Hermannsweg-Teutoburgerwald
Am letzten Mai- Wochenende fange ich mit Dorothee ein neues Wanderprojekt an. Es soll der Hermannsweg im Teutoburger Wald sein, der mit 162 Kilometern in 8 großzügig bemessenen Etappen zwischen Rheine im Nordwesten bis zum preußischen Velmerstot 468m als höchster Erhebung des Teutoburger Walds oberhalb von Leopoldstal verläuft. Der Teutoburger Wald begrenzt zusammen mit dem Eggegebirge das niedersächsische Bergland nach Südwesten und die westfälische Bucht mit dem Münsterland nach Norden.
Der Teutoburger Wald galt lange als Austragungsort der berühmten Varusschlacht in der zweiten Hälfte des 9.Jahres n.Chr., in der germanische Stämme dem römischen Heer eine vernichtende Niederlage eingebracht haben. Der Anführer der Germanen war der Cherusker- Fürst Arminius, der vorab gezwungen wurde in der römischen Legion zu dienen. Mit diesen erlangten Kenntnissen konnte er die Schwächen seines Gegners bestens ausnutzen. Die wendigen germanischen Krieger waren in den undurchdringlichen Wäldern gegen die schwer gerüsteten Römer strategisch überlegen. Es war ein bedeutender Sieg gegen das römische Imperium, denn es war der Verlust eines Achtels der gesamten Streitmacht des Römischen Reichs. Aus Arminius hat sich später Hermann abgeleitet und seit 1875 steht bei Detmold eine monumentale Statue Hermann des Cheruskers auf einer Höhe im Teutoburgerwald. Der römische Feldherr Varus verlor dafür seinen Kopf auf Erlass von Kaiser Augustus, der sein Entsetzen mit den folgenden Worten kund getan haben soll:
„Quinctilius Varus, gib mir meine Legionen zurück!“
Ende der 1980er Jahre war es dann eine Sensation, als archäologische Funde den Austragungsort der Schlacht in der Kalkrieser Niewedder-Senke in Bramsche im Osnabrücker Land lokalisiert haben, also deutlich weiter nordwestlich der ursprünglich angenommenen Region.
Es ist das erste Wochenende das am Ende der vor einigen Wochen festgelegten Corona-Notbremse viele Freiheiten einräumt. Die Fallzahlen sind stark rückläufig und erlauben bereits wieder Hotelübernachtungen. Die Außengastronomie ist geöffnet und wir werden bei dem vorhergesagten guten Ausflugswetter nicht allein sein auf den Wegen. Der Weg in die Normalität soll nun wieder begehbar sein, aber was ist schon normal?- war die Menschheit vor Corona denn normal? – Lassen wir das 😉
Wir fahren am Samstag früh los und können bereits gegen 10 Uhr von einem Wanderparkplatz in Leopoldstal mit unserer Wanderung beginnen. Wir werden uns in 2 Tagen mit 2 Rundwegen einen Teil der 8. und letzten Etappe von Stemberg bis Leopoldstal rund um das Gebiet der Externsteine erwandern. 32 Kilometer summieren sich dabei an diesem Wochenende auf. In Wuppertal scheint am Morgen die Sonne und leider fahren wir nach Norden in zunehmend dichtere Bewölkung.
Bei noch recht frischen Temperaturen machen wir uns auf den Weg in nördlicher Richtung, entlang des Silbergrunds. In den Silbergrund entleeren sich die Bäche aus dem Osthang des lippischen Velmerstot, neben dem preußischen Velmerstot mit dem Eggeturm die höchste Erhebung des Teutoburger Waldes. An Horn vorbei erreichen wir die Externsteine, ein natürliches Felsmonument aus einer Gruppe von Sandsteintürmen. Vor 70 Mio. Jahren in der Unterkreidezeit hob sich an dieser Stelle der Meeresboden und presste die horizontale Sandsteinschicht senkrecht zu diesem imposanten Naturdenkmal nach oben.
Anhand archäologischer Funde geht man davon aus, dass bereits vor 10000 Jahren Menschen hier gelebt haben. Deutungsversuche der Externsteine als Kultstätte der alten Germanen verfolgen unterschiedliche Theorien, der Nationalsozialismus entdeckte hier sogar eine prähistorische germanische Hochkultur, Esoteriker können hier magische Energie spüren. Reliefs, die in den Fels gehauen wurden stammen zum Teil aus dem 12. Jahrhundert. Mit dem monumentalen Kreuzabnahmerelief wurden die Externsteine zur mittelalterlichen Pilgerstätte an der alten Reichsstraße.
Es ist auf jeden Fall ein besonderer Ort, aber auch ein touristischer Hotspot. Bettler im Schamanen- Outfit beginnen seltsame Rhythmen mit der Trommel oder Töne auf der Blockflöte zu erzeugen, während eine nicht mehr abreißende Karawane von Tagesausflüglern vom nahen Großparkplatz die Wege und Plätze an den Steinen füllen. Der Zutritt, bzw. die Besteigung des Monuments über einen Treppenweg ist an diesem Wochenende Corona-bedingt mit bereits ausgebuchten Voranmeldungen reglementiert. Ich habe nur noch dunkle Erinnerungen an einen Schulausflug hierhin.
Wir verlassen die Externsteine und steigen nun über den Hermannsweg in die Bergheide am Knickenhagen (315m) mit einem dichten Teppich aus Blaubeer-Sträuchern auf. Wir erleben aber auch im weiteren Wegverlauf weite Rodungs-Bereiche mit vollständiger Verwüstung der Waldlandschaft. Meterhoch stapeln sich die dem Borkenkäfer zum Opfer gefallenen Fichtenstämme am Wegesrand. Am Südhang des Kniebergs steigen wir ab zur Silbermühle, einem Ausflugslokal an einem Fischweiher. Die Wegmarkierung des Hermannswegs besteht aus einem schmucklosen weißen „H“ auf schwarzem Grund.
Hier erleben wir eine Überraschung, denn der Weg ist gesperrt ohne Angabe einer möglichen Umleitung. Auch hier haben Maschinen bei entsprechenden Forstarbeiten den matschigen Boden in einen fast unbegehbaren Morast verwandelt. Und der lange Aufstieg durch das Silberbachtal soll eine der schönsten Passagen auf dem Hermannsweg sein. Wir ignorieren das Betretungs- Verbot und kämpfen uns durch die Schlammlöcher immer entlang des hübschen Silberbachs in südlicher Richtung an den Rand der Ortschaft Bickelberg.
Am Nachmittag lässt sich dann auch die Sonne immer mal wieder hinter den auflockernden Wolken blicken. Der Weg wendet sich nun in einer ausladenden Schleife hinauf auf den Nord-Grat des lippischen Velmerstot auf 441 Meter. Der höchste Punkt ist jedoch der preußische Velmerstot auf 468 Meter, auf dem sich ein Aussichtsturm befindet. Es ist der Eggeturm von dem sich ein 360 Grad-Panorama über das Land bietet. Richtung Nordwesten erhebt Arminius sein Schwert aus den Höhen des Teutoburger Waldes.
Beim Abstieg habe ich Glück und kann noch ein paar schöne Bilder von einem Buntspecht einfangen, auf den wir durch das typische Piepen der hungrigen Jungvögel in ihrer Nesthöhle in einem toten Baum aufmerksam geworden sind.
Wir haben am eigentlichen Ende des Hermannswegs begonnen, da ich in Unkenntnis des Startorts der 1. Etappe eben ganz in der Nähe der 8.Etappe ein Hotel in Lage vorgebucht habe. Wir erreichen das wunderschöne Gelände des alten Gutshofs, auf dem seit Generationen die Familie Berkenkamp einen Hotelbetrieb im Landhausstil führt. Wiesen mit alten Baumbeständen, Felder und ein Wildgehege umgeben die Gebäude, von denen der Eingang mit seiner Fachwerkfassade besonders einladend ist.
Wir werden freundlich empfangen und auf der Terrasse mit allem was nach einem Wandertag Freude bringt versorgt. Felix Berkenkamp, der Junior-Chef schwingt das Zepter in der Küche und bringt das Menü rund um Schnitzel und Spargel schmackhaft auf den Teller. Der Riesling kommt aus der Pfalz und rundet die ganze Sache wunderbar ab. Es gibt ein reichhaltiges Frühstück, der Honig stammt aus eigener Imkerei. Wir werden uns diese Adresse auch für zukünftige Wanderungen auf dem Hermannsweg vormerken.
Der Sonntag bringt dann auch tatsächlich das für das gesamte Wochenende angekündigte Wetter mit. Es ist wolkenlos und die heutige Runde schließt sich nordwestlich an die gestrige an. Wir nutzen den Großparkplatz an den Externsteinen und genießen die Ruhe am Morgen, denn es sind erst wenige Leute auf den Beinen. Auch der Trommler und der Flötenmann, die augenscheinlich hier campieren bereiten sich langsam auf ihr Tagewerk vor.
Ich lasse am Rande der großen Wiese meine Drohne für ein schönes Panorama der Externsteine aufsteigen und habe schnell alles wieder zusammengepackt, während der Besucherstrom langsam Fahrt aufnimmt. Wir verlassen die Externsteine ein Stück in südöstlicher Richtung entlang des oberen Teichs, in dem sich die Sandsteinfelsen herrlich spiegeln. Es folgt ein Platz mit einem Wegweiser, der auf die Kreuzung des Europäischen Fernwanderwegs E1 und des Europäischen Randwanderwegs R1 hinweist. Auf dem E1 befinden wir uns 4520 Kilometer südlich vom Nordkap und 2230 Kilometer nördlich von Salerno. Der Radweg R1 gibt eine Entfernung von 2930 Kilometer nach Sankt Petersburg an und führt von hier in 920 Kilometern bis in die Bretagne nach Boulogne-sur-mer. Der E1 verläuft im Teutoburger Wald teilweise parallel zum Hermannsweg.
Nun gehen wir in nordwestlicher Richtung in das Tal der Wiembecke, dem Bach der die Teiche an den Externsteinen speist. Wir streifen die Ortschaft Holzhausen an den Externsteinen mit einem nachfolgenden Aufstieg auf den Falkenberg auf 346m und halten die Höhe bis zu einem weiteren Kulturdenkmal, der Burgruine der Falkenburg. Zwischen 1190 und 1194 wurde die hochmittelalterliche Höhenburg durch Bernhard II. und seinen Sohn Herrmann II., Edelherren zur Lippe erbaut. Die Anlage wurde nicht durch einen Krieg zerstört, sondern wurde das Opfer eines Feuers in der Burgküche Mitte des 15.Jahrhunderts. Es ist ein fantastischer Ort an einem solchen Tag wie heute.
Nach Norden blicken wir über Berlebeck hinweg auf Detmold, aus Nordwesten grüßt Hermann von seinem angestammten Platz auf den Höhen des Teutoburger Waldes. Wir sind auch hier nicht die einzigen Besucher. Das Ergebnis einer Drohnen- Umrundung des Burgbergs gibt mir einen tollen Überblick über die große Anlage, die einst mit Vorburg, Zwinger, Hauptburg mit Bergfried und Ringmauern allen Angriffen widerstanden hat. Bis 2018 wurde der Bergkegel in mehr als 10 Jahren zweieinhalb Meter tief archäologisch abgetragen und untersucht.
Von der Falkenburg gehen wir noch ein Stück Richtung Nordwesten und stoßen oberhalb von Berlebeck wieder auf den Hermannsweg, dem wir nun in Nord-Süd-Richtung folgen. Der Weg durch weitere Fichten-Katastrophengebiete ist stellenweise schauderhaft. Vor dem Abstieg nach Holzhausen gelangen wir an die sogenannte „Vogeltaufe“.
Zur Zeit der Christianisierung sollte sich einer Sage nach Abbio von Thiotmalli, ein Freund und Waffengefährte Widukinds mit weiteren Heiden des Lipperlands hier taufen lassen. Die Taufe vollzog Abt Anastasius und Paderborner Mönche sollten mit ihrem Gesang die Zeremonie verschönern. Diese wurden in Kohlstätt überfallen und auseinandergejagt. Gerade in dem Moment als Abbio von Thiotmalli den heidnischen Göttern Donar, Saxnot und Wotan abschwören wollte rauschte es in der Luft und hunderte braune Vögel ließen sich hernieder und sangen so schön, wie es nie zuvor jemand gehört hatte.
In einer wunderschönen Waldbeer- Heidelandschaft stehen gesunde alte Laubbäume und machen Hoffnung, dass es nicht allen Bäumen schlecht geht. Der Untergang der Fichtenbestände ist sicher auch dem Klimawandel geschuldet, aber auch der rein Profit-orientierten Monokultur- Aufforstung der Waldbesitzer. Wer in der Schule aufgepasst hat weiß, dass Monokulturen immer problematisch sind.
Über den Bärenberg hinweg erreichen wir wieder das Areal der Externsteine. Wir durchlaufen zum Parkplatz das bunte Treiben der Ausflugshorden, als hätte es Corona nie gegeben. Die Wiese vor den Steinen ist belegt mit Picknickdecken und immer noch strömt uns eine nicht abreißende Menschenkette auf unserem Weg zum Auto entgegen. Trommler und Flötenmann geben nun alles um etwas Kleingeld in die aufgestellten Hüte zu erhalten.
Es war für uns ein erfülltes Wochenende und vor dem zu erwartenden Gipfel des Rückreiseverkehrs rollen wir ohne Stau nach Hause.
Nach unserer Rückkehr aus Süditalien muss ich Anfang September einen Dienst im Krankenhaus absolvieren um nach dem Ausschlafen in ein freies Wochenende zu blicken. Unsere Freunde sind nun im Urlaub und so wollen wir an dem im Mai begonnenen Projekt des Hermannswegs weiterarbeiten.
Bei der Anfahrt machen wir einen Zwischenstopp am Rande des weitläufigen Truppenübungsplatzes Senne nördlich von Paderborn. Hier befindet sich ein sowjetischer Soldatenfriedhof auf dem Gelände eines ehemaligen Kriegsgefangenenlagers. Unmenschliche Bedingungen, Hunger und Krankheit haben unzähligen sowjetischen Kriegsgefangenen, von denen 17000 identifiziert und namentlich aufgelistet sind den Tod gebracht. Wir finden in Europa und in der Welt so viele Gedenkstätten, an denen die Bedeutung und die Folgen von Kriegen unter die Haut gehen.
Wir haben für 2 Nächte im uns bekannten Hotel der Familie Berkenkamp in Lage eingeloggt und treffen am frühen Abend bei gutem Wetter an dem idyllischen ländlichen Ort ein. Die Sonne steht schon tief und obwohl es am Abend recht frisch ist lassen wir uns einen Tisch im Außenbereich zuweisen. Zum Kalbsbraten trinken wir einen gekühlten Rosé und freuen uns auf 2 Wandertage im Teutoburger Wald.
Wir haben zuletzt ein Teilstück mit dem Ende des Hermannswegs in Leopoldstal gemacht und werden den Weg nun Stück für Stück immer in Gehrichtung West-Ost nach Westen voranbringen. Dorothee hat wieder 2 Runden ausgearbeitet, so dass wir den Hermannsweg aus Westen von Pivitsheide-Kussel mit einem Teil der 7.Etappe bis anschließend an den bereits gegangenen Teil der 8. Etappe in Stemberg gehen. Beide Rundwege treffen sich am Hermannsdenkmal.
Es ist kalt am Samstagmorgen auf dem Waldparkplatz bei Schling. Wir ziehen erst einmal unsere Jacken an, denn es hat in der Nacht ordentlich abgekühlt auf gefühlt kaum zweistellig. Die angesagte Sonne lässt noch auf sich warten und auf unserem Zuweg Richtung Hermanns-Denkmal hängt dichter Nebel über den Höhen des Teutoburger Waldes. Wir kommen an einer keltischen Ringwallanlage vorbei auf die uns eine Tafel aufmerksam macht. Die Reste des Walls, der ein Oval mit einer Fläche von 0,8 ha umgibt kann man mit dem erhaltenen Vorwissen auch tatsächlich im Wald erkennen.
Bis auf 386 Meter steigt der Weg auf den Gipfel der Grotenburg, auf dem seit 1875 die monumentale Statue des Cheruskerfürsten Arminius das Schwert drohend nach Westen erhebt. Dieses tut er leider heute im Nebel. Immerhin war bis zur Fertigstellung der Freiheitsstatue in New York 1886 die 26,57 Meter hohe Figur des Arminius mit einer Gesamthöhe von 53,46 Metern die höchste Statue der westlichen Welt.
Wir befinden uns mit Umrundung der Grotenburg nun auf dem Hermannsweg. Auf der Waldbühne am Hermannsdenkmal wird für eine Veranstaltung an diesem Wochenende geprobt und vom nahen Parkplatz füllen sich die Wege bereits mit vielen Menschen. Kaum 10 Minuten nach dem Verlassen des Hotspots sind wir fast wieder allein unterwegs. Taubenetzte Spinnweben ergeben prima Fotomotive.
In Berlebeck besuchen wir die Adlerwarte und haben uns Karten für die Flug- Vorführung um 13 Uhr besorgt. Wir haben Zeit uns die Tiere vor der Veranstaltung anzuschauen und wie bestellt öffnet sich nun die Wolkendecke. In seinem Käfig breitet ein Anden- Condor seine beeindruckenden Schwingen aus. Auf ihren Einsatz zum Freiflug warten Donald und Ivanka, die beiden Weißkopfseeadler aus den USA und Frank-Walter, der Seeadler aus Deutschland. Es dauert einen Moment bis wir die Namensvergabe der Wappentiere von Amerika und Deutschland kapieren.
Die Flug- Show ist absolut sehenswert und wir erfahren einiges über die gewaltigen Tiere, die über den Köpfen der staunenden Zuschauer mit Präzision auf den Lederhandschuhen der Tierpfleger landen und starten. Die Tiere haben am heutigen Mittag wenig Wind und Thermik, müssen sich so mit ihrem Fluggewicht von bis zu 6kg sehr anstrengen und holen sich ihre Leckerli daher ohne unnötige Anstrengung. Neben den imposanten Stars der Vorführung, den Adlern kommen Geier, ein Wüstenbussard und ein Wanderfalke zum Einsatz. Der Wanderfalke ist das schnellste Tier der Welt und kann Spitzengeschwindigkeiten von 320 Stundenkilometern erreichen.
Hinter Berlebeck gehen wir noch eine Schleife, mit der wir den Lückenschluss an den bereits gegangenen Weg bis Leopoldstal tätigen. Noch einmal kommen wir so am Nachmittag an der Vogelwarte vorbei, wo offensichtlich die Thermik bei der Nachmittags- Vorstellung nun perfekt ist für Höhenflüge der Adler, die sich nun auch hoch am Himmel zeigen. Hinter dem Ortsrand von Heiligenkirchen führt der Weg in der warmen Nachmittagssonne mit Überquerung der L828 zurück zum Parkplatz am Nordrand von Schling. Blicke öffnen sich nach Norden in die Ebene Richtung Detmold und hinüber zu Arminius mit seiner erhobenen Klinge.
Am Abend freuen wir uns auf ein feines Abendessen, das auch diesmal aus lokalen Zutaten zubereitet wird. Der Hirschbraten mit Pfifferlingen aus eigener Aufzucht ist ein weiterer Kracher, von dem wir noch einen Nachschlag bekommen. Dazu gibt es Kartoffelgratin und das Gemüse al dente. Die Welfenspeise zum Nachtisch ist eine regionale Spezialität. Mit dem Riesling aus der Pfalz ist einfach alles nur gut 🙂
Ungern verlassen wir am Sonntag unser schönes Hotelzimmer. Wir hatten diesmal die „Lerche“, ein Zimmer mit eigener Sonnenterrasse und Relaxliege, die leider ungenutzt blieb. Auf der Obstwiese haben die Äpfel und Pflaumen annähernde Erntereife. Rot und prall hängen die Äpfel heute Morgen bereits in der Sonne. Auch ein paar Senner Pferde gehören zum Anwesen und eine Tafel informiert über die eleganten Pferde auf der Weide.
Das Senner Pferd ist die älteste Pferderasse Deutschlands und wurde bereits 1160 urkundlich erwähnt. Jahrhundertelang wurden die Pferde vom Fürstenhaus in Detmold gezüchtet. Seit dem 16. Jahrhundert war die Zucht auf dem Gestüt Lopsholm untergebracht. Trotz Krieg und Zerstörung konnte nach 1945 die Zucht mit 16 verbliebenen Tieren weitergeführt werden.
Wir parken am Schwimmbad am Fischerteich, am Ortsrand von Kussel und können heute im T-Shirt starten. Wir erreichen über den Hermannsweg den Donoperteich, einen Anfang des 17.Jahrhunderts aufgestauten Teich des Hasselbachs. Ein Grabhügelfeld von 800-600 v.Chr. zeugt von einer Besiedlung bereits in der späten Bronzezeit. Der See mit dem angrenzenden Hiddeser Bent ist seit 1950 unter Schutz gestellt. Bis zur 2. Hälfte des 19.Jahrhunderts lebten auf den Weiden noch die freilebenden Senner Pferde.
Am südlichen Ortsteil von Hiddesen beginnt der Aufstieg von mehr als 200 Höhenmetern auf die Grotenburg mit dem nun schon vertrauten Arminius, der es nicht müde wird den Römern mit seinem Schwert zu zeigen wo es lang geht. Allein sein Schwert ist 7 Meter lang und wiegt 550 kg. Mit mehr als 500000 Besuchern ist der Ort schon eine touristische Pilgerstätte. Im Herbst 2011 haben wir den Ausblick vom knapp 20 Meter hohen Umlauf des Sockels auf die umliegenden Höhen genossen.
Ich möchte gerne eine Luftaufnahme der Statue machen, möchte mich aber ungern über das Drohnenverbot auf dem Gelände hinwegsetzen. Wir suchen uns nordöstlich einen ruhigen Platz um meine Drohne zu starten. Ich schiebe das Fluggerät mit gebührendem Abstand an Hermann vorbei und kann ihn so frontal aus westlicher Richtung aus einer Flughöhe von 80 Metern ideal in einem 180 Grad- Panorama positionieren. Auf einen Um- oder Überflug verzichte ich lieber.
Wir verlassen den Hermannsweg, steigen über die westliche Schulter der Grotenburg nach Hiddesen ab, wo wir den Hermannsweg noch einmal gegenläufig tangieren um dann südlich der L938 diese ein ganzes Stück zu begleiten. Immer wieder bietet sich der traurige Anblick toter Fichtenbestände. Mit dem Segen der Kraftfahr- Behörde sind es die üblichen Drehzahl-getriggerten „Sport“-Nervensägen deren Schall besonders tief in den Wald dröhnt und seine letzten Bewohner verschreckt. Wer das benötigt sollte sich den lieblichen Klang einer Kreissäge doch gerne in Maximallautstärke direkt ins Stammhirn blasen…- Zu aller Ironie nennt sich der Weg hier dann auch noch Klima-Erlebnis-Weg.
Nach einem Picknick im Wald erreichen wir gegen 16 Uhr das Schwimmbad am Fischerteich in Kussel. Nach zügiger Heimfahrt sind wir um 18 Uhr zu Hause. Die beiden Runden summieren sich nach diesem Wochenende auf 27,8 Kilometern mit 793 aufgestiegenen Höhenmetern.
Anfang Oktober gehen die Temperaturen schon merklich zurück, als wir uns am Freitagabend auf den Weg in den Teutoburger Wald machen. Wir erreichen unser Quartier am Nordrand des Höhenzuges in Stapellage in Anbetracht der Herbstferien in NRW zwar bei regem Verkehr, aber ohne wesentliche Staus. In der gemütlichen Gaststube lassen wir eine stressige Woche in Krankenhaus und Praxis mit Köstlichkeiten aus Küche und Keller ausklingen.
Wir haben Glück mit dem Wetter, denn ein Hochdruckgebiet verspricht am Wochenende viel Sonne. Haus Berkenkamp liegt dieses Mal strategisch so günstig, dass wir direkt von hier losgehen können um mit einer Runde von gut 15 Kilometern den Hermannsweg ein Stück nach Westen auszubauen. Oberhalb von Stapellage erreichen wir den westlichen Punkt bei Ückenpohl und schließen östlich am Schwimmbad, am Ortsrand von Pivitsheide an das zuletzt gegangene Stück an. Dorothee hat von hier einen schönen Rückweg über Hörste zu unserem Quartier herausgesucht.
Nach einer ruhigen Nacht in unserem Lerchen-Zimmer ist es am Morgen mal wieder recht verhangen und nebelig. Die Rehe im Wildgehege ziehen über die von Tau bedeckte Wiese. Auf dem ersten Weg über die Felder Richtung Westen wirkt die Landschaft fast ein wenig surreal bis der Nebel langsam aufreißt und sich erste Schatten am Boden bilden. Hier am Rand des Teutoburger Waldes scheinen die Tage oft so zu beginnen. Der Sonne gelingt es schon bald den Grauschleier über den Feldern aufzulösen und darüber ist es dann tatsächlich wolkenlos.
Überall glitzern taubelegte Spinnnetze in der Sonne, in einigen lauern im Zentrum die Jäger und Fallensteller auf ihre möglichen Opfer. Der Hermannsweg verläuft unterhalb der Erhebungen des Teutoburger Waldes. So sind es die Stapelager Berge 365m, Hermannsberg 364m und Hörster Berg unter denen wir durch sonnendurchfluteten Wald bis zum Ortsrand von Pivitsheide laufen. Hier verlassen wir den Hermannsweg und halten uns in nordöstlicher Richtung auf Hörste zu.
Einige Begegnungen hatten wir heute, ein Reh auf einer Lichtung, ein Buntspecht, eine Waldkröte und ein Wanderfalke gaben Anlass zu lohnenswerten Observationen. In Hörste passieren wir weitläufige Pferdekoppeln auf denen einige Pferde den heutigen Tag sicher auch genießen. Das zugehörige Landgut, der „Weeke Hof“ mit seiner prächtigen Fassade wurde bereits 1188 urkundlich erwähnt.
Schon von Weitem haben wir auf dem nördlichen Hang oberhalb von Hörste ein Großaufgebot von Traktoren und viele Leute entdeckt, was uns und vor allem mich neugierig macht. Traktoren haben mich immer schon interessiert und idealerweise kommen wir genau an diesem Ort vorbei. Ein großer, supermoderner Hühnerstall wird zünftig eingeweiht mit Bierstand und Würstchenbude. Die Bauern haben ihre historischen Landwirtschafts-Maschinen aus längst vergangener Zeit mitgebracht und die sind allesamt Hingucker.
Stolz werden die liebevoll restaurierten Schmuckstücke präsentiert und auch im Betrieb auf dem Acker zur Schau gestellt. Da wühlt sich der eine oder andere Schlepper beim Versuch Baumstämme über das Feld zu ziehen fest und benötigt dann Hilfe von anderen Maschinen um wieder frei zu kommen. Die älteste Maschine, ein Deutz von 1939 musste die Arbeit noch mit bescheidenen 28 PS bei 3,4 Litern Hubraum bewältigen. Wir sehen dem Treiben eine Weile zu und sind beeindruckt von den ungefilterten Dieselabgasen, die aus den Schloten entweichen. Im Hintergrund Richtung Südost blicken wir auf die Grotenburg mit Arminius, Gattin Thusnelda prostet uns mit einem Kelch gleichnamigen Bieres von einem Werbeplakat der Bierbude zu.
Entlang des Feldes erreichen wir den Kamm der Hörster Egge, dem wir ein Stück nach Westen folgen, um dann entlang von Pferdekoppeln das Wildgehege am Haus Berkenkamp zu erreichen. Wir setzen uns noch eine Weile in die tiefstehende Sonne und ich lasse meine Drohne aufsteigen, mit der ich die herrliche Lage unseres Quartiers zwischen der nördlichen Ebene mit den Ballungsräumen um Lage und Detmold und dem Höhenzug des Teutoburger Waldes noch besser erfassen kann.
Nach einem guten Essen sinken wir früh auf unser Nachtlager und fallen in einen erholsamen Schlaf. Wir frühstücken am Sonntag in Ruhe und erfahren beim Check-out von einer Großveranstaltung auf dem Hermannsweg. Es ist uns entgangen, dass heute der Hermannslauf in seiner 49. Auflage als größtes Breitensportereignis in Ostwestfalen-Lippe stattfindet. Der Initiator des Laufs Wolfgang Schlüter ist genau eine Woche vor dem Start im Alter von 87 Jahren verstorben. 7000 Läufer plus Zuschauer würden zwischen dem Hermanns-Denkmal und Bielefeld einem ungestörtem Wandertag im Wege stehen.
Wir disponieren um und besuchen das Archäologische Freilichtmuseum Oerlinghausen. Auch in Oerlinghausen ist anlässlich besagten Laufes einiges los und wir parken im Zentrum, wo sich ein Verpflegungsstand für die Läufer befindet. Wir laufen von hier ein Stück zum ältesten Freilichtmuseum Deutschlands, wo wir uns ein Bild über das Leben und die Behausungen der Menschen seit der Altsteinzeit machen wollen. Oberhalb verläuft der Hermannsweg über den Tönsberg, wo sich Überreste einer prähistorischen Verteidigungsanlage befinden.
Das Museumskonzept der „Living History“ macht das Erleben vergangener Zeiten spannend. Geschichtsbegeisterte Darsteller verkörpern mit zeitgenössischer Kleidung Zeitzeugen, die den Besucher in die Vergangenheit der Menschheitsgeschichte zurückführen. So treffen wir auf einen Legionär, der uns einiges über sein Leben im Jahr 300 n.Chr. verrät. Er berichtet über die gut organisierte medizinische Versorgung in den Lazaretten der römischen Legion. Es gab Krankenhäuser mit hohen Hygiene-Standards. Mit der ablehnenden Haltung der Kirche zu wissenschaftlichen Erkenntnissen hat die Menschheit dieses Wissen im europäischen Mittelalter für lange Zeit verloren.
Wir durchlaufen Siedlungen der Bronze- und Eisenzeit und erreichen einen Bau der Merowingerzeit aus dem 7.-8. Jahrhundert. Ein Novum beim Hausbau ist hier der Stützpfeiler-freie Innenraum, ermöglicht durch äußere Stützelemente. Ein Prinzip das später im Kirchenbau der Gotik verwandt wurde um den enormen Druck von den filigranen Fensterfronten in den Außenmauern nach außen abzuleiten. Der hiesige Hausherr verzaubert uns auch hier am offenen Feuer im rauchigen Innenraum seines Hauses mit seinen Erzählungen. Seine Gemahlin spinnt vor der Tür auf einer Bank das Garn für die einfache Kleidung.
Der kräftig gebaute Krieger zeigt uns Werkzeuge und Waffen seiner Zeit und räumt mit Geschichtsmärchen auf. „Wikinger hatten keine Hörner am Helm“- lässt er uns wissen- „Kleidung und Frisuren der Wikinger waren eher schlicht“ Bei den Figuren aus Serien wie „Vikings“ haben wohl eher die Produzenten ihrer Phantasie freien Lauf gelassen. Wie auch immer es wirklich war- die Gespräche mit den „Zeitreisenden“ sind sehr kurzweilig und beleben unsere Vorstellung von unserer eigenen Vergangenheit.
Westlich von Oerlinghausen erstreckt sich die Senne, eine sandige Heidelandschaft, in der Kiefern gut gedeihen. Hier liegt auch ein Flugplatz wo wir eine ganze Weile dem Starten und Landen von Motor- und Segelfliegern zuschauen. Die Segelflieger lassen sich mit Seilwinden auf Höhe bringen und suchen nach dem Ausklinken nach Thermik deren Energie ein weiteres Aufsteigen möglich macht. Es ist einiges los und auch hier präsentieren Männer ihre kostspieligen Spielzeuge vor oder auf dem Rollfeld. 2 Doppeldecker mit Schriftzügen der deutschen Luftwaffe und der US-Navy scheinen zu einem Luftgefecht in den Nachmittagshimmel zu starten.
Ein Ford-Thunderbird Straßenkreuzer der ausklingenden 50er und andere edle Sportwagen finden sich entlang des Geländes. Wir drehen auch noch eine Nachmittagsrunde vom Flugplatz aus an einer tiefen Sandgrube vorbei in die Heide, auf deren abgezäunten Koppeln schottische Longhorn- Rinder weiden. Die mächtigen Tiere erinnern ein wenig an die europäischen Ur- Rinder die Wisente, die als ausgestorben galten und heute in Rückzüchtungsprojekten wieder in Erscheinung treten. Wir hatten 2017 Gelegenheit die Tiere auf dem Lahnwanderweg im Siegen-Wittgensteiner Land zu beobachten.
Von den Höhen des Teutoburger Waldes drehen Flieger mit Südwestkurs zur Landung ein. Fast lautlos gleiten die Segelflieger über unsere Köpfe und die Wipfel der Fichten hinweg. Nach diesem Wochenende gleiten wir ebenfalls mit Südkurs nach Hause.
Es ist Mitte Januar die erste Wanderung des noch jungen Jahres 2022, bei der wir in 2 Tagen den Hermannsweg westlich bis Bielefeld voranbringen wollen. Am Samstag bringt uns der Senior-Chef unseres bisherigen Stamm-Hotels am Hermannsweg freundlicherweise zu einem Gasthof bei Lämershagen. Hier beginnt die 15 Kilometer lange Tages-Etappe in gewohnter West-Ost-Richtung zurück zu unserem Hotel in Stapelage. Wir kommen dabei über Oerlinghausen, wo wir zuletzt im Oktober das Freilichtmuseum besucht haben. Von hier aus schließen wir den noch fehlenden Teil der 7.Etappe des Hermannswegs ab. Am Sonntag bringt uns ein „Taxi-Bus“ mit Voranmeldung zum Bus-Tarif von unserem geparkten Auto in Lämershagen nach Bielefeld, wo wir unseren Weg mit der 6.Etappe mit weiteren 15 Kilometern westwärts ausbauen.
Wir reisen bereits am Freitag zum Abendessen an und freuen uns auf zwei schöne Tage bei der netten Familie Berkenkamp, deren Gastfreundschaft ich ja schon mehrfach in meinem Bericht gewürdigt habe. Das Jahr hat für Dorothee und mich sofort arbeitsreich begonnen und so sind wir froh an diesem Wochenende kurz durchatmen zu können. Es ist der vierte Aufenthalt auf dem Gut in Stapelage und alles ist bereits ein wenig vertraut. Diesmal haben wir ein anderes schönes Zimmer, das Adler-Zimmer. Wir werden an diesem Wochenende eher wenig Sonne mit auf den Weg bekommen. Es ist kalt und neblig bei unserer Ankunft.
Am Wildgehege stehen die Tiere dicht beieinander oder sind in ihrem Unterstand. Auch uns ist kalt und wir ziehen noch einen Pulli mehr an, als uns Vater Berkenkamp am Gasthof Deppe in Lämershagen absetzt. Wir blicken von unserem teils matschigen Wanderweg in die vernebelte Ebene nach Süden Richtung Schloss Holte in der Senne. Alles wirkt irgendwie trübe an so einem feucht-kalten Wintertag.
Es sind gut 6 Kilometer bis nach Oerlinghausen mit seinem historischen Ortskern rund um die Kirche, die auch diesmal wieder verschlossen ist. Bei unserem Weg durch Oerlinghausen kommen wir an der ehemaligen Synagoge vorbei. Von 1803-1938 war es das Gotteshaus der jüdischen Gemeinde. Das Gebäude blieb erhalten, da es bereits vor der Eskalation der politischen Lage mit der Reichskristallnacht verkauft wurde. Heute als Ausstellungshalle genutzt erinnert dieser Ort an die Menschen, die durch den Rassenwahn der Nationalsozialisten aus unseren Städten verschwunden sind. Am 20. Januar 1942 wurde auf der sogenannten Wannseekonferenz der umfassende Völkermord an allen jüdischen Mitmenschen in Europa beschlossen, 5 Tage später jährt sich dieses Datum zum 80. Mal.
Sogar der alte jüdische Friedhof Oerlinghausens ist bis heute erhalten. Krumm und schief stehen die Grabsteine mit ihren hebräischen Schriftzügen eingefriedet hinter einer Mauer. Wir verlassen den Ort und steigen nun auf in Richtung Tönsberg. Wir kommen an der „Kunsttonne“ mit einem Picknick-Platz vorbei, an dem wir das Mitgebrachte für die Mittagsrast auspacken. Es ist kalt und wir sind froh eine Kanne heißen Tee dabei zu haben. Das seltsame tonnenförmige Gebäude ist eine alte Windmühle und das Wahrzeichen von Oerlinghausen. Der Fernblick von hier ist heute leider alles andere als klar. Vom Bergrücken, dem wir nun in südöstlicher Richtung folgen hätte man bei weniger diesigen Verhältnissen sicher sehr gute Sichtbedingungen nach Norden und Süden.
Wir kommen an einigen Wegmarken vorbei, beginnend mit einer Gedenkstätte von 1930, an der den gefallenen Soldaten des Königs-Infanterie-Regiments Nr.145 im 1. Weltkrieg gedacht wird. Ein weiterer Ort, der das Elend und die Millionen von Toten der Weltkriege nicht vergessen lässt. Nach 77 Jahren Frieden in Europa fallen aber nationale Töne und Populismus wieder auf fruchtbaren Boden. Ist der Mensch eigentlich überhaupt lernfähig? -die Geschichte wirft da leider Zweifel auf.
Ein Vermessungspunkt von 1875 auf 333,54m direkt neben der Gedenkstätte ist noch aus der Zeit der preußischen Landvermessung, bei der das Land mittels Gauß’scher Triangulation in Dreiecken genau vermessen wurde. Einige Kunstobjekte mit philosophischen Denkanstößen begleiten uns weiter auf dem Gratweg Richtung Tönsberg. Nach Süden hat sich unter der drückenden Wolkendecke ein schmaler Silberstreif am Horizont gebildet. Wir blicken hinunter zum Flugplatz von Oerlinghausen. Ein Denkmal erinnert an den Heimatschriftsteller Hermann Löns (geb. 29.08.1866 – gefallen 26.09.1914).
Archäologisch gut untersucht ist das östliche Areal am Gipfel des Tönsbergs. Schatzsucher des 19.Jahrhunderts haben leider die Hügelgräber aus der Bronzezeit (2000-700v.Chr.) mehr geplündert als nachhaltig untersucht. Ein Grab wurde erst 1925 geöffnet und brachte den zeitlichen Nachweis der bis zu 4000 Jahre alten Gräber. Die Ursprünge der Befestigungsanlage auf dem Tönsberg konnten auf das 4.Jahrhundert v.Chr. datiert werden. Die Wallanlage wurde im frühen Mittelalter durch gemauerte Toranlagen und Gebäude ergänzt. Aufgrund der strategischen Lage wurde über 1000 Jahre lang ständig umgebaut und erweitert. Ein Handelsweg führte von der nördlichen in die südliche Ebene durch die Wistinghauser Schlucht. Von den Wällen, Toren und Gräben ist nicht mehr viel zu sehen, das Gelände lässt aber durchaus Rückschlüsse darauf zu.
Wir gelangen an Mauerreste der Hünenkapelle auf dem Tönsberg aus dem 15.Jahrhundert. Sie war dem heiligen Antonius, dem Schutzpatron der Einsiedler gewidmet, wodurch der Tönsberg auch zu seinem Namen kam. Einer Legende nach soll der Vorgängerbau von Karl dem Großen gestiftet worden sein. Jahrhundertelang war die Kapelle auch ein Pilgerort, an dem das romanische St.Hülfe-Kreuz angebetet wurde. 1548 wurde dieses Kreuz aus der zerstörten Kapelle in die Krypta des Paderborner Domes verbracht. Die heutige Ruine hier oben auf dem Tönsberg ist allemal ein magischer Ort.
Wir steigen hinab in die Wistinghauser Schlucht und folgen dem Hermannsweg bis zum Stapelager Pass, an dem wir an die bereits gegangene Wegstrecke anknüpfen. Eine sehr spirituelle Danksagung eines Mountain-Bikers an seinen Retter findet sich an dem Baum, an dem seine Fahrt ein abruptes Ende nahm. Als Wanderer machen wir leider wiederholt die Erfahrung mit welch respektlos geringem Abstand Radfahrer ihre ungebremste Sturzfahrt an uns vorbei vornehmen. Durch den Weiler Stapelage mit seiner Kirche aus dem 8.Jahrhundert kehren wir zurück in die warme Stube unseres Hotels.
Nach einer geruhsamen Nacht auf dem Landgut der Berkenkamps und einem reichhaltigen Frühstück fahren wir am Sonntag nach Lämershagen, wo uns an der Bushaltestelle das vorbestellte Bus-Taxi nach Bielefeld abholt. Offensichtlich lohnt sich in der Provinz kein fester Linienverkehr und so werden Verbindungen nur noch „on-demand“ angeboten. Am Ostrand von Bielefeld steigen wir an einer großen Bus- und Straßenbahn- Haltestelle aus.
Wir entscheiden uns von hier zu Fuß ins Zentrum von Bielefeld zu laufen. Im Stadtteil Mitte durchlaufen wir ein Wohngebiet mit einem besonderen Charakter. Es ist die Siedlung Siekerfelde, die im Stil des Backsteinexpressionismus der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts vom Bielefelder Architekten Gustav Vogt entworfen wurde. Wegen des morgendlichen Nieselregens packen wir die Schirme aus und ich mache hier tatsächlich kein einziges Bild von der originellen Architektur.
Wir erreichen die Neustädter Marienkirche, deren Hoher Chor bereits um 1300, die Doppelturmfassade um 1500 fertiggestellt wurde. Der Blick hinein wird gleich doppelt belohnt, wir befinden uns im Trockenen und haben Gelegenheit uns die Kunstschätze der Kirche anzuschauen. Im linken Chorbereich befindet sich die Grabtumba des Stifters der Kirche Otto III. von Ravensberg (gest.1305) mit seiner Gemahlin Hedwig zur Lippe (gest.1320). Im rechten Chorbereich liegen ebenfalls in einer prachtvollen Tumba Graf Wilhelm von Berg (gest.1428) mit Gemahlin Adelheid von Tecklenburg (gest.1429).
Der Figurenfries des ehemaligen Lettners von 1330/40 aus der Kölner Dombauhütte und ein Marienretabel von 1400 im Chorbereich gehören zu den ältesten Kunstschätzen dieser Kirche. Das Marienretabel ist der Mittelteil eines dreiflügeligen Altarbildes, dessen Seitenflügel mit 18 Bildtafeln versehen waren. 11 Tafeln befinden sich heute in den großen Museen von New York und Berlin- 3 Tafeln sind verschollen, 4 Tafeln konnten im Jahr 2000 zurückgeführt werden und hängen seitlich des Marienbildes wieder in der Neustädter Stiftskirche.
Ein besonderes Naturdenkmal befindet sich am Südportal der Kirche. Eine Linde wurde anlässlich des westfälischen Friedens von Münster und Osnabrück 1648 hier an diesem Ort gepflanzt. Vor 374 Jahren endete der Flächenbrand des Dreißigjährigen Krieges in Europa. Ebenso alt ist die Linde, heute ein gewaltiges Baum-Monument.
Wir steigen hinauf zur Burganlage der Sparrenburg, die seit 1250 auf dem Höhenzug des Teutoburger Waldes liegt. Der Erbauer ist Graf Ludwig von Ravensberg, der die Höhenburg zur Sicherung der Bielefelder Passstraße und zum Schutz der Stadt selbst von 1240-1250 erbaute. Um 1550 wurde die Burg von den Herzögen von Kleve weiter zur Festung ausgebaut. Wir nehmen jetzt wieder Kurs Südost auf und gelangen über eine weitläufige Parkanlage auf den Kammweg, wo wir den 52.Breitengrad nördlicher Breite queren. Alle Fernblicke ersaufen leider auch heute im Nebel.
Der Weg über den Kamm des Höhenzugs läuft sich gut weg und an einer Picknickhütte unterbrechen wir den Lauf mit einer Mittagspause. Im weiteren Verlauf kreuzt der Hermannsweg die L788 und schon bald erreichen wir den bereits ausgeschilderten „Eisernen Anton“. Es ist ein Aussichtsturm, der 1895 vom Bielefelder Maschinenfabrikanten Heinrich Fricke als eiserner Bismarckturm errichtet wurde. Die 8 Meter hohe Plattform in 308,6 Metern Höhe auf dem Ebberg überragt heute nicht mehr den Baumbestand des einst kahlen Berges.
Mit der L787 überqueren wir die A2, knüpfen am Gasthof Deppe an den bereits gegangenen Teil unseres Weges an und erreichen bald unser Auto auf dem Wanderparkplatz an der Feuerwache von Lämershagen. Mit schwindendem Tageslicht fahren wir zurück nach Hause.
Eigentlich haben wir Ende Januar mit dem Start des Natursteig-Sieg die erste gemeinsame Wanderung mit unseren Freunden terminiert. Nach kurzem Briefing haben wir dieses Treffen aber ausgesetzt, da mein Patensohn in der Berufsschule mehrere Covid-Kontakte hatte. Bei bislang negativem Schnelltest entwickelt er Erkältungssymptome, was natürlich nicht zwingend Covid bedeutet. Wir halten es trotzdem für sinnvoll an diesem Wochenende den Kontakt zu meiden und schon gar nicht gemeinsam in einem Hotel zu übernachten. Wir befinden uns derzeit in einer Phase mit extrem hohen Inzidenzen bis über 2000 Neuerkrankungen pro Woche/100000 Einwohner in unserer Region und die Klinikbetten füllen sich zunehmend.
Ich entscheide mich mit Dorothee an diesem Wochenende wieder an den Teutoburger Wald zu reisen, um unter anderem das Landesmuseum Westfalen-Lippe in Detmold aufzusuchen. Entlang des bisher gegangenen Hermannswegs haben wir einige kulturhistorische Stätten besucht, deren archäologische Untersuchungen sicher Einiges zu Tage gebracht haben. Im Landesmuseum hoffen wir diese Exponate vorzufinden, die uns mehr über die Geschichte der Region und unsere Vergangenheit verraten.
Wir haben kurzerhand eine Hotelübernachtung in der Innenstadt von Detmold gebucht und machen uns am Samstagmorgen auf den Weg. Es sind keine 2 Stunden Fahrt und nachdem wir unser Auto am Hotel geparkt haben machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Landesmuseum. Neben unserem historischen Hotel, dessen Geschichte auf das Jahr 1560 zurückreicht finden sich auch einige andere schmucke Hausfassaden in der Innenstadt. An der alten Pfarrkirche vorbei, deren ursprünglicher Baubeginn auf das Jahr 1300 zurückgeht, passieren wir das kurfürstliche Schloss. Es stürmt und regnet und wir sind froh heute nicht auf dem Hermannsweg unterwegs zu sein. Eine weitere Runde durch die Innenstadt heben wir uns für den nächsten Tag auf und lassen den Regen mit dem Betreten der Museumsräume draußen.
Das Landesmuseum mit seiner umfangreichen Ausstellung ist in mehreren Gebäuden untergebracht. Im Eingangs- Bereich beschäftigen wir uns mit der Sonderausstellung „Roms fließende Grenzen“, in der wir in die Welt der Germanen am Rande des römischen Imperiums eintauchen. Wir erfahren den Niedergermanischen Limes als durchlässige Grenze, an der die Römer mit den Germanen regen Handel trieben. Schmuck, Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände sind die Fundstücke, mit denen sich ein Bild der Lebensbedingungen unserer Vorfahren am niedergermanischen Limes zeichnen lässt.
Im benachbarten Haus Ameide beginnt die Zeitschiene bereits in prähistorischer Zeit und setzt sich fort mit der germanischen Besiedlung wie auf dem zuletzt besuchten Tönsberg. Die römische Epoche mit dem schicksalhaften Ausgang der Varusschlacht ist ebenfalls Bestandteil dieser Dauerausstellung. Die anthropologische Ausstellung über die Kulturen dieser Welt nehmen wir auch gerne mit.
Der Mythos der Varusschlacht im Abriss der Geschichte ist das Thema im Gebäude der Zehntscheune. In der großen Halle steht die Geschichte von „Arminius und Thusnelda“ im Mittelpunkt. Die Bilder einiger Künstler wie auch von Johann Heinrich Tischbein d. Ä. aus dem 18. Jh. nehmen sich der Thematik an. 1875 wurde das Denkmal des Cheruskerfürsten bei Detmold eingeweiht. Erbauer war der Architekt, Bildhauer und Maler Ernst von Bandel (1800-1876), dessen künstlerisches Schaffen einen Schwerpunkt darstellt. Bereits 1838-1842 schuf er bei einem Aufenthalt in Italien die Statue der schwangeren Thusnelda aus Carrara-Marmor. Stolz und erhobenen Hauptes erstrahlt die in Ketten gelegte Thusnelda im Mittelpunkt der Halle.
Die Aufzeichnungen des Geschichtsschreibers Tacitus verlieren sich nach dem 26.Mai im Jahre 17 n.Chr., dem Tag an dem Thusnelda mit ihrem Sohn Thumelicus beim Triumphzug zu Ehren des Befehlshabers Germanicus in Rom präsentiert wurde. Arminius wurde wohl im Jahr 21 im Rahmen von inneren Stammeskonflikten von der eigenen Familie ermordet. Bei der Einweihungsfeier des Hermannsdenkmals war Bandel bereits sehr krank. Auch die Instrumentalisierung der Figur des Arminius im Laufe der Zeit durch Politik und Werbung wird gut dargestellt. Die Glorifizierung des Mythos des siegreichen Germanen erreichte im Nationalsozialismus seinen Höhepunkt.
Im Kornhaus finden wir eine umfangreiche Sammlung, die im Sinne eines Heimatmuseums das Leben in der Region an der Lippe abhandelt. Eine Person, mit besonderer Bedeutung für das Fürstentum Lippe war Pauline Christine zur Lippe, die von 1802 bis 1820 Regentin des Landes war. Um die Eigenständigkeit des Fürstentums zu wahren begab sie sich 1807 durch den Eintritt in den Rheinbund in das Protektorat Napoleons. Sie musste sich damit dem Vorwurf eine Vaterlandsverräterin zu sein stellen. Die Mittelmühle beherbergt das Naturkundemuseum mit einer umfangreichen Sammlung an Fossilien und Mineralien.
Der Tag in den Räumen des Museums ist lang und mit vielen Eindrücken im Kopf laufen wir durch den stürmischen Sprühregen zurück zum Hotel. Wir haben einen Tisch im Restaurant des Hauses reserviert. Es ist das Restaurant „Jan“ des frischgebackenen Sternekochs Jan Diekjobst, das seit März 2021 mit einem Michelin- Stern ausgezeichnet ist.
Es ist einmal mehr ein kulinarisches Erlebnis Gast in der Oberliga der Kochkunst zu sein. Ein hochkonzentriertes Team bereitet in der offen einsehbaren Küche ideenreiche Geschmacks-Kompositionen zu, die einfach überzeugen. Ein Reigen verschiedener Weine begleitet das tolle Menü und eigentlich sind wir nach der Hauptspeise satt und zufrieden. Der Chefkoch selbst philosophiert auf seiner Webseite über die Kunst ein Wiener Schnitzel zuzubereiten. Seiner Meinung nach ist die Zubereitung erheblich anspruchsvoller als ein Rinderfilet medium zu garen. Wir müssen das checken und bekommen vor dem Dessert noch ein Probierstück- es schmeckt wunderbar. Wir haben ein schönes Zimmer in der 2.Etage, das mit dem Fahnenmast- Erker in dem traditionsreichen Haus.
Nach dem Frühstück ist es trocken und wir drehen noch einmal eine Runde durch die Detmolder Innenstadt und durch den Park am Kurfürstlichen Schloss. Es ist recht frisch und es weht auch heute ein kalter Wind, die Ausläufer des Sturmtiefs Nadia. Eine Sturmflut wird im Laufe des Tages die Nordseeküste und Hamburg heimsuchen.
Wir fahren südlich des Teutoburger Waldes nach Paderborn. Der hier geborene Comedian Rüdiger Hoffmann („Hallo erstmal- ich weiß nicht ob Sie‘s schon wussten…“) hat in einer Parodie das „Dreihasenfenster“ als einen der wenigen Gründe genannt Paderborn zu besuchen. Wir werden heute erfahren, dass diese Stadt erheblich mehr zu bieten hat. In Paderborn entspringt aus multiplen Quellen der kürzeste Fluss Deutschlands. Nach nur 4 Kilometern mündet die Pader in die Lippe, die wiederum bei Xanten in den Rhein mündet.
Wir parken in einem Parkhaus an der Altstadt und gelangen von hier auf historischen Boden. Ein kurzer Rundgang durch die Stadt führt uns zum mehrfach umgebauten und wiederhergestellten Rathaus, das 1613 auf einem Vorgängerbau von 1473 erbaut wurde. Eine weitere Perle in der Innenstadt ist das Gebäude des Gymnasiums Theodorianum in den Mauern des ehemaligen Jesuitenkollegs. 1614 zog das aus der Domschule des 9. Jahrhunderts hervorgegangene Gymnasium hier ein. An der Gaukirche St.Ulrich, einer romanischen Pfeilerbasilika aus der 2.Hälfte des 12.Jahrhunderts vorbei kehren wir zurück zum Domplatz.
Paderborn ist urkundlich seit dem Reichstag Karls des Großen im Jahr 777 erwähnt. Vor uns steht der Hohe Dom der Stadt, wo sich bereits im Jahr 799 eine „Kirche von staunenswerter Größe“ befand. Direkt neben dem Dom wurden 1963 die Grundmauern der Kaiserpfalz Karls des Großen entdeckt. In den Dimensionen des 11. Jahrhunderts wurde die Pfalz bis 1978 neu errichtet. Zur Kaiserpfalz gehört die Bartholomäuskapelle, um 1017 erbaut gilt sie als älteste bekannte Hallenkirche nördlich der Alpen.
Viele Bauprojekte der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts nach dem großen Stadtbrand um 1000 n.Chr. sind auf Bischof Meinwerk zurückzuführen. Als enger Vertrauter dreier aufeinanderfolgender Kaiser, Otto III, Heinrich II und Konrad II. realisierte er einige Bauten in Paderborn. Er begründete das benachbarte Kloster Abdinghof und engagierte sich in einem umfassenden Bauprogramm mit Dom, Kaiserpfalz, Bartholomäuskapelle und Busdorfstift. Bis auf das Busdorfstift statten wir dem Konvolut romanischer Bauten einen Besuch ab. Wir sind überwältigt von dem was wir keine zwei Fahrstunden von zu Hause vorfinden. Wir tauchen in eine Welt der Romanik ein.
Die Übertragung der Reliquien des heiligen Liborius 836 löste bereits eine intensive Bautätigkeit an der Vorgängerkirche des Doms aus. Es entstand ein Westquerhaus mit Apsis und Krypta zur Unterbringung der Gebeine des Heiligen, der im 4./5.Jh. lebte und 47 Jahre lang Bischof der gallo-römischen Civitas Le Mans war. Jedes Jahr am ersten Samstag nach dem 23.Juli findet in Paderborn das 9-tägige Liborifest statt, eines der größten und ältesten Volksfeste Deutschlands. Derzeit ist die Krypta des Doms wegen Sanierungsmaßnahmen geschlossen. Im Kreuzgang werfen wir natürlich noch einen Blick auf das Dreihasenfenster.
In der rekonstruierten Kaiserpfalz informiert eine Ausstellung über den Ausbau des Herrschaftsanspruchs der Franken mit ihrem ersten König Karl dem Großen gegenüber den heidnischen Sachsen. Noch aus dem 11.Jh. stammt der Quellkeller unter der Pfalz, in dem einer der sieben Quellarme der Pader entspringt. Wir sind zwar an diesem Wochenende auf unseren Weg nach Rheine nicht vorangekommen, konnten dafür aber weit in die Vergangenheit der Region im Kreis Lippe eintauchen.
Arnd Korbmacher
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