzte Parzelle und bauen unser Zelt auf. Es ist früh am Tag und als erste Unternehmung im Arches nehmen wir den 2,5 Kilometer langen Devils-Garden- Trail in Angriff.

Wie der Name schon verrät befindet sich im Arches-Nationalpark die größte Dichte von natürlich durch Erosion entstandenen Felsbögen der Welt. Auf unserem ersten Rund-Trail kommen wir zunächst am Landscape- Arch, einem Felsbogen mit 90 Metern Bogenweite vorbei. Vorbei am Wall-Arch geht es weiter zum Double-O-Arch. Wir gehen den Trail nicht mehr weiter bis Dark-Angel sondern wenden uns nun an Navajo-, Partition- Tunnel- und Pine-Tree- Arch vorbei, zurück zum Parkplatz.

Es ist recht heiß und zunächst machen wir eine lange Trinkpause, bevor wir uns nun mit dem Auto in südlicher Richtung am Skyline-Arch vorbei zum Parkplatz an den Sand-Dunes begeben, wo wir ein Stück zum Sand-Dune- Arch hinauflaufen. Ich gehe noch ein Stück weiter zum Broken-Arch und kehre dann auch zurück zum Parkplatz. Wir fahren nun zum Fiery-Furnance- View-Point und weiter am Panorama-Point vorbei zur südlichen Windows-Section des Parks. Auf der einen Seite der Straße sehen wir uns den Double-Arch an, bevor wir uns auf der anderen Seite die benachbarten North- und South-Windows und den Turret-Arch erlaufen. Ein Stück weiter nach Süden liegt an der Straße die Felsformation „Balanced Rock“, wo ein riesiger Felsen auf einer Felsspitze der Schwerkraft trotzt.

Über den Panorama-Point fahren wir zurück nach Norden und zweigen ab zur Wolfe-Ranch. Von hier führt ein 2,4 Kilometer langer Trail zum Wahrzeichen des Parks, dem eleganten „Delicate-Arch“. Obwohl sich die Nachmittagssonne langsam absenkt brennt sie immer noch ohne Erbarmen vom Himmel, während wir über die Slick-Rocks laufen. Erst nach der Einbiegung über ein Felsband öffnet sich der Blick auf den formschönen Bogen, hinter dem sich die schneebedeckten Gipfel des La Sal- Gebirges zeigen. Diesen Eindruck lassen wir eine Weile auf den warmen Felsplatten liegend auf uns wirken bevor wir zum Auto und zum Camp zurückkehren. Wir machen ein Lagerfeuer, grillen Kartoffeln und Zwiebeln, schreiben Karten nach Hause und bestaunen den Sonnenuntergang bis die Sterne über uns funkeln.

Montag beginnt für uns der Memorial-Day wieder früh mit dem Zusammenpacken nach dem Frühstück. Wir fahren noch einmal zum Visitor-Center und dann zum Tanken nach Moab. Über die Utah 191 und Utah 313 fahren wir zum südöstlich von Arches gelegenen Canyonlands-NP. Wir fahren am Visitor-Center ohne Halt durch bis zum Grand-View- Overlook 1853m. Nun fahren wir zurück auf Nordkurs mit Stopps am Orange-Cliffs- und Buck-Canyon- Overlook mit Blick Richtung Colorado-River. Green-River- und Candle-Stick-Tower- Overlook mit Blick auf den Green-River sind weitere Aussichtspunkte auf dem Weg zurück zum Visitor-Center. Ein Blick fällt vom Shafer-Canyon- Overlook in den Shafer-Canyon, der nur für Allrad-Fahrzeuge frei gegeben ist. Der Green-River mündet im südlichen Teil des Parks in den Colorado.

Im Canyonlands-NP erarbeiten wir uns den nördlichen „Island in the Sky“ genannten Teil ausschließlich mit dem Auto. Ein Besuch der Parkbereiche im Südosten „The Needles“ und im Westen „The Maze“ und „Horseshoe“ passen leider nicht mehr in unsere Zeitplanung. Wir blicken von den Viewpoints in die weite, von tiefen Canyons zerteilte Ebene. Es ist das Colorado-Plateau, in das sich Colorado und Green-River im Laufe der Erdgeschichte eingegraben haben. Allein die Fläche dieses Parks erstreckt sich auf 1366 Quadratkilometer und der Blick in die unendlich erscheinende Weite lässt uns klein und demütig werden. Weit weg am Horizont blicken wir wieder auf die Gipfel der La Sal- Mountains mit ihrer höchsten Erhebung, dem Mount Peale 3877m.

Wir verlassen Canyonlands nun wieder Richtung Moab auf der Utah 313 und zweigen zum Deadhorse-Point- Statepark ab. Der Golden-Eagle- Pass gilt hier im Statepark nicht. Vom Dead-Horse-Point- Overlook blicken wir auf ein enges Flussmäander des Colorado, ein sogenanntes „Gooseneck“. Wir fahren noch einmal nach Moab über die Utah 191 und essen dort etwas zu Mittag. Nun geht es über die Utah 191 nach Süden in Richtung Monticello. Wir zweigen vorher auf die Utah 211 ab und machen Halt an einer Felsplatte mit geschätzt 2000 Jahre alten Petroglyphen, die möglicherweise ähnlich einer Pinnwand dem Informationsaustausch der Ureinwohner diente.

Wir wollen nicht auf dem gleichen Weg zurückfahren und halten uns auf einer in unserer Karte nicht eingezeichneten Straße durch den westlichen Manti- La Sal- Nationalforest nach Monticello. Als Kontrast zu den Wüstenlandschaften der letzten Tage durchfahren wir hier Mischwälder in einer Höhenlage bis zu 3463m, wo wir auch einige Rehe sehen. Auf der Utah 666 überqueren wir in südöstlicher Richtung die Staatsgrenze nach Colorado. Hier treffen wir auf Weide- und Agrarlandschaft. Nach Nordost sehen wir die schneebedeckten Gipfel der 4000er rund um den Mt. Wilson 4342m. Im Best-Western- Motel von Cortez beziehen wir unser Zimmer und springen erst einmal zur Abkühlung in den Pool.

Am Dienstag sind wir um 6:30 Uhr schon wieder früh auf den Beinen. Auf der heutigen Agenda steht der Mesa-Verde- NP, wo Ureinwohner Amerikas aus dem Volk der Ancestral- Puebloan (Anasazi) vom 6. bis 14. Jahrhundert siedelten. Aus unbekannten Gründen verließen sie um 1300 herum ihre Behausungen auf dem grünen Tafelberg, der sich um 600 Höhenmeter zur Umgebung erhebt. Nach den ursprünglichen Grubenhäusern bauten die Pueblos später komplexere Bauten in den Felsnischen. Eine dieser Behausungen ist das „Cliff-House“, das wir auf dem Weg zum Visitor-Center von einem View-Point aus sehen können. Der Park ist heute eine UNESCO- Welterbe- Stätte.

Wir entscheiden uns zu einer von einem Ranger geführten Tour zum „Balcony-House“. Über Leitern gelangen wir in die Behausungen und erhalten viele Informationen über die Menschen die lange vor der Entdeckung Amerikas hier gelebt haben. Wie der Name schon vorgibt hat ein Haus tatsächlich vorstehende Balken einer Zwischenetage, die als Balkon genutzt wurden. Eine weitere Wohnanlage sehen wir vom Far-View- Point und wenn man genau hinsieht erkennt man überall in den Felswänden Hinweise auf Wohnstätten der Anasazi.

Wir verlassen Mesa-Verde gegen 13:00 Uhr über die Colorado 160, die uns über Four- Corners führt. Hier haben wir Gelegenheit mit unseren Armen und Beinen in den vier Bundesstaaten Colorado, Utah, New Mexico und Arizona gleichzeitig zu sein. Es ist extrem windig bis stürmisch und das bleibt es auch auf unserer Weiterfahrt über die Col.160 nach Südwest bis Mexican Water. Hier nehmen wir die 191 Süd bis Chinle, wo wir gegen 17:00 Uhr ein Zimmer im „Holiday-Inn- Motel beziehen. Am Abend fahren wir noch in den Canyon de Chelly- State- Park ein. Hier befinden sich Dörfer des Pueblo- Volkes seit 350 n.Chr., auch die frühen Hopi kamen aus Arizona in die hiesigen Canyons. Eine Quelle nennt für die Aufgabe der Pueblo- Behausungen im 13. Jahrhundert eine lang anhaltende Dürreperiode.

Um 1700 überfielen Angehörige des Navajo- Volkes von New-Mexico kommend anhaltend über 150 Jahre lang die Pueblo- Siedlungen im Canyon de Chelly. Im 19. Jahrhundert folgten blutige Konflikte zwischen den Navajo und der US- Kavallerie, die letztlich mit einer Zwangs- Umsiedlung der Navajo in ein Reservat in New Mexico endeten. Die Eroberung der neuen Welt brachte viel Leid über die Völker der „First Nation“, deren Geschichte durch Hollywood & Co nachhaltig romantisiert und verzerrt wurde. Heute ist hier wieder Navajo- Land, denn man gestattete dem Volk später wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren. Absolutes Highlight ist der Blick vom 330 Meter hohen View-Point auf den Spider- Rock, der 240 Meter hoch aus dem Canyongrund aufragt. Der rote Sandstein der Wände im Canyon de Chelly entstand vor über 200 Mio. Jahren durch Ablagerung.

Am Sliding-House- und White-House- Overlook vorbei schauen wir uns vom Junction- Overlook den Sonnenuntergang an. Wir fahren zurück zum Abendessen in unser Motel, das diesmal mit 96 Dollar zu Buche schlägt. Mittwoch ist der erste Tag im Juni, wir sind bereits um 6:30 Uhr beim Frühstück und danach zeitig unterwegs zurück über die 191 Nord nach Bluff in Utah. Von hier geht es über die 163 West bis zu einem Abzweig auf eine Schotterpiste durch das „Valley of the Gods“. Nun sind wir inmitten der Prärie mit den ersten Tafelbergen, einer Landschaft wie wir sie aus Wild-West- Filmen kennen.

Über die Utah 261 und 163 erreichen wir Mexican Hat, wo wir zu Mittag essen. Am Nachmittag fahren wir gegen 15:00 Uhr in das das Monument Valley. Der Scenic- Drive führt uns durch Navajo- Land mit der klassischen Filmkulisse aus Tafelbergen, die sich aus der unendlichen Weite der Prärie erheben. Am John-Fords- Point posiert ein junger Navajo zu Pferd an einer Klippenkante. Er hat rausgefunden wofür Touristen gern ihr Geld ausgeben- Das geniale Fotomotiv lässt er sich mit zwei Dollar vergüten, die ich ihm dafür gerne gebe. Die Rundfahrt führt uns entlang von Canyon- Wänden und einer Sanddüne zu einem besonders markantem Felsturm, dem „Totem Pole“.

Über die Arizona 163 und 160 fahren wir in südwestlicher Richtung bis Tuba City. Wir beziehen dort ein Zimmer in einem Motel. Wir sind hier im nördlichen Teil Arizonas inmitten der Navajo-Indian- Reservation. In Arizona befinden sich zahlreiche Reservate anderer indigener Völker des Südwestens Amerikas. Die Wahl der Gebiete fiel seitens der Regierung nicht auf besonders wertvollen Boden, so dass die Völker der „First Nation“ allein dadurch schon stark benachteiligt wurden. Mit fehlender Perspektive sind Alkohol und Verwahrlosung durchaus verbreitet, andererseits sind viele Amerikaner mit indigenen Wurzeln heute in allen Berufen tätig. Traditionen werden auch von den jungen Nachkommen der Natives wieder hochgehalten, denn man ist stolz auf die Vorfahren, deren Geschichte lange vor der europäischen Besiedlung begann.

Nach dem Duschen essen wir am mexikanischen Buffet Rippchen zu Hauf und gehen gut gesättigt schlafen. Am Donnerstag steht ein weiteres Landschafts-Highlight des amerikanischen Südwestens auf der Agenda. Über die Utah 160, 89 und 64 erreichen wir westlich von Tuba City den Grand-Canyon- NP. Es ist eine gigantische 450 Kilometer lange Schlucht, in die sich die Wassermassen des Colorado- River bis zu 1800m tief eingegraben haben. An seiner breitesten Stelle ist der Canyon 26 Kilometer breit. Schon um 8:30 Uhr bauen wir unser Zelt auf dem Desert-View- Campground auf. Wir fahren entlang des South-Rim am Grandview-Point vorbei zum Grand Canyon- Village, wo wir etwas südlich am Airport in Tusayan einen Hubschrauber- Flug bei „Papillon“ buchen.

Um 10:50 Uhr starten wir und erhalten für 90 Dollar/Person einen großartigen Überblick von oben in diese gigantische Schlucht. Der Flug dauert 30 Minuten mit einer Überquerung bis zum North- Rim als Umkehrpunkt. Auf dem Colorado können wir die Schlauchboote von Rafting- Gruppen erkennen. In 5-6 Millionen Jahren hat sich der Colorado tief in die Erdgeschichte eingegraben, wobei der Hauptteil der Tiefenerosion in den letzten 2 Millionen Jahren erfolgte. Wir gehen am Ende des Flugs noch etwas einkaufen und fahren am Yavapai-Point vorbei zum Yaki-Point.

Hier steigen wir nun über einen Teil des Kaibab-Trails bis zur Cedar-Ridge, dem Maultier- Anlegeplatz ab. Wir holen uns damit zu Fuß einen Eindruck über die Dimensionen dieses Canyons. Es sind nur 360 Höhenmeter, die wir in den nachmittäglichen Glutofen der Schlucht absteigen und auf denen wir zusammen 3,5 Liter Wasser mitführen. Schon die knapp 5 Kilometer runter und wieder rauf sind nicht zu unterschätzen, denn letztlich ist es der Aufstieg zurück zur Rim-Kante, der den Schweiß tropfen lässt. Es überschätzen sich immer wieder Wanderer, die in Not geraten oder gar zu Tode kommen in dem Gelände, in dem es kein Wasser und keinen Schatten gibt. Im Aufstieg werden die Schatten im Canyon breiter und die Sonne kleidet alles in immer wärmere Farben als wir mit leeren Wasserflaschen den Einstieg an der Rim-Kante erreichen.

Entlang von Grand-View- und Moran- Point warten wir am Desert-View- Point den spektakulären Sonnenuntergang ab bevor wir zum Camp zurückkehren, etwas kochen und bald schlafen gehen. Am Freitag kriechen wir um 7:00 Uhr aus dem Zelt und planen unseren Tag beim Frühstück am obligaten Picknicktisch in der Morgensonne. Nach einem letzten Blick vom Grand-View- Point verlassen wir den Park über die Arizona 64 in Richtung Williams. Dort verkehrt an der alten Route 66 eine historische Dampfeisenbahn, die ich mit der Kamera leider nicht eingefangen bekomme. Im kleinen Eisenbahnmuseum ist eine Lokomotive gleicher Bauart ausgestellt. Auf der Interstate 40 fahren wir in westlicher Richtung bis Kingman, wo wir uns in der zu Hause noch unbekannteren Burgerkette mit dem Krönchen einen leckeren Burger gönnen.

Weiter auf der Interstate 40 überqueren wir den Colorado in Topcock als Staatsgrenze zu California. Kurz vor Needles zweigen wir auf die Cal.95 und dann auf die Cal.62 West ab. Wir durchfahren die Mojave- Wüste bis zum Wüsten- Städtchen Twentynine- Palms. Es ist hier wieder sehr heiß, wir kaufen für unser Abendessen ein und suchen das Oasis- Visitor-Center im Norden des Joshua-Tree- NP auf. Auf dem Campground „Jumbo Rocks“ errichten wir unser Zelt und befeuern die Grillstelle für ein abendliches BBQ. Auf unserer Picknickbank arbeiten wir mein Tourenbuch auf, das mir auch nach über 30 Jahren noch die Möglichkeit bietet diesen Bericht mit all den Erinnerungen an diese Reise zu schreiben.

Am Samstag frühstücken wir auf unserer Parzelle neben einem der Felsen, die dem Campground den Namen geben. Wir beobachten Echsen und Vögel, die uns Gesellschaft leisten. Auch in der letzten Nacht hat ein Tier an unserem Zelt herumgeschnüffelt. Wir bauen unser Lager ab und verschaffen uns einen Überblick über das Gelände vom Keys-View 1576m. Der Joshua-Tree- NP bildet die südliche Grenze der Mojave Wüste. Direkt in der Nähe unseres Zeltplatzes haben wir am Morgen auf der Straße eine leider überfahrene Sidewinder- Klapperschlange gesehen. Verletzt und im hinteren Teil unbeweglich öffnet sie ihr Maul, in dem die tödlichen Giftzähne erkennbar sind. Ein anderer Beobachter rät mir beim Fotografieren nicht zu nah heranzugehen. Der Beißreflex der Schlange sei auch im Todeskampf noch gut ausgeprägt.

Mit vielen Zwischenstopps fahren wir herum und sehen einige Wüstenbewohner zwischen den wasserspeichernden Joshua-Trees. Auch ein Roadrunner überquert rasch die Straße. In der Nähe des südlich gelegenen Cotton-Wood- Visitor-Centers befinden sich der Cholla-Cactus- Garden mit Ansammlungen von Kakteen und die Lost-Palms- Oase, ein üppiger Palmenhain an einer Quelle. Wir verlassen den Park und fahren auf der Interstate 10 West bis Indio, wo wir noch einmal der Königs- Burgerschmiede die Ehre geben. Nun fahren wir die Cal.86 am Salton-See entlang bis zum Abzweig auf die Cal.78 West durch den Anza-Borego-Desert- State-Park. Am späten Nachmittag fahren wir Höhe gewinnend aus der Wüste in ein grünes Tal, wo wir in Julian in einem Motel, dem Apple-Tree- Inn einchecken. Wir haben ein schönes Zimmer und kühlen uns nach unserem Tag in der Wüste im Pool ab. Rundherum gedeihen Obstbäume in der landwirtschaftlich bestellten Gegend.

Weiter geht es am Sonntag auf der Cal.78 zum nordöstlich von San Diego gelegenen Wild-Animal- Park. Über das riesige Gelände, auf dem sich hauptsächlich Tiere der afrikanischen Steppe befinden werden wir mit einem offenen Shuttle-Bus gefahren. Auch die übrigen Tiergehege für Tiger, Menschenaffen und die Freigehege für Kängurus und Vögel bieten den Tieren enorm viel Raum. Am Nachmittag fahren wir nördlich von San Diego in Carsbad an den Pazifik. Vor San Diego checken wir im Torrey-Pines- Inn für drei Nächte bis Mittwoch ein. Wir fahren danach noch über die Interstate 5 nach San Diego rein, wo wir durch das Horton-Plaza- Einkaufszentrum laufen. Leider sind die Geschäfte am heutigen Sonntag geschlossen. Aktuell scheint der Zustand der damals architektonisch sehenswerten und schmucken Gebäude recht heruntergekommen sein, wie ich bei meiner Recherche erfahre.

Wir fahren über die Bay-Bridge zur Halbinsel Coronado, wo wir im Sea-Port- Village ein Fischrestaurant aufsuchen. Wir haben von hier einen schönen Blick hinüber auf die Skyline von San Diego. Zufrieden fahren wir zurück zu unserem Motel. Am Montag besuchen wir den weltberühmten San- Diego- Zoo, der mit dem Wild-Animal- Park zur San Diego- Zoo- Wildlife-Alliance gehört. Der Zoo gilt als einer der schönsten der Welt. Wir können das nach unserem Besuch in jedem Fall bestätigen. Zurück am Motel verbringen wir den Nachmittag am Pool. Am Abend fahren wir auf dem Mission- Blvd. entlang der Mission Bucht im Norden San Diegos. An der Strandpromenade suchen wir uns auch heute ein nettes Fisch- Restaurant, von wo wir einen wunderbaren Sonnenuntergang erleben.

Am Dienstag fahren wir noch einmal zur Mission-Bay. Wir kaufen tüchtig ein, denn für Jeans, T- Shirts & Co sind die Preise 1994 in USA deutlich günstiger als bei uns in der alten Welt, vor allem bei dem günstigen Wechselkurs. In der Mission-Bay- Area steht mit Sea-World ein weiterer Tierpark auf unserer Agenda. Hier dreht sich alles um die Bewohner der Welt unter Wasser, wobei die Superstars die Orcas sind, die in einer absolut spektakulären Show vorgeführt werden. Bei den Sprüngen der Giganten bleibt in den ersten vierzehn Zuschauer- Reihen niemand trocken. Aktuell hat Sea-World noch Orcas, die auf Druck von Tierschützern nicht mehr mit der damaligen „Zirkus“- Show vorgeführt werden. Ein Glastunnel führt durch das Hai- Becken und macht Augenkontakt mit den Raubfischen möglich.

Am Ocean-Beach südlich der Bucht schauen wir den Surfern beim Abreiten der Pazifik-Wellen zu. Auf dem Pier beobachten wir Angler bis die Sonne im Meer versinkt. Es ist recht voll und die Suche nach einem freien Tisch in einem der Restaurants am Strand geben wir auf. In einem ebenfalls recht vollen und auch lauten mexikanischen Restaurant gibt es dann aber doch noch etwas auf die Gabel, bevor wir zurück nach Torrey-Pine fahren.

Am Mittwoch stehen wir um 8:30 Uhr auf und frühstücken auf dem Zimmer. Wir verlassen San Diego auf der Interstate 5 und suchen nördlich von Downtown Los Angeles über den Freeway 101 die Universal-Studios in den Hollywood-Hills auf. Für 31 Dollar betreten wir hier einen Vergnügungspark in einer Dimension, wie wir es in Deutschland und Europa bis dato noch nicht kannten. Es geht hier rund um den Hollywood-Film und wir unternehmen eine Reise durch Szenarien mit verblüffenden Spezialeffekten. Wir erleben ein Erdbeben in einer einstürzenden U-Bahn, werden vom weißen Hai attackiert, eine Lawine und eine Wasserbombe verfehlen uns nur knapp und auch einem Brückeneinsturz entkommen wir nur um Haaresbreite. In einer Lagerhalle mit explosiven Materialien bricht bei „Backdraft“ ein Feuer aus und wir sind mittendrin- ich stelle mir kurz die Frage, ob das wirklich nur Show ist. Unsere Rundfahrt führt uns noch am Haus von Norman Bates vorbei, wo Mama aus dem Dachfenster winkt.

Das Unterhaltungs- Potpourri zündet weiter durch mit einer Höllenfahrt im De Lorean aus „Back to the Future“. Wir sehen uns noch ein paar Shows an, zuletzt die Wild-Wild-West- Stunt-Show. Wir fahren danach durch Beverly-Hills, wo sich die Villen der Filmstars befinden. Das ganze Viertel wirkt menschenleer, hier scheint sich das Leben hinter den unscheinbaren Hausfassaden abzuspielen. In allen Vorgärten wird vor bewaffneten Wachdiensten gewarnt und wahrscheinlich stehen wir mit unserer suspekten Durchfahrt längst unter Beobachtung. Wir gehen auf den Freeway 101 West Richtung Thousend Oaks wo wir gegen 21:00 Uhr in der Econo-Lodge ein preisgünstiges Zimmer nehmen. Direkt nebenan gibt es eine Gelegenheit wieder viel zu viel zu essen.

Am Donnerstag fahren wir auf der 101 Nord in San Luis Obispo auf den berühmten Pazifik-Highway N°1. Wir kaufen uns eine Riesenportion Erdbeeren und Teilchen, die wir in den Dünen am Strand im Montana de Oro- State-Parc vertilgen. Danach liegen wir eine Weile in der Sonne und bekommen dann Lust auf ein Bad im Meer. Wir hätten nicht gedacht, dass der Pazifik durch den Alaska-Strom so kalt ist, dass es an den Beinen schmerzt. Um 17:30 Uhr geht es weiter entlang der Steilküste der Santa-Lucia- Range über den Highway N°1 Richtung Big Sur. Wir finden vor Monterrey südlich des Big Sur, hoch auf den Klippen die Lucia-Lodge, wo wir den Abend und die Nacht verbringen. Die Sonne haben wir heute am Strand unterschätzt, was uns ein ordentlicher Sonnenbrand quittiert.

So far- So good- jetzt rächt es sich, dass ich meinen Aufschrieb nicht bis zum Rückflug am Samstag fortgeführt habe. Anhand meiner Fotodokumentation sehe ich, dass wir die Küste weiter rauf bis Santa Cruz zur Roaring-Camp & Big-Trees-Narrow-Gauge- Railroad in Felton fahren. Wir unternehmen hier eine Fahrt auf einer 5,25 Kilometer langen Schmalspurstrecke mit einem historischen Dampf- Museumszug. Die Lokomotive „Dixiana“, eine Shay-Lokomotive mit zwei Drehgestellen wurde im Jahr 1912 gebaut. Wir fahren mitten durch einen Redwood-Sequoia Wald und hinterlassen eine gewaltige Rauchsäule.

Ich habe an einem Strand, auf unserem Weg zurück nach San Francisco noch Bilder von einem kapitalen Seelöwen gemacht. Dann verlieren sich leider meine Informationen wo wir die letzte Nacht zu Samstag auf dieser Reise verbracht haben gänzlich. Möglicherweise sind wir noch einmal im Holiday-Inn auf der Van Ness Ave. in San Francisco abgestiegen. In jedem Fall geht unser Rückflug nach Düsseldorf am Samstag auch wieder mit British Airways über London.

Ich habe viel Freude dabei gehabt die 4500 Kilometer noch einmal im Rand-Mc-Nelly- Straßenatlas mit dem Finger abzufahren. Mit meinem Tourenbuch und den dazu gehörigen Bildern war es für mich noch einmal ein sehr lebendiger Trip, der viele Erinnerungen an die fantastischen Landschaften im Südwesten Nordamerikas geweckt hat. Die Eindrücke, die wir an all den Orten erfahren haben hallen bis heute nach und machen auch nach 31 Jahren Lust diese gewaltigen Natur- Schönheiten noch einmal zu bereisen.
Arnd Korbmacher
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